- 14.10.2025, 11:00:34
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Arbeitskräftemangel? Die Lösung lebt längst in Wien!
Bessere Arbeitsmarktchancen sichern Fachkräfte, entlasten das Sozialbudget, stärken Wirtschaft und Menschen.
Wien ist das Arbeitsmarktzentrum Österreichs, rund ein Viertel aller unselbständig Beschäftigten Österreichs (942.000 Personen) arbeitet in Wien. Diese Zahl ist in den vergangenen Jahren entgegen des österreichweiten Trends beständig gestiegen. Gleichzeitig ist aber aufgrund der schwierigen Wirtschaftssituation auch in Wien die Arbeitslosigkeit gestiegen:
- 124.877 Personen sind insgesamt in der Stadt arbeitslos gemeldet, davon 13.209 Jugendliche.
- 70.635 Personen sind langzeitbeschäftigungslos.
- 35.604 Personen im Alter von 50 Jahren oder älter sind in Wien auf Jobsuche.
- Die Zahl der arbeitsuchenden Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen stieg in Wien im Vergleich zum Vorjahr um knapp 10% auf 17.949 Personen. (Quelle: AMS Wien)
Fakt ist: Die Wirtschaft klagt über Arbeits- und Fachkräftemangel – aber die zukünftigen Fachkräfte sind längst da. Unterschiedlichste Barrieren verhindern ihre Integration.
Arbeitsuchende als wertvolle Ressource
„Langzeitbeschäftigungslose, arbeitslose Jugendliche, Zuwander:innen auf Jobsuche und am Arbeitsmarkt oft übersehene Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen sind eine wertvolle Ressource. Um diese Ressource zu heben, müssen wir den betroffenen Menschen Chancen und Perspektiven bieten“
, betont Regina Rieder, Vorstandsvorsitzende von arbeit plus. Dachverband - Soziale Unternehmen Wien. „Die Sozialen Unternehmen qualifizieren, beraten und begleiten Menschen, geben ihnen Arbeitserfahrung und bauen Brücken in den regulären Arbeitsmarkt.“
Die Wichtigkeit von aktiver Arbeitsmarktpolitik hob erst kürzlich WIFO-Chef Gabriel Felbermayr (ORF-Pressestunde vom 5.10.) hervor. Er warnte vor Kürzungen in diesem Bereich. Denn es gelte die Menschen, die zum Beispiel arbeitslos sind, jetzt zu qualifizieren, damit sie dann im Wirtschaftsaufschwung als Arbeits- und Fachkräfte zur Verfügung stehen.
Volkswirtschaftlicher Vorteil: Von Nettoempfänger:innen zu Nettozahler:innen
Eine qualifizierte Pflegekraft beispielsweise ist sofort gefragt – und wird es auch in Zukunft sein. Wer heute den Einstieg schafft, bleibt dauerhaft im Job. Aus Mindestsicherungs- oder Arbeitslosengeld-Bezieher:innen werden so Steuer- und Beitragszahler:innen.
Moderne Personalpolitik: Chancen statt Schubladen
Die Fachkräfte von morgen entsprechen oft nicht der „üblichen Norm“. Moderne Personalpolitik heißt, sich mit unterschiedlichen Biografien und Fähigkeiten auseinanderzusetzen, den „verborgenen Schatz“ an Arbeitskräften zu heben. Zukunftsorientierte Arbeitgeber:innen wissen: Auch Teilbegabungen sind wertvoll. Man ignoriert auch keine Smaragdmine, weil man lieber auf Diamanten wartet... Wer diese Möglichkeiten nützt, gewinnt motivierte, loyale Mitarbeiter:innen und stärkt die Innovationskraft seines Unternehmens.
