• 10.10.2025, 09:45:32
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Volkshilfe Sozialbarometer: Über 90 Prozent wollen Kinderarmut bekämpfen

Aktuelle Umfrage zeigt auch dringenden Handlungsbedarf bei Teuerung

Wien (OTS) - 

Gemeinsam mit dem Forschungsinstitut Foresight fragt die Volkshilfe mehrmals jährlich die soziale Stimmungslage im Land ab. Die Ergebnisse der aktuellen, österreichweiten Befragung zum Thema Armut zeigen: Die Teuerung schränkt einen Großteil der Bevölkerung ein, besonders stark Haushalte mit niedrigen Einkommen. Die Volkshilfe fordert daher konsequente politische Maßnahmen, um Armut – allem voran Kinderarmut – strukturell zu bekämpfen und soziale Absicherung zu stärken.

Teuerung schränkt viele Menschen ein

61 Prozent der Befragten müssen sich bei alltäglichen Ausgaben wie Ernährung, Mobilität u.ä. einschränken. Besonders dramatisch ist die Situation für Haushalte mit geringen Einkommen bis 1.500 Euro. Hier erleben 87 Prozent Einschränkungen durch die Teuerung. Nur elf Prozent der Befragten fühlen sich nicht betroffen. Im Jahr 2022 sah sich noch ein Fünftel (20 Prozent) trotz der Teuerung finanziell in einer guten Lage. Es zeigt sich hier ein deutlicher Abwärtstrend.

Bekämpfung von Kinderarmut ist ein zentrales Anliegen

Extrem hohe Zustimmung zeigt sich auf die Frage nach der Bekämpfung von Kinderarmut. Angesichts der aktuellen Zahlen von 344.000 armuts- oder ausgrenzungsgefährdeten Kindern und Jugendlichen in Österreich, stufen neun von zehn Befragten (91 Prozent) das Ziel der Regierung, die Kinderarmut in Österreich bis 2030 zu halbieren, als sehr wichtig ein.

Sozialhilfe und Unterstützung für Arbeitslose haben breiten Konsens

Ebenfalls 91% Prozent halten soziale Absicherung in Form einer Sozialhilfe, die Armut und soziale Ausgrenzung verhindert, für eine wichtige staatliche Aufgabe. Rund Dreiviertel der Befragten (74 %) halten es angesichts der steigenden Arbeitslosigkeit in Österreich auch für notwendig, dass arbeitslose Menschen mehr Unterstützung erhalten (z.B. durch Qualifizierung, Arbeitsmarktprojekte o.ä.), um passende Arbeit zu finden.

Deutliche Mehrheit für Steuer auf große Erbschaften

Eine deutliche Mehrheit von fast zwei Drittel (65 Prozent) spricht sich für die Einführung einer Steuer auf große Erbschaften ab einer Million Euro aus. Eine Erbschaftssteuer brächte dem Staat rund 1,5 Mrd. Euro zur Budgetsanierung. Von einer solchen Steuer wären nur 0,2 Prozent der Erb*innen betroffen.

Forderungen der Volkshilfe

Die Ergebnisse der Befragung zeigen eine überwältigende Zustimmung zu staatlicher sozialer Absicherung und Armutsbekämpfung. Die Volkshilfe fordert daher konkrete Schritte gegen Armut und appelliert an die Regierung, die Inflation endlich effektiv zu bekämpfen, besonders bei Lebensmittel, Wohnen und Energie. „Hier muss Österreich nichts Neues erfinden, wir können uns an anderen europäischen Staaten orientieren, die ihre Inflationsraten erfolgreich gesenkt haben. Das kann mit einer Preiskommission und Preistransparenzdatenbank bei Lebensmitteln, einer Deckelung bei Mietpreisanpassungen und einer raschen Umsetzung des Sozialtarifs für Strom erreicht werden“, so Hanna Lichtenberger, Leiterin der Forschung und Sozialpolitik.

Eine armutsfeste Sozialhilfe mit Mindest- statt Höchstsätzen ist ebenfalls eine zentrale Forderung der Volkshilfe. Ebenso, wie eine rasche Umsetzung der Kindergrundsicherung. „Es braucht eine sinnvolle Kombination aus Sach- und Geldleistungen für Kinder. Erstere schaffen eine langfristige Verbesserung und Zweitere wirken sofort. Nur so können wir Kinderarmut endlich abschaffen“, betont Volkshilfe Direktor Erich Fenninger abschließend.

Rückfragen & Kontakt

Volkshilfe Österreich
Ulrike Schöflinger
Telefon: 0676 83 402 247
E-Mail: ulrike.schoeflinger@volkshilfe.at

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