- 14.10.2025, 09:30:33
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Weltanästhesietag: ÖGARI räumt mit Mythen rund um die Narkose auf
Moderne Anästhesie ist sicher, patientenzentriert und zukunftsweisend
Am Weltanästhesietag, der jährlich am 16. Oktober begangen wird, erinnert die Österreichische Gesellschaft für Anästhesiologie, Reanimation und Intensivmedizin (ÖGARI) an die bahnbrechende Entwicklung, die vor fast 180 Jahren begann: Am 16. Oktober 1846 führte William T. G. Morton in Boston die erste erfolgreiche Äthernarkose durch – der Startpunkt einer Erfolgsgeschichte, ohne die chirurgische Eingriffe undenkbar wäre.
»Unsere Aufgabe umfasst längst nicht mehr nur die Narkose während einer Operation, sondern den gesamten Behandlungsverlauf – von der Vorbereitung über die Durchführung bis zur Nachsorge. Mit Konzepten wie Enhanced Recovery After Surgery(ERAS) leisten wir einen entscheidenden Beitrag dazu, dass Patientinnen und Patienten schneller genesen und weniger Komplikationen auftreten«, erklärt Prim. PD Dr. Johann Knotzer, Vorstandsmitglied der ÖGARI und Leiter des Instituts für Anästhesiologie und Intensivmedizin am Klinikum Wels-Grießkirchen.
Von der Narkose zur perioperativen Medizin
Die Anästhesie hat sich zu einer zentralen Disziplin der perioperativen Medizin entwickelt. Besonders das interdisziplinäre ERAS-Konzept revolutioniert den Behandlungsprozess: Patient:innen erwachen sanfter aus der Narkose, können bereits im Aufwachraum mit Atem- und Bewegungsübungen beginnen und profitieren von einer schnelleren, sicheren Genesung.
»Die Anästhesiologie ist ein Zukunftsfach, das die Vision verfolgt, Mensch und Technik in Einklang zu bringen. Fortschrittliche Technik ist dabei nicht Selbstzweck, sondern dient immer dem Wohl und der Sicherheit der Patientinnen und Patienten«, betont Priv.-Doz. Dr. Michael Zink, Präsident der ÖGARI.
Auch Univ.-Prof.in Dr.in Judith Martini, Vorstandsmitglied der ÖGARI und 2. Stv. Klinikdirektorin, Bereichsoberärztin Experimentelle Anästhesie an der Universitätsklink Innsbruck, unterstreicht: »Es ist uns wichtig, die oft unterschätzte Breite und Relevanz unseres Fachs sichtbar zu machen. Wir sind nicht nur ‚die im Hintergrund‘, sondern tragen entscheidend dazu bei, dass Operationen sicher verlaufen und Patient:innen optimal betreut werden – sei es durch perioperative Behandlungskonzepte oder ein modernes Schmerzmanagement.«
Mythen rund um die Narkose – und die Fakten
Trotz enormer Fortschritte halten sich viele Vorurteile und Ängste in der Bevölkerung. Die ÖGARI klärt auf:
„Man wacht während der OP auf.“
➝ Dank modernster Überwachung (z. B. EEG, Narkosegasmessung) ist dies heute extrem selten„Ich wache vielleicht gar nicht mehr auf.“
➝ Die Sterblichkeitsrate durch Narkose ist verschwindend gering – weit niedriger als bei alltäglichen Risiken wie Autofahren.„Alle Narkosen machen abhängig.“
➝ Anästhetika wirken nur während der Operation und verlassen rasch den Körper. Ein Suchtpotenzial besteht nicht.„Nach einer Narkose ist man immer tagelang benommen.“
➝ Moderne, kurz wirksame Medikamente sorgen dafür, dass Patient:innen schon kurz nach der OP wieder klar orientiert sind.„Anästhesist:innen spritzen nur und sind während der OP nicht da.“
➝ Tatsächlich überwachen sie kontinuierlich Herz, Kreislauf und Atmung – und sichern so das Leben der Patient:innen. Es ist eine klare 1 zu 1 Bindung Anästhesist zu Patient während der OP sichgestellt, denn ohne Anästhesie wäre moderne Chirurgie unmöglich.„Ältere Menschen dürfen keine Narkose bekommen, das ist zu gefährlich.“
➝ Auch bei hochbetagten Patient:innen ist eine Narkose in der Regel sicher möglich. Entscheidend ist die sorgfältige Voruntersuchung, eine individuelle Anpassung der Medikamente und die noch engmaschigere Überwachung. Alter allein ist kein Ausschlusskriterium.„Bei der Narkose kommt der Holzhammer.“➝ Das ist ein Missverständnis: Heute wird niemand „ausgeschaltet“. Vielmehr ist es ein sanft gesteuerter Schlafzustand, der genau dosiert und ständig überwacht wird.
Die Anästhesie ist ein dynamisches Fach, das High-Tech und Menschlichkeit verbindet. Am Weltanästhesietag 2025 erinnert die ÖGARI daran, dass sichere Narkosen, interdisziplinäre Zusammenarbeit und patientenzentrierte Betreuung heute selbstverständlicher Standard sind – und zugleich Wegweiser für die Zukunft.
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Fischill PR
Dr. Britta Fischill
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