- 09.10.2025, 11:15:02
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ALBERTINA MODERN: Erste große Retrospektive von Marina Abramović in Österreich
Die ALBERTINA MODERN zeigt in Kooperation mit dem Bank Austria Kunstforum Wien die erste große Retrospektive von Marina Abramović in Österreich.
„Sprichwörtlich heißt es ja: Wien ist anders. Dem muss ich zustimmen: Wien ist nicht nur eine Stadt mit einer langen Geschichte und bedeutenden Sammlungen klassischer wie moderner Kunst – sie hat mit dem Wiener Aktionismus auch eine eigene Form der Performancekunst hervorgebracht, die kunsthistorisch von internationaler Relevanz ist. Ich fühle mich Wien zutiefst verbunden und es ist mir eine große Ehre, in dieser Phase meiner Karriere sechzig Jahre meines Schaffens in der ALBERTINA MODERN präsentieren zu dürfen“, so Marina Abramović über die Ausstellung.
Generaldirektor Ralph Gleis:
„Mit dieser ersten großen Retrospektive in Wien ehren wir eine bahnbrechende Künstlerin des 20. Jahrhunderts für ihr außergewöhnliches Werk. Marina Abramović gilt heute zurecht international als bedeutendste und einflussreichste Performance-Künstlerin. Anders als in anderen Medien ist das Publikum stark einbezogen in das Werk und erlebt Kunst in einer unmittelbaren Art und Weise. Die Performances seit den 1970er Jahren entstehen im unmittelbaren Austausch der Künstlerin mit dem Publikum und Überschreiten dabei häufig physische und psychische Grenzen. Es geht in dem beindruckend radikalen und intensiven Werk von Marina Abramović aber nicht um Provokation allein, sondern auch um das eigene Erleben, das Freisetzen spiritueller Kräfte.
Mit dieser Ausstellung beschreitet auch die ALBERTINA neue Pfade: Erstmals werden Live Performances als Reinszenierungen der legendären Arbeiten seit den 1970er Jahren zu sehen sein. Damit setzen wir in unserem Jahresprogramm die Ausstellungen zu bedeutenden Künstlerinnen fort und erweitern gleichzeitig unser Repertoire bezüglich der medialen Vielfalt zeitgenössischer Kunst.“
„Nachdem klar geworden war, dass unsere Abramović-Schau, in die auch für die Künstlerin sehr viel Zeit und Energie geflossen ist, nicht mehr im Ausstellungshaus auf der Freyung gezeigt werden kann, haben wir umgehend nach einem Kooperationspartner gesucht, der in kürzester Zeit bereit war, eine der herausragendsten zeitgenössischen Künstlerinnen unserer Zeit mit dem Fokus auf ihre performative Arbeit erstmals umfassend in Wien zu zeigen – und damit hier zu halten. In der ALBERTINA haben wir diesen tollen Partner gefunden, das dortige Team hat mit Professionalität und Engagement geholfen, der Abramović-Schau des Kunstforums geeigneten Raum zu geben. Ich möchte mich dafür wirklich bei allen bedanken!“, so Ingried Brugger, Direktorin des Kunstforum Wien.
„Die radikale und performative Ausrichtung von Marina Abramović Oeuvre kann für die Entwicklung der zeitgenössischen Kunst von den 1970er Jahren bis heute gar nicht groß genug eingeschätzt werden. Sie bürstet die Kunstgeschichte gegen den Strich und schreibt sich mit ihrem stringenten Werk in den Kanon der bildenden Kunst ein. Selbstbewusst, willensstark und unter enormem Einsatz erzielt sie Sichtbarkeit für ihre Kunst, die den Körper und die Selbstwahrnehmung in den Mittelpunkt rückt. Kunst wird dabei zu einer Einheit von Künstlerin, Werk, Performenden und Publikum“, so Direktorin der ALBERTINA MODERN, Angela Stief.
