• 13.10.2025, 12:30:33
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Österreichische Obstverarbeiter klagen über katastrophale Obsternte in Europa

Wetterextreme wie Frost, Hitze, Unwetter und Trockenheit sorgen für Ernteverluste

Wien (OTS) - 

„Die Folgen des Klimawandels haben die Obsternten in ganz Europa schwer getroffen. Nahezu alle Obstsorten, die österreichische Betriebe für die Verarbeitung im Inland tagtäglich benötigen, verzeichnen erhebliche Einbußen bei Menge und Qualität“, erklärt Mag. Katharina Koßdorff, Geschäftsführerin im Fachverband der Lebensmittelindustrie. Frost und Hitze, Starkregen und Trockenheit: Der Klimawandel sorgt für bislang nie dagewesene Wetterextreme - mit spürbaren Auswirkungen auf die Versorgung der Bevölkerung. Bereits im zweiten Jahr in Folge verzeichnet die Obsternte europaweit sehr starke bis teils komplette Ausfälle.

Drastische Ernteeinbußen bei vielen Früchten

Betroffen davon sind fast alle Obstanbaugebiete in Europa. So hat sich zum Beispiel die Pflaumenernte in Europa heuer halbiert und die Kirschenernte in Osteuropa ist stark gesunken. In Südosteuropa kam es zu Ausfällen von 30 bis 40 Prozent – auch die Türkei und Serbien melden erhebliche Einbußen bei der Obsternte. Darüber hinaus verzeichnet Griechenland aufgrund von Trockenheit und Hitze einen Ernteverlust bei Marillen von 40 bis 80 Prozent. Bei Erdbeeren sind es europaweit ca. 40 Prozent weniger, bei Himbeeren ca. 70 Prozent. Auch der Powidl ist in Gefahr: Es fehlen ca. 80 Prozent einer normalen Ernte an Zwetschken. Bei Wild-Heidelbeeren gibt ist nach Frösten und leeren Lagern Preissteigerungen von bis zu 100 Prozent. Ähnlich dramatisch ist die Situation bei Himbeeren. Die Folge: Landwirte in ganz Europa geben Ihre Obstflächen auf und die Mengenbilanz für die Obstverarbeiter verschlechtert sich damit auch zunehmend.

Steigende Kosten und Rohstoffmangel: Obstverarbeiter unter Druck

Für die Hersteller von Marmeladen, Konfitüren und Fruchtzubereitungen in der österreichischen Lebensmittelindustrie ist diese Situation verheerend. Während der Frischmarkt von Obst in Österreich nicht betroffen scheint, kämpfen die österreichischen Obstverarbeiter um jedes verfügbare Kilo für die Weiterverarbeitung – und dafür sind sie vor allem auf Obst aus den Nachbarländern sowie aus Süd- und Osteuropa angewiesen. Obst, das nicht gewachsen ist, kann auch nicht verarbeitet werden – und was nicht verarbeitet und anschließend verkauft wird, erzielt auch keinen Umsatz. Die österreichischen Obstverarbeiter – und mit ihnen die gesamte Lebensmittelindustrie - stehen daher immens unter Druck: Einerseits müssen sie steigende Energie- und Personalkosten auffangen, andererseits wollen sie in Nachhaltigkeit und Innovationen investieren sowie Arbeitsplätze und Wertschöpfung in Österreich sichern. Der Appell der Branche an die politischen Entscheidungsträger lautet daher: Die Wettbewerbsfähigkeit der österreichischen Lebensmittelindustrie als versorgungs- und systemrelevante Branche muss wieder gestärkt werden. Dafür sind die Senkung der Energiekosten, ein rascher Bürokratieabbau sowie faire Lohnabschlüsse essenziell. Wird dies verabsäumt, verliert Österreich als Produktions- und Exportstandort an Wertschöpfung, an damit verbundenen Steuern sowie an Arbeitsplätzen. Ein Gegensteuern ist daher dringend erforderlich, um Produktionsstätten und Versorgung in unserem Land künftig und nachhaltig zu sichern.

Stellenwert der Lebensmittelindustrie in Österreich

Die Nahrungs- und Genussmittelindustrie (Lebensmittelindustrie) zählt mit ihren 27.500 direkt Beschäftigten zu den Schlüsselbranchen in Österreichs Wirtschaft. Sie garantiert verlässlich die tägliche Versorgung von Millionen Menschen mit sicheren, qualitativen und leistbaren Produkten. Die rund 200 Unternehmen erwirtschaften jährlich ein Produktionsvolumen von rund 12 Mrd. Euro. Rund 10 Mrd. Euro davon werden im Export in über 180 Länder abgesetzt. Der Fachverband unterstützt seine Mitglieder durch Information, Beratung und internationale Vernetzung.

Rückfragen & Kontakt

Mag. Katharina Koßdorff

Geschäftsführerin im Fachverband der Lebensmittelindustrie

T: +43 1 712 21 21 - 14

E: k.kossdorff@dielebensmittel.at

DI Oskar Wawschinek MAS MBA

Food Business Consult

Pressesprecher für den Fachverband der Lebensmittelindustrie

M: +43 664 545 63 50

E: office@foodbusiness.at

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