• 09.10.2025, 11:02:32
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„G’sund in Österreich“ mit Dr. Christine Reiler über „Die geheime Welt der Pilze – Medizin, Nahrung und Gefahr“

Am 13. Oktober um 21.10 Uhr in ORF 2 und auf ORF ON

Wien (OTS) - 

Herbstzeit ist auch Schwammerlzeit. Doch Pilze sind nicht nur ein köstliches Lebensmittel, sie spielen auch in der Medizin eine große Rolle. So gäbe es ohne sie etwa keine Antibiotika, die seit vielen Jahrzehnten bakterielle Infektionen wie etwa Atemwegserkrankungen erfolgreich bekämpfen. Andererseits können Pilze auch Krankheiten auslösen. Während Fuß- oder Hautpilz bekannt sind, wissen die meisten Menschen nicht, dass Pilzsporen mitunter auch Lunge, Leber oder sogar das Gehirn befallen. Ärztin und Moderatorin Dr. Christine Reiler lässt sich auf die geheime Welt der Pilze ein und zeigt in „G’sund in Österreich“ am Montag, dem 13. Oktober 2025, um 21.10 Uhr in ORF 2 und auf ORF ON, wie diese unser Leben beeinflussen.

Den meisten Menschen stellt sich zuallererst die Frage: Sind Pilze Pflanzen? Viele glauben das – doch tatsächlich gehören sie in keine der bekannten Kategorien. Biologisch betrachