- 14.10.2025, 10:00:38
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Malteser Care fordert Gerechtigkeit für Menschen, die 24 Stunden Betreuung brauchen

Seit Jahren schon muss die 24 Stunden Betreuung viel mehr leisten, als vorgesehen, weil das Pflegesystem aus den Fugen gerät. Es wäre endlich an der Zeit, mehr Menschen einen gerechten Zugang zur Förderung zu gewähren.
„30.000 Familien in Österreich sind auf 24 Stunden Betreuung angewiesen“, erklärt Malteser Care Geschäftsführer Helmut Lutz. „Ohne diese Art der Betreuung müssten sehr viele dieser Menschen in Pflegewohnheimen versorgt werden. Die Heime haben große Personalnot und somit kaum frei verfügbare Plätze“, so der Geschäftsführer weiter. „Was also bleibt ist entweder ein funktionierender und vor allem gerechter Zugang zum System der 24 Stunden Betreuung, oder die Versorgung durch pflegende Angehörige – sofern es Angehörige gibt. Da es sich bei den pflegenden Angehörigen nach wie vor zumeist um Frauen handelt, hindern die politisch Verantwortlichen so immer mehr Frauen, voll im Erwerbsleben tätig zu sein und nehmen damit in Kauf, dass Frauenarmut im Alter forciert wird“, erläutert Lutz.
Zugangsschranke höher legen und Problem lösen
Die Lösung ist dabei denkbar einfach: „Vor zwei Jahren wurde endlich – nach 15jähriger Wartezeit – die Förderung für die 24 Stunden Betreuung auf 800 EUR monatlich erhöht (dies bei einer Leistung, die eine Familie mindestens 3.000 EUR im Monat kostet). Damit wurde theoretisch die notwendige Unterstützung für die Familien geschaffen, um die 24 Stunden Betreuung in Anspruch nehmen zu können. Allerdings haben die politisch Verantwortlichen die Zugangsschranke dort belassen, wo sie seit dem Jahr 2007 ist: bei 2.500 EUR.“ Soll heißen: Wenn jemand monatlich mehr Geld zur Verfügung hat, ist es der betreffenden Person nicht mehr möglich, die volle Förderung zu beantragen. Da seit dem Jahr 2007 verständlicherweise die Lebenserhaltungskosten und auch die Einkommen maßgeblich gestiegen sind, sollte klar sein, dass die 2.500 EUR monatlich schon lange keine relevante Größe mehr sind.
Alle anderen Förderungen ohne Einkommensbarriere zugänglich
Wie überhaupt die Förderung der 24 Stunden Betreuung die EINZIGE Leistung in der Pflege und Betreuung ist, bei der die persönliche Einkommenssituation der betroffenen Menschen als Barriere definiert ist. Alle anderen Förderungen sind OHNE Einkommensbarriere zugänglich. Sehr befremdlich ist dieses Verhalten der Sozialpolitik – und hier sind Bund und Länder gleichermaßen in die Pflicht zu nehmen – insbesondere wenn es im Pflegevorsorgebericht des Sozialministeriums heißt: „Die 24 Stunden Betreuung hat sich als bedeutsames Instrumentarium im Rahmen der Pflege daheim etabliert.“ Das mutet wie eine Verhöhnung der Menschen an, die dringend auf die Leistungen angewiesen sind und sich diese aber aufgrund der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nicht leisten können und mit der seit 17 Jahren unveränderten Barriere von einer Förderung bewusst ferngehalten werden. Dass damit auch der Rückkehr der 24 Stunden Betreuung in den Schwarzmarkt Tür und Tor geöffnet wird, wird offenbar von der Politik ebenfalls billigend in Kauf genommen.
Chancengerechtigkeit schaffen
„Bei Malteser Care geht es uns um Chancengleichheit, vor allem aber um Chancengerechtigkeit“, führt Helmut Lutz aus. „Menschen sollten nicht dafür bestraft werden, dass sie ihren Lebensabend im eigenen Zuhause verbringen wollen. Unabhängig davon, dass die anderen Formen der Pflege und Betreuung trotz erheblich höherer Kosten für die Allgemeinheit in Österreich politisch stets erheblich bevorzugt wurden, stellt sich die Frage: Was können die betroffenen Familien dafür? Es ist nie zu spät, das Richtige zu tun. Und das einzig Richtige ist es, jetzt die Zugangsschranke zur Förderung für die 24 Stunden Betreuung auf zumindest 4.000 EUR monatlich anzuheben und die Zugangsschranke und die monatlichen Förderungen automatisch mit dem VPI zu valorisieren, damit sich wieder mehr Familien diese Art der Betreuung leisten können. Der Bedarf ist definitiv vorhanden. Das wissen wir vom Entlassungsmanagement der Spitäler, nicht vorhandenen Pflegeheimplätzen, den Wartelisten der mobilen Dienste und nicht zuletzt von den unzähligen Telefonanrufen, die uns in unserer Zentrale und an unserer Pflegehotline erreichen. Wir fordern die Politik auf: Handeln Sie jetzt!“
MALTESER Care GmbH
MALTESER Care ist gemeinnützig und darauf spezialisiert, die bestmögliche Pflege und Betreuung zu Hause anzubieten, zu organisieren und sicherzustellen. Der Fokus liegt auf einem den individuellen Bedürfnissen angepassten Pflege- und Betreuungsmodell. Weitere Schwerpunkte sind die Pflege und Betreuung von Kund:innen auch mit komplexem Pflegebedarf bei chronischen Erkrankungen, Demenz, psychiatrischen Erkrankungen und im palliativen Bereich. MALTESER Care widmet sich in Wien auch der Betreuung von Familien, deren Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene chronisch krank sind.
Rückfragen & Kontakt
Malteser Care GmbH
Mag. Heiko Nötstaller
Öffentlichkeitsarbeit MALTESER Care GMBH
Telefon: +43 664 15 66 205
E-Mail: heiko.noetstaller@malteser.care
Website: https://www.malteser.care
www.facebook.com/malteser.austria
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