• 10.10.2025, 09:00:58
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ORF-DialogForum: Wie gefährlich ist das Netz?

Diskussion über Google, Social Media und öffentlich-rechtliche Medien am 13. Oktober um 0.15 Uhr in ORF III sowie auf ORF ON und SOUND

Wien (OTS) - 

Missbrauch der persönlichen Daten, Überwachung, Manipulation von Wahlen, Fake News und eine unkontrollierbare künstliche Intelligenz: Längst sind die dunklen Seiten des Internets bekannt und gefürchtet. Wie können sich Mediennutzer:innen davor schützen? Wie kann sich Europa angesichts der weltweit dominierenden Macht der digitalen Giganten aus den USA und China zur Wehr setzen? Vor allem aber: Wie kann es gelingen, dass Onlinekommunikation wieder der Demokratie nützt und nicht fremden, intransparenten Interessen? Darüber diskutieren im ORF-DialogForum mit dem Titel „Wie gefährlich ist das Netz?“ in einer ersten Runde Helmut Brandstätter, Sonderausschuss „European Democracy Shield“ des Europaparlaments, Publizistin Ingrid Brodnig und Katja Mayer vom Zentrum für Soziale Innovation. Im zweiten Panel beschäftigen sich Christina Elmer, Technische Universität Dortmund, Markus Spillmann, EMEK, Eidgenössische Medienkommission, und Thomas Steinmaurer von der Universität Salzburg mit dem Thema. Cyberexperte Manuel „HonkHase“ Atug und Sarah Spiekermann von der Wirtschaftsuniversität Wien sind in Form von Interviews dabei. Musikerin & Content Creatorin Billie Steirisch und Samantha Tady vom Open Circle Lab liefern den Realitycheck.

Die Diskussionsveranstaltung ist am Mittwoch, dem 13. Oktober, um 0.15 Uhr in ORF III zu sehen und danach auf ORF ON und SOUND abrufbar.

Ingrid Brodnig konstatiert: „Das Problem ist nicht das Internet an sich, sondern die heutige Ausgestaltung des Internets. Wir haben wichtige Debattenräume, Räume, wo wir als Gesellschaft zusammenkommen, um über Demokratie, über Wahlen, über das Miteinander zu sprechen, Unternehmen überlassen, die die Regeln auf Basis ihrer finanziellen Eigeninteressen bestimmen.“

Helmut Brandstätter formuliert scharf: „Das Businessmodell in diesen Plattformen ist Hass. Und da spielt alles zusammen: Plattformen, wo der Hass regiert, und Regierungen – noch demokratisch in den USA und diktatorisch in Russland – die dieses gemeinsame Europa zerstören wollen. Europa muss stark genug sein, dass wir den Digital Service Act, den es ja bereits gibt, auch durchhalten.“

Sarah Spiekermann warnt: „Wir haben Technik so gebaut, dass sie uns abhängig macht, süchtig macht, in Filterblasen führt. Und das wiederum führt dazu, dass Technik uns mehr schadet als guttut. Aber noch haben wir die Möglichkeit, das zu ändern.“

Samantha Tady hält hier mit ihrem neuesten Projekt „Influencers at School“ dagegen: „Wir gehen mit Influencer:innen in Schulen, begegnen dort Jugendlichen auf Augenhöhe und erarbeiten mit ihnen die Gefahren, die mit sozialen Medien verbunden sind, damit Jugendliche wirksam werden können. “

Billie Steirisch meint, dass junge Menschen besser mit sozialen Medien umgehen können als ältere.

Katja Mayer ortet einen Ausweg: „Wir haben doch ganz fantastische Technologie in Europa. Wir haben uns nur einfach zu sehr auf diese großen Anbieter und deren Login-Effekte verlassen. Was wir brauchen, und es liegen dafür sehr viele Vorschläge auf dem Tisch, ist ein Verständnis für und der Ausbau von Infrastrukturen.“

Man brauche aber auch und besonders öffentlich-rechtliche Medien, so Markus Spillmann: „Google und Co. sind keine journalistischen Medien, sondern Distributionsplattformen, das ist ja eines der Probleme. Wenn wir von publizistischen Inhalten sprechen, also von Journalismus, dann braucht es letztlich Player im Markt, die diesen Anspruch auch umsetzen können, die Standards haben, die die redaktionellen Qualitätskriterien erfüllen.“

Und das auch im Internet, wie Thomas Steinmaurer sagt: „Es braucht den ORF deswegen auch im Internet, um dort eine Insel der qualitätsgetriebenen Information und Kommunikation zu sein, und es braucht ihn vor allen Dingen, um eine Plattform zu sein, die nicht nur marktgetrieben, sondern demokratiegetrieben ist, und Gemeinwohlorientierung als Ziel hat. Wir brauchen in einer Demokratie Medien, deren Ziel es ist, Demokratie zu stärken und nicht nur auf den Shareholder-Value abzuzielen, sondern auch auf den Public Value.“

Christina Elmer tritt für öffentlich-rechtliche Social Media ein, einen sogenannten Digital Open Public Space, der uns allen nützen solle: „Die Idee ist, dass wir am Ende dort Debattenräume haben, in denen man wirklich konstruktive Diskussionen auch gesellschaftsdienlich und gemeinwohlorientiert führen kann.“

Moderiert wird das ORF-DialogForum von Klaus Unterberger, ORF Public Value.

Das ORF-DialogForum ist eine Initiative des ORF, um das Gespräch mit seinem Publikum, den österreichischen Institutionen, den Organisationen und Gruppen der Gesellschaft zu beleben.

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