- 10.10.2025, 12:11:02
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FPÖ – Kaniak: „Telemedizin darf kein Ersatz für wohnortnahe Versorgung werden“
„Regierung darf digitale Steuerung nicht über Versorgungssicherheit und freie Arztwahl stellen“
Deutliche Kritik übte der freiheitliche Gesundheitssprecher NAbg. Mag. Gerhard Kaniak im gestrigen parlamentarischen Gesundheitsausschuss an den Plänen der schwarz-rot-pinken Bundesregierung, die Gesundheitsnummer 1450 nicht nur zu einem zentralen Steuerungsinstrument, sondern auch zu einem telemedizinischen Gesundheitsdienstleister im heimischen Gesundheitssystem auszubauen: „Telemedizin kann hilfreich sein, aber sie darf ausschließlich subsidiär eingesetzt werden – als Ergänzung, nicht als Ersatz für die ärztliche Versorgung vor Ort“, betonte Kaniak. Zudem müsse gewährleistet sein, dass kein Patient durch digitale Zuweisungssysteme in seiner freien Arztwahl eingeschränkt werde.
„Wir fordern klare Regeln und volle Transparenz!“, so Kaniak weiter. „Die Regierung muss sicherstellen, dass die freie Arztwahl bei der digitalen Terminvergabe erhalten bleibt, dass alle Zuweisungsoptionen offen dargelegt werden und die Kriterien der Terminvergabe öffentlich zugänglich sind.“ Nur so könne verhindert werden, dass die 1450-Hotline zu einem intransparenten Zuteilungssystem verkommt und ein Zweiklassensystem betreffend Wartezeiten entsteht. Deshalb brauche es laut Kaniak ein öffentlich einsehbares Wartezeitenregister, das wesentliche medizinische Leistungen – etwa Facharzttermine oder radiologische Untersuchungen – als benutzerfreundliches Dashboard abbildet. „Das schafft Transparenz, Vergleichbarkeit und Planbarkeit und zeigt, wo das System versagt“, erklärte der freiheitliche Gesundheitssprecher.
Kaniak warnte abschließend vor der Schaffung von Parallelstrukturen im Bereich der Telemedizin. „Anstatt neue Bürokratie und zentrale Ärzte-Callcenter aufzubauen, muss die Regierung die Versorgungssicherheit vor Ort stärken. Die Menschen brauchen ihren Hausarzt, nicht eine Hotline oder einen Algorithmus. Telemedizin kann unterstützen, aber den persönlichen Arzt-Patienten-Kontakt in vielen Fällen nicht ersetzen, sonst steuern wir direkt in eine Zwei-Klassen-Medizin“, betonte Kaniak.
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