- 09.10.2025, 18:56:02
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- OTS0186
Sportausschuss stimmt einhellig für die Stärkung der Rahmenbedingungen im Spitzensport
Fraktionsübergreifende Zustimmung zu Weiterbildungsmaßnamen für inklusive Pädagogik im Schulsport
Der Sportausschuss hat sich heute einstimmig für die Förderung moderner Sporttechnologie und bestmöglicher Trainingsbedingungen für den Spitzensport ausgesprochen. ÖVP, SPÖ und NEOS hatten dazu einen Entschließungsantrag vorgelegt. Alle Fraktionen begrüßten das Engagement für die Verbesserung von Rahmenbedingungen für den Leistungssport, um auch künftig wettbewerbsfähig zu sein.
Um die Förderung und Begleitung von Schülerinnen und Schülern mit Behinderungen im Schulsport zu verbessern haben die Abgeordneten ebenfalls einhellig für Weiterbildungsmaßnamen für das Lehrpersonal votiert. Argumentiert wird, dass aktuell Kinder mit Behinderungen oft vom Turnunterricht abgemeldet würden, weil sich das Lehrpersonal dem inklusiven Sport nicht gewachsen fühle.
Von den anderen Fraktionen mehrheitlich abgelehnt wurde die FPÖ-Forderung nach einer Reform der Bundessportförderung.
Die weiteren Anträge der Oppositionsparteien zur Sportförderung wurden von ÖVP, SPÖ und NEOS mehrheitlich vertagt.
Förderung von Bundesstützpunkten und Technologieprojekten
Um die Trainingsqualität des Hochleistungssports zu erhöhen wird das Sportressort von ÖVP, SPÖ und NEOS ersucht, insbesondere für die olympischen Sommersportverbände Bundesstützpunkte einzurichten (492/A(E)). Im Zuge dessen soll ein neues Förderprogramm etabliert und das Umfeld der Athletinnen und Athleten optimiert werden, auch durch gezielte Unterstützung von Technologieprojekten. Österreichs Spitzensportlerinnen und Spitzensportler sollten bestmögliche Trainingsbedingungen zur Verfügung stehen, um auf höchstem Niveau konkurrenzfähig zu bleiben, heißt es im einstimmig angenommenen Antrag. Dazu würden moderne Trainingsbedingungen, eine kontinuierliche Betreuung durch hochqualifiziertes Fachpersonal sowie die gezielte Förderung und der Einsatz von Sporttechnologie zählen.
Mit dem Antrag wolle man die Ambitionen Österreichs unterstreichen, sich als Sportnation weiterzuentwickeln, betonte Maximilian Köllner (SPÖ). Es sei wichtig, die Rahmenbedingungen weiter zu verbessern, damit heimische Athletinnen und Athleten künftig "in der Weltspitze mitmischen" könnten.
Dem schloss sich Heike Eder (ÖVP) an. Neben der Förderung der Strukturen, sei es wichtig, gezielt Technologieprojekte zu unterstützen. Diese seien kein Luxus, sondern "absoluter Wettbewerbsvorteil".
Es sei gut, dass die Bundesregierung "in die Gänge" komme, damit die österreichischen Sportlerinnen und Sportler die bestmöglichen Trainingsbedingungen vorfinden, hielt Markus Leinfellner (FPÖ) fest.
Auch Ausschussvorsitzende Agnes Sirkka Prammer (Grüne) signalisierte Zustimmung seitens ihrer Fraktion. Dem "klaren Bekenntnis" müssten nun Taten zur Stärkung des Spitzensports folgen.
Weiterbildungsmaßnamen für inklusive Pädagogik im Schulsport
Zur Förderung und Begleitung von Schülerinnen und Schülern mit Behinderungen im Schulsport sollen umgehend Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen für Bewegungs- und Sportlehrer:innen im Bereich der inklusiven Pädagogik gesetzt werden. Für einen dazu von ÖVP, SPÖ, NEOS und Grünen gemeinsam vorgelegten Abänderungsantrag hat sich der Sportausschuss einstimmig ausgesprochen. Dieser basierte auf einer ähnlich lautenden Forderung der Grünen (457/A(E)).
Inklusiver Unterricht dürfe nicht im Turnsaal enden, zeigte sich Ausschussvorsitzende Agnes Sirkka Prammer (Grüne) über den Beschluss erfreut. Aktuell würden Kinder mit Behinderungen oftmals vom Turnunterricht abgemeldet werden, weil sich das Lehrpersonal dem inklusiven Sport nicht gewachsen fühle.
Heike Eder (ÖVP) bedankte sich bei den Grünen für eine "wichtige und sinnvolle Initiative". Fortbildungen für Lehrerinnen und Lehrer seien wichtig, um Kinder mit Behinderungen im Sportunterricht zu integrieren. Aktuell würde es solche Weiterbildungsangebote nur in Tirol und Vorarlberg geben.