Kuratorin Bettina M. Busse hebt die Besonderheiten der Wiener Ausstellung hervor:
„Marina Abramovićs Bedeutung besteht im Wesentlichen darin, nicht nur die ‘Godmother of Performance’ zu sein, sondern mit ihren Werken, seien es Performances oder Objekte, für eine künstlerische Haltung zu stehen, die den Anspruch an die Kunst formuliert, dass sie verstörend sein muss, Fragen stellen muss, und auf die Zukunft ausgerichtet sein muss. Die Ausstellung in der ALBERTINA MODERN bietet dem Publikum nicht nur Werke über eine Zeitspanne von mehr als einem halben Jahrhundert - das Best of - sondern vor allen Dingen auch die Möglichkeit, sich von Abramovićs Kunst berühren zu lassen und neue Erfahrungen in der Auseinandersetzung mit sich selbst zu sammeln. Ihre Achtsamkeitslehre vom Im-Moment-Leben und sich-Spüren erklärt auch Abramovićs hohen Stellenwert bei der jungen Generation.“
Wegbereiterin radikaler Körperkunst
Marina Abramović (1946 in Belgrad geboren) ist eine der wichtigsten zeitgenössischen Künstlerinnen. Beginnend im Belgrad der frühen 1970er-Jahre hat sie die Performance im Verlauf ihrer mehr als 50 Jahre umspannenden Karriere als Spielart der bildenden Kunst etabliert. Bereits 1978 trat sie (beim Internationalen Performance Festival) in Wien auf. Die Ausstellung, in Kooperation mit dem Kunstforum Wien entstanden, wird einen umfangreichen Überblick über das Werk der Künstlerin bieten. Als Schwerpunkt der Präsentation in der ALBERTINA MODERN werden über die gesamte Laufzeit täglich Reenactments der historischen Performances zu sehen sein. Die Performancekunst hat in Wien eine lange Tradition, mit dem Aktionismus als bekanntester Ausprägung.
Von 1976 bis 1988 performte Abramović zusammen mit ihrem Lebenspartner Ulay (1943–2020). Seitdem sind Solowerke entstanden, die sich mehr der Interaktion mit dem Publikum widmeten, Objekte, die zur Partizipation einladen, und Performances wie The Artist Is Present, wo sie 2010 im New Yorker Museum of Modern Art beinahe drei Monate lang acht Stunden täglich den Besucher:innen die Möglichkeit gab, ihr für eine Minute schweigend an einem Tisch gegenüberzusitzen. Diese Performance machte sie endgültig einem breiten Publikum bekannt.
Für die Retrospektive wurden gemeinsam mit der Künstlerin Räume eingerichtet, die jeweils einem Thema wie Partizipation, Kommunismus, Körpergrenzen, Energie aus der Natur oder Erleuchtung gewidmet sind. Darin präsentiert werden frühe Arbeiten, die noch in Belgrad entstanden sind, die ersten Soloperformances, die Zusammenarbeit mit Ulay und die legendären gemeinsamen Performances, die zur Partizipation einladenden Transitory Objects for Human Use, die den Beginn ihrer zweiten Solokarriere markierten, die spektakuläre Performance Balkan Baroque, für die sie 1997 auf der Biennale di Venezia einen Goldenen Löwen erhielt, sowie neuere Videoarbeiten und skulpturale Werke. Darüber hinaus wird die Installation Four Crosses (2019) gezeigt.
Insgesamt werden mit Imponderabilia, Luminosity, Nude With Skeleton und Art must be beautiful – Artist must be beautiful vier Performances live in der Ausstellung reinszeniert.
Die Ausstellung ist von Bank Austria Kunstforum Wien und der Royal Academy of Arts, London, in Kooperation mit der ALBERTINA organisiert.
MARINA ABRAMOVIĆ
10.10.2025 – 1.3.2026
KURATIERT VON
Bettina M. Busse (Kunstforum)
KOOPERATION
Royal Academy of Arts, London
Stedelijk Museum Amsterdam
Kunsthaus Zürich
Pressemappe und Bilder zum Download gibt es hier.
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Oktober & November
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Pressesprecher
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