- 13.10.2025, 15:08:04
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Apothekerverband: Kein Feilschen um versorgungswirksame Gesundheitsleistungen!
Die Patient:innen müssen im Mittelpunkt stehen – nicht Standesinteressen
In einer Pressekonferenz wünscht sich die Österreichische Ärztekammer eine Änderung des Apothekengesetzes, damit in Hausarztordinationen mehr Abgabestellen für Medikamente eingerichtet werden dürfen. Würde dieser Forderung nachgegeben, sei man auch bereit, über einen Abtausch zu sprechen – konkret über das Impfen in Apotheken.
„Was die Vertreter:innen der Ärzteschaft hier machen, ist ein unwürdiges Schauspiel. Wenn wir über gesundheitspolitische Maßnahmen sprechen, muss ihre Versorgungswirksamkeit im Vordergrund stehen und nicht die Frage, ob sie als Faustpfand in politischen Verhandlungen dienen können“, kritisiert Mag. pharm. Andreas Hoyer, 1. Vizepräsident des Österreichischen Apothekerverbands, das Ansinnen der Ärztekammer, rechtliche Änderungen im Apothekengesetz gegen das Impfen in öffentlichen Apotheken abzutauschen.
„Wir setzen uns seit Jahren dafür ein, dass wir Apotheker:innen impfen dürfen. Und zwar weil es klare Evidenz für die Sinnhaftigkeit dieses Vorgehens gibt. Internationale Beispiele zeigen, dass die Durchimpfungsraten steigen, wenn Impfungen auch in Apotheken angeboten werden. Man erschließt damit Zielgruppen, die sonst nicht erreichbar sind. Das bedeutet auch, dass den Ärzt:innen nichts weggenommen wird – das zeigt etwa das Beispiel Irland. Dort wird seit 2011 in Apotheken z. B. gegen Grippe geimpft – seither ist die Impfquote um 60 Prozent gestiegen, auch in den Arztpraxen wo 27 Prozent mehr Grippeimpfungen abgegeben wurden“, erklärt Mag. pharm. Dr. med. Alexander Hartl, 2. Vizepräsident des Österreichischen Apothekerverbands.
„Wir stehen jederzeit als konstruktiver Partner zur Verfügung, wenn es darum geht, die Gesundheitsversorgung in unserem Land voranzubringen. Dafür liefern wir evidenzbasierte Lösungsansätze, die einen Beitrag zur Verbesserung unseres Systems leisten. Das erwarten wir auch von anderen Standesvertretungen. Wo die Evidenz für die Versorgungswirksamkeit der Dispensierfreiheit für Ärzt:innen ist, bleibt die Ärztevertretung ebenso schuldig, wie Nachweise zum gesundheitlichen Nutzen von Notabgabestellen für Medikamente. Wir bringen uns bei der Entwicklung ernstgemeinter Lösungen gerne ein – der Logik, ihr bekommt A, wenn wir B bekommen, erteilen wir aber eine klare Absage. Dafür ist die Situation zu ernst, wenn nicht einmal jede:r fünfte Österreicher:in gegen Grippe geimpft ist und Masern und Keuchhusten ein besorgniserregendes Comeback feiern“, stellt Hoyer abschließend klar.
Rückfragen & Kontakt
Österreichischer Apothekerverband
Mag. Ralph Luger
Telefon: 06642453319
E-Mail: ralph.luger@apothekerverband.at
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