AMS Wien: Förderaktionen und Perspektiven
„Die Hilfe bei der Arbeitsmarktintegration für Menschen, die diese Unterstützung brauchen, ist eine der Kernaufgaben des AMS. Soziale Unternehmen sind dabei von zentraler Bedeutung, sie schlagen die Brücke zwischen Förderangeboten und realer Beschäftigung“
, sagt AMS Wien-Vizechefin Katharina Luger. „Die Unternehmen, die sich heute bei der Jobmesse präsentieren, schaffen Teilhabe, Motivation, Kompetenzentwicklung und dadurch Chancen für Menschen, die es auf dem Jobmarkt schwer haben. Das ist ein wesentlicher Beitrag zum sozialen Zusammenhalt.“
waff: Qualifizierung für Zukunftsjobs
Der waff bietet gemeinsam mit dem AMS Wien attraktive Angebote für arbeitsuchende Wiener:innen, die in gesuchte Berufe umsteigen wollen. Besonders für jene, die keine Berufsausbildung haben – immerhin rund die Hälfte der Arbeitsuchen – ist das Programm Jobs PLUS Ausbildung die Chance, mit neuen Qualifikationen in einen Job einzusteigen.
waff-Geschäftsführer „Fachkräfte wachsen nicht auf den Bäumen, man muss sie ausbilden. Bei Jobs PLUS Ausbildung erhalten Arbeitsuchende nicht nur eine kostenlose Ausbildung und einen fixen Job, Unternehmen bekommen bestens ausgebildete und sofort einsetzbare Fachkräfte. Das ist nur ein Beispiel für die win-win-Situationen in der Zusammenarbeit von Wiener Unternehmen mit dem waff und dem AMS Wien.”
Neben der Qualifizierung bieten waff und AMS Wien den Unternehmen auch Zuschüsse bei der Einstellung von Personen, die schon länger arbeitslos sind und so bei Bewerbungen oft übergangen werden. Über die neue Joboffensive für 1.000 Jugendliche gibt es vier Monate lang Zuschüsse zu den Lohn- und Lohnnebenkosten, wenn sie 18- bis 24-jährige Wiener:innen einstellen, die zuvor mindestens neun Monate beim AMS gemeldet sind. Ähnlich funktioniert es bei der Joboffensive 50plus: Unternehmen erhalten vier Monate die volle Lohn- und Lohnnebenkosten ersetzt und die weiteren vier Monate zu zwei Dritteln, wenn sie Wiener:innen einstellen, die ein Jahr oder länger arbeitslos waren. waff-Geschäftsführer Miloradović: „Wir statten die Arbeitsuchenden mit einem starken Argument aus, damit sie von den Unternehmen eingeladen werden und die Möglichkeit bekommen zu zeigen, was sie können. Für über 2.400 Wiener:innen brachte es einen neuen Job und für viele Betriebe einen Gewinn für das Unternehmen.”
Erfolgsgeschichten: jetzt investieren – und langfristig sparen
Immer wieder gelingt der Schritt zurück ins Berufsleben: Menschen, denen niemand mehr etwas zugetraut hat, sind heute wieder im Job oder einer zukunftsträchtigen Ausbildung – dank individueller Beratung und gezielten Trainings. Die Sozialen Unternehmen unterstützen Firmen beim Recruiting, bereiten die potenziellen Kandidat:innen speziell auf die jeweiligen Jobs vor und ermöglichen so das Perfect Match. Jeder gelungene Einstieg reduziert künftige Ausgaben für Mindestsicherung oder Arbeitslosengeld.
Integration ist Standortpolitik
Integration ist nicht nur soziale Verantwortung, sondern die klügste Standortpolitik, um den Fachkräftemangel zu beheben und Betriebe zu stärken. „Wer in Menschen investiert, gewinnt Fachkräfte. Wer hingegen bei den Angeboten kürzt, verschärft den Arbeitskräftemangel“
, so Rieder abschließend.
Bei der PERSPEKTIVE 2025, veranstaltet von arbeit plus Wien in Kooperation mit AMS Wien und waff, konnten arbeitsuchende Wiener:innen am 14.10.2025 im MAK die Angebote von 22 Wiener Sozialen Unternehmen sowie waff, Sozialministeriumservice, MA 40, Fonds Soziales Wien und AMS Wien kennenlernen und sich auf hunderte Jobs bewerben. Die Unternehmen berieten und suchten selbst oder im Auftrag großer und kleiner Firmen Mitarbeiter:innen. waff und Fonds Soziales Wien boten Beratung zu Weiterbildungsmöglichkeiten. Zusätzlich gab es gratis professionelle Bewerbungsfotos und Lebenslaufchecks.
Rückfragen & Kontakt
arbeit plus Wien
Mag.a Eva Schober
Telefon: Tel. 01-720 38 80-15
E-Mail: e.schober@arbeitplus-wien.at
Website: https://www.arbeitplus-wien.at
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