- 14.10.2025, 08:07:05
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Arbeitsmarkt-Kompass Q3 2025
Längsschnittuntersuchung zeigt: Stimmung am Jobmarkt kühlt weiter ab

Der aktuelle Arbeitsmarkt-Kompass, eine Längsschnittuntersuchung zur Stimmung am österreichischen Arbeitsmarkt des Online Research Instituts Marketagent in Kooperation mit Leitbetriebe Austria, zeigt: Die wahrgenommenen Aussichten am Arbeitsmarkt trüben sich weiter ein. Nur noch 54% der heimischen Beschäftigten gehen davon aus, dass es aktuell leicht ist, einen neuen Job zu bekommen. Auch bei den Gehaltserwartungen herrscht immer mehr Zurückhaltung.
Fact Box
Arbeitsmarkeinschätzung trübt sich ein: Nur noch 54% empfinden es als leicht, aktuell einen neuen Job zu bekommen – ein stetig sinkender Trend seit Beginn der Erhebung vor zwei Jahren (Q3 2023: 68%).
Zurückhaltung bei Gehalt: Die erwartete Gehaltserhöhung bei einem Jobwechsel liegt aktuell im Schnitt bei 22,5% - ebenfalls ein deutlicher Rückgang seit 2023 (Q3 2023: 28,6%).
Bevorzugter Arbeitsalltag stabil:Die bevorzugte Wochenarbeitszeit liegt im Schnitt bei rund 33 Stunden, der ideale Home-Office-Anteil bei durchschnittlich 40%. Die maximal akzeptierte Pendeldistanz beläuft sich auf rund 23 km (Mittelwert).
Hohe Jobzufriedenheit, jede*r Dritte will wechseln: 82% sind mit ihrem aktuellen Job (sehr) zufrieden. Gleichzeitig zeigt weiterhin rund ein Drittel (32%) hohe Wechsel-bereitschaft, insbesondere in der Generation Z (53%).
Werte & Prioritäten: Wichtigste Kriterien bei der Jobsuche sind faires Gehalt (66%), gutes Arbeitsklima (55%) und Jobsicherheit (45%). Überstunden werden akzeptiert, sollen aber fair abgegolten werden (86%).
Stimmung am Arbeitsmarkt kühlt weiter ab
Der österreichische Arbeitsmarkt zeigt im dritten Quartal 2025 ein zunehmend getrübtes Bild. Laut der aktuellen Ausgabe der Längsschnittstudie Arbeitsmarkt-Kompass von Marketagent und Leitbetriebe Austria empfinden derzeit nur noch 54 Prozent der unselbstständig Beschäftigten die Jobsuche als sehr oder eher leicht. Vor zwei Jahren (Q3/2023) lag dieser Wert noch bei 68 Prozent. Ein deutlicher Rückgang, der die anhaltende Verunsicherung am Arbeitsmarkt widerspiegelt. Auch die Erwartungen an Gehaltssteigerungen bei einem Jobwechsel sinken: Im Schnitt rechnen Beschäftigte aktuell mit einem Plus von 22,5 Prozent, während im dritten Quartal 2023 noch ein Zuwachs von 28,6 Prozent erwartet wurde.
„Die Entwicklung zeigt klar: Der österreichische Arbeitsmarkt hat an Leichtigkeit verloren. Was vor zwei Jahren noch für zwei Drittel der Beschäftigten machbar erschien, empfinden heute nur mehr gut die Hälfte als realistisch. Gleichzeitig sinken auch die Erwartungen an Gehaltssteigerungen bei einem Wechsel. Das sind deutliche Signale für die wachsende Verunsicherung in einer Zeit, in der Stabilität und Sicherheit am Arbeitsplatz für viele immer wichtiger werden
“, analysiert Monica Rintersbacher, Geschäftsführerin von Leitbetriebe Austria.
Stabile Arbeitsmodelle: 33-Stunden-Woche als Wunschmaß
Trotz der eingetrübten Stimmung bleiben die Vorstellungen zum idealen Arbeitsalltag konstant. Die bevorzugte Wochenarbeitszeit liegt bei rund 33 Stunden, der ideale Home-Office-Anteil bei durchschnittlich 40 Prozent. Auch die Pendelbereitschaft zeigt eine klare Grenze: Im Mittel liegt die maximal akzeptierte Distanz bei rund 23 Kilometern. Ein Indikator dafür, dass Flexibilität am Arbeitsmarkt nicht allein über das Arbeitsmodell, sondern auch über die Erreichbarkeit definiert wird.
Hohe Jobzufriedenheit, dennoch große Wechselbereitschaft
Bemerkenswert ist die Diskrepanz zwischen hoher Jobzufriedenheit und ausgeprägter Wechselbereitschaft. Zwar geben 82 Prozent der Befragten an, mit ihrem aktuellen Job (sehr) zufrieden zu sein, dennoch denkt weiterhin fast jede*r Dritte (32%) konkret über einen Jobwechsel nach. Besonders ausgeprägt ist diese Tendenz bei den Jüngeren: In der Generation Z plant mehr als die Hälfte (53%) eine berufliche Veränderung.
Wertewandel: Gehalt, Arbeitsklima und Sicherheit zählen
Bei den Kriterien der Jobsuche dominieren klassische Faktoren: Faires Gehalt (66%), gutes Arbeitsklima (55%) und Jobsicherheit (45 %) rangieren ganz oben auf der Prioritätenliste. Überstunden sind für viele Beschäftigte nur akzeptabel, wenn sie fair abgegolten werden. Ein Anliegen, das 86 Prozent der Befragten teilen.
„Der Arbeitsmarkt in Österreich bewegt sich derzeit zwischen stabilen Erwartungen an den Arbeitsalltag und einer zunehmenden Verunsicherung in Hinblick auf Chancen und Perspektiven. Während Arbeitszeitmodelle und Home-Office-Wünsche relativ konstant bleiben, zeigen die sinkenden Werte bei Jobchancen und Gehaltserwartung, dass sich die ökonomische Realität am Markt abbildet
“, so das Fazit von Marketagent-Founder Thomas Schwabl.
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