Keine Mehrheit für FPÖ-Antrag zur Reform der Bundessportförderung
Die FPÖ kritisiert in ihrem von allen anderen Fraktionen abgelehnten Entschließungsantrag, dass der organisierte Sport beinahe 90 % der Fördermittel aus der Bundes-Sportförderung erhält. Die Verbände würden de facto Doppelförderungen aus der "Allgemeinen Bundes-Sportförderung" und der "Besonderen Bundes-Sportförderung" lukrieren. Vorgeschlagen wird, die geltenden Förderrichtlinien so abzuändern, dass jene Einrichtungen, die über die "Besondere Bundes-Sportförderung" antragsberechtigt sind, nur mehr in einem Ausmaß von maximal 20 % aus der "Allgemeinen Bundes-Sportförderung" Förderanträge stellen können (430/A(E)).
Eine solche Reform der Förderrichtlinien würde laut Antragsteller Markus Leinfellner (FPÖ) Fördergerechtigkeit gegenüber dem nichtorganisierten Sport herstellen, was auch der Rechnungshof so sehe. Aktuell sei es für Vereine ohne Einbindung in die Dachverbände schwierig, auf die Fördertöpfe zuzugreifen.
Christoph Zarits (ÖVP) sah das anders. Eine Zustimmung zur FPÖ-Forderung würde dem Ausbau der täglichen Bewegungseinheit "massiv schaden". Die Dachverbände als Umsetzer würden den Ausbau nicht selbst stemmen können. Dem schloss sich Maximilian Köllner (SPÖ) an. Die SPÖ bekenne sich klar zur täglichen Bewegungseinheit, die Grundlage für sämtliche sport- und gesundheitspolitische Erfolge sei.
Grünen-Mandatar Werner Kogler hielt die Anliegen des Antrags für "grundsätzlich begrüßenswert" , diese würden aber über das Ziel hinaus schießen. Die bestehende Förderlandschaft habe sich etwa bei den Krisen der vergangenen Jahre bewährt, die Konsequenzen für Vereine ohne Dachverbände seien aber groß.
Auch Christoph Pramhofer (NEOS) konnte dem FPÖ-Ansinnen "etwas abgewinnen", jedoch sei die Änderung der Sportförderarchitektur ein komplexes Thema, das nicht mit der Vorlage eines Entschließungsantrags zu lösen sei.
FPÖ für Leistungsvereinbarungen im Sport
Um Sportverbänden und Sportvereinen mehr Planungssicherheit zu geben, sollten verbindliche mehrjährige Leistungsvereinbarungen mit klaren und messbaren Zielvorgaben eingeführt werden, schlägt zudem die FPÖ in ihrer ein weiteres Mal vertagten Initiative vor (66/A(E)). Die derzeitige Gestaltung der Sportförderung würde Schwächen aufweisen und durch administrative Hürden die ehrenamtliche Struktur belasten, so Antragsteller Markus Leinfellner (FPÖ). Zudem fehle im Sinne einer gerechten Mittelvergabe eine standardisierte Erfolgskontrolle der geförderten Projekte.
Sowohl Andreas Haitzer (SPÖ) als auch Heike Eder (ÖVP) sahen Leistungsvereinbarungen bei Sportförderungen positiv, verwiesen aber auf bereits gesetzte Pilotprojekte, die man zuerst abwarten und evaluieren wolle. Werner Kogler (Grüne) warnte davor, "das Kind nicht mit dem Bade auszuschütten" und mahnte, die Pro und Contras abzuwägen. Vor allem im Breitensport werde es schwierig, diesbezügliche Kriterien einzuführen.
Grüne wollen Evaluierung des Bundessportfördergesetzes
Da der Rechnungshof strukturelle, organisatorische und prozessuale Mängel beim System der Bundessportförderung aufzeigte, schlagen die Grünen vor, das entsprechende Gesetz umfassend zu evaluieren und dem Nationalrat darüber zu berichten (483/A(E)). Die Empfehlungen des Rechnungshofs sollen dabei berücksichtigt und der Fokus auf Transparenz, Wirkungsorientierung und Effizienz gelegt werden. Die Zusammensetzung der Fördergremien sollte Interessenskonflikte vermeiden und unabhängige Entscheidungsstrukturen gewährleisten, meinte Antragstellerin Agnes Sirkka Prammer (Grüne) im Ausschuss. Aktuell würden die Kommissionsmitglieder über ihre eigenen Förderungen entscheiden. Nach zwei olympischen Perioden sei es an der Zeit, eine transparente Evaluierung vorzunehmen, so Prammer. Der Antrag wurde von den Regierungsparteien vertagt.
Manfred Sams (SPÖ) und Christoph Pramhofer (NEOS) betonten die Wichtigkeit einer Evaluierung, diese sei aber sowieso gesetzlich vorgeschrieben.
Seine Fraktion stehe für die Autonomie des Sports, unterstrich Christoph Zarits (ÖVP). Es sei nicht nachvollziehbar, wenn in den Förderkommissionen jemand säße, "der mit dem Sport nichts zu tun hat", so der ÖVP-Abgeordnete. (Schluss Sportausschuss) med
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