• 09.10.2025, 18:12:32
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  • OTS0185

Nachwuchsförderung im Fokus der Sportpolitik

Sportausschuss diskutiert Sportbericht 2024 mit Staatssekretärin Schmidt

Wien (PK) - 

Sport-Staatssekretärin Michaela Schmidt erklärte im Sportausschuss des Nationalrats ihr Ziel, dass künftig zwei von drei Kindern in Sportvereinen aktiv sind. Dabei betonte sie die Bedeutung von Chancengleichheit, Bewegungsförderung und langfristiger Planungssicherheit im österreichischen Sport. Die Diskussionsgrundlage lieferte der aktuelle Sportbericht, der von den Abgeordneten heute mehrheitlich zur Kenntnis genommen wurde und im Nationalratsplenum weiter debattiert wird.

Ausbau der täglichen Bewegungseinheit und Nachwuchsförderung

2024 sei international nicht nur in sportlicher Hinsicht ein großes Sportjahr gewesen, sondern auch eines mit starkem politischen Signal, da bei den Bewerben der Olympischen Spiele in Paris erstmals gleich viele Frauen wie Männer vertreten waren, sagte Sport-Staatssekretärin Michaela Schmidt. Auch ihr sei es ein Anliegen, sich für die Sichtbarkeit von Frauen im Sport einzusetzen. Außerdem sei ihr wichtig, dass alle Menschen den Zugang zum Sport haben und Kinder Bewegung als Basis für ein gesundes Leben erfahren. Trotz des angespannten Bundeshaushalts wurde die tägliche Bewegungseinheit an Schulen von den Einsparungen ausgenommen und soll weiter ausgebaut werden, betonte Schmidt. Laut Regierungsprogramm sei das Ziel, dass zwei von drei Kindern in Sportvereinen aktiv sind.

Für das laufende Schuljahr seien die Verträge zur täglichen Bewegungseinheit unterzeichnet worden, für die nächsten Jahre sei man bereits in den Verhandlungen, um eine längerfristige Fördermöglichkeit zu schaffen. Die Staatssekretärin berichtete auf Nachfrage von Christoph Zarits (ÖVP) von guten Gesprächen mit dem Bildungs- sowie Finanzministerium und gab sich zuversichtlich, mehr Planungssicherheit herstellen zu können. Durch die Beteiligung der Verbände werden pro Jahr 2,6 Mio. Ꞓ zweckgewidmet. Ziel sei, dass sich mindestens 80 % aller Bildungseinrichtungen an der täglichen Bewegungseinheit beteiligen, sagte sie zu Christoph Pramhofer (NEOS).

Markus Leinfellner (FPÖ) interessierte sich insbesondere für die Nachwuchsförderung und erfuhr, dass gerade der Genehmigungsprozess für das Förderprogramm 2026 laufe. Die Staatssekretärin berichtete von Erfahrungen mit dem zehnjährigen Laufbahnmodell der dualen Karriere, um Leistungssport und berufliche Ausbildung zu kombinieren. Es soll weiterentwickelt und ausgebaut werden. Auch den von Henrike Brandstötter (NEOS) angesprochenen Verein "KADA (Karriere Danach) - Sport mit Perspektive" wertete sie in diesem Zusammenhang positiv. Um die Kinder zu erreichen, sollte die Nachwuchsförderung allerdings in Schulen und Kindergärten ansetzen und nicht erst in den Vereinen, meinte Schmidt. Die Verbesserung der Infrastruktur und die Öffnung der Turnsäle leiste dazu einen wichtigen Beitrag.

Verwaltungsvereinfachungen für Vereine

Die Verhältnis- und Zweckmäßigkeit von ideologischen Projekten wie "Mamanet" oder die Förderung von Religionsgemeinschaften wurde von Martin Graf (FPÖ) hinterfragt. Seine FPÖ-Fraktionskollegin Nicole Sunitsch wollte wissen, welche Mittel tatsächlich bei den Vereinen ankommen. Laut der Staatssekretärin würden 15.000 Vereine Sportförderung bekommen. Aufgrund der Budgetkürzungen werden manche Förderungen nicht weitergehen. Bernhard Höfler (SPÖ) sprach das Gender Trainee Programm an. Eine Fortsetzung sei geplant, die Rahmenbedingungen werden aktuell evaluiert, so Schmidt. Die Frauenförderung werde ebenso weitergeführt wie das Projekt "klimafitte Sportstätten", wofür sich Agnes Sirkka Prammer (Grüne) interessierte. Ab 2027 soll in der besonderen Sportförderung wieder das volle Förderniveau erreicht werden, lies Schmidt wissen.

Maximilian Köllner (SPÖ) fragte, welche sportpolitischen Lehren man von "verpassten Medaillen" bei den olympischen Spielen ziehen könne. Es gelte, das Umfeld der Athletinnen und Athleten durch moderne Sporttechnologie und bestmögliche Trainingsbedingungen optimal zu gestalten, antwortete die Staatssekretärin. Durch das Förderprogramm für die Bundesstützpunkte der Sportverbände soll es ab 2026 mehr Planungssicherheit über den olympischen Zyklus hinaus geben.

Im Bereich der ehrenamtlichen Vereinstätigkeit laute das große Ziel laut Schmidt Verwaltungsvereinfachung. Das Vorantreiben der Digitalisierungsprozesse betrifft etwa die digitale Übermittlung von Belegen oder Verträgen. Ab 2027 soll es eine KI-gestützte Förderkontrolle geben. Dieses Thema wurde von den Abgeordneten Markus Leinfellner (FPÖ), Christoph Zarits (ÖVP) und Maximilian Köllner (SPÖ) angesprochen.

Christoph Zarits (ÖVP) konnte außerdem in Erfahrung bringen, dass zur geplanten Errichtung des sporttechnologischen Instituts derzeit eine Evaluierung des Status Quo stattfinde, um zu analysieren, wie ein effizienter Übergang und eine ehestmögliche Umsetzung geschehen kann.

Die Kooperationsvereinbarung zur Sportstättendatenbank sei bereits von allen Bundesländern unterzeichnet worden, sodass der Datenerhebungsprozess 2026 starten könne, erhielt Christoph Pramhofer (NEOS) Auskunft.

Als Auskunftsperson stand den Abgeordneten der Geschäftsführer der Bundes-Sport GmbH Clemens Trimmel zur Verfügung. Auf Frage von Agnes Sirkka Prammer (Grüne) bestätigte er die Aussage der Staatssekretärin, dass man sich bezüglich der Erweiterung der "Good Governance" Förderkriterien im stetigen Austausch befinde.

Sportbericht gibt Überblick über Einsatz von Fördermitteln

Laut dem Sportbericht 2024 (III-225 d.B.) wurden in dem Jahr Bundesmittel in der Höhe von gesamt 225 Mio. Ꞓ aufgewendet. Sie teilten sich auf in 98 Mio. Ꞓ für die allgemeine Sportförderung und Services, 120 Mio. Ꞓ für die besondere Sportförderung sowie knapp 7 Mio. Ꞓ für die Bundessporteinrichtungen. Kosten für Sportgroßprojekte entstanden im Jahr 2024 keine, allerdings fanden mehrere Sportgroßveranstaltungen in Österreich statt, darunter die Skiflug-WM, die Tischtennis-EM oder die Handball-EM der Frauen.

Der Großteil der innerhalb des Berichtzeitraums getätigten Maßnahmen geht auf die Vorgängerregierung zurück. So lag der Fokus der Förderprogramme des Bundes im Berichtszeitraum auf den definierten Schwerpunktsportarten des aktuellen Olympiazyklus bzw. jenen, die für die Aufnahme ins olympische Programm geplant sind. Investiert wurde in den Nachwuchs und in Infrastruktur. Sportwissenschaftliche Projekte wurden ebenso unterstützt wie Breitensport, Inklusion, Nachhaltigkeitskonzepte, Integrationsprojekte, Fair-Play-Initiativen sowie Extremismusprävention.

Ein Ressortschwerpunkt lag und liegt auch weiterhin bei der Frauenförderung bzw. bei Gleichstellungsprojekten. Die österreichische Sportlandschaft ist immer noch stark männlich dominiert. Während bei Spitzenathletinnen in Österreich bereits deutliche Veränderungen sichtbar sind, besteht im Sportmanagement und im Trainerwesen noch großer Aufholbedarf. 90 % der Präsidentinnen und Präsidenten olympischer Verbände in Österreich sind männlich, wie auch 74 % aller registrierten Trainerinnen und Trainer, ist dem Sportbericht zu entnehmen. (Fortsetzung Sportausschuss) fan


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