- 10.10.2025, 08:22:32
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SOS-Kinderdorf Österreich lädt ehemals Betreute ein, sich zu melden
SOS-Kinderdorf richtet sich mit einem klaren Aufruf an alle ehemals betreuten Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen, die in der Vergangenheit Unrecht erlebt haben.
„Wir hören zu und nehmen jedes Anliegen ernst – unabhängig davon, wie lange es zurückliegt“, sagt Geschäftsführerin Anne Schlack. „Wir stellen uns allen Themen, weil wir Ordnung schaffen und Verantwortung übernehmen wollen: für die Vergangenheit, für die Gegenwart und für die Kinder von morgen.“
Betroffene können sich auf unterschiedlichen Wegen melden:
- Anonym über die Whistleblowing-Plattform von SOS-Kinderdorf (Whistleblowing)
- Persönlich bei einer der sechs unabhängigen Ombudsstellen in Österreich (Ombudsstelle)
- Persönlich bei den regionalen Anlaufstellen für volljährige ehemals Betreute, sogenannten „Care Leaver“ (Anlaufstellen)
- Persönlich oder anonym bei der unabhängigen Reformkommission, die ihre Arbeit am 8. Oktober aufgenommen hat. Die Reformkommission ist unter der E-Mail-Adresse info@reformkommission.at erreichbar. In den kommenden Tagen wird zusätzlich eine Website mit einer anonymen Kontaktmöglichkeit eingerichtet.
Alle Meldungen werden vertraulich behandelt, unabhängig geprüft und – wo angebracht – in das Opferschutzverfahren eingebracht, das Unterstützung, Therapie oder finanzielle Anerkennung ermöglicht.
Neben den von SOS-Kinderdorf installierten Stellen können sich ehemalige Betreute, die Gewalt erfahren haben, auch an die Gewaltschutzzentren in den Bundesländern wenden.
Erweiterung der Anlaufstellen für Care Leaver
Die Anlaufstellen von SOS-Kinderdorf sind ein freiwilliges, offenes Angebot für alle volljährigen, ehemals von uns betreuten Menschen („Care Leaver“) in Österreich. Sie bieten niederschwellige, vertrauliche Unterstützung auf Augenhöhe – bei Fragen zu Wohnen, Finanzen, Ausbildung oder persönlichen Themen, unabhängig davon, wie lange die Betreuung zurückliegt.
Kontakt ist telefonisch, per E-Mail oder persönlich möglich.
Die Gespräche werden von pädagogisch qualifizierten Fachkräften geführt und folgen dem Grundsatz: „Komm einfach vorbei, wenn du etwas brauchst – du entscheidest, worum es geht.“
SOS-Kinderdorf erweitert die Anlaufstellen, um mehr Kapazität für Gespräche und Begleitungen zu schaffen. Die Aufstockung bringt mehr Zeit und mehr Sicherheit für Ehemalige, die sich an SOS-Kinderdorf wenden – insbesondere für jene, die nach Jahren wieder Kontakt aufnehmen möchten.
Die Anlaufstellen ergänzen das bestehende System von Ombudsstellen und dem unabhängigen Opferschutzverfahren. Sie stehen auch Menschen offen, die nach einer Meldung oder einem Verfahren weiterführende Unterstützung oder Begleitung wünschen.
„Viele Menschen, die bei SOS-Kinderdorf aufgewachsen sind, tragen ihre Geschichte ins Erwachsenenleben mit“, sagt Anne Schlack. „In unseren Anlaufstellen können sich volljährige ehemalige Betreute jederzeit – freiwillig, vertraulich und ohne Hürden – an uns wenden. Wir hören zu, wir unterstützen und schaffen sichere Räume, in denen erwachsene ehemalige Betreute nicht allein sind.“
Rückfragen & Kontakt
SOS-Kinderdorf
Christine Weilhartner
Telefon: 0676 88144 123
E-Mail: christine.weilhartner@sos-kinderdorf.at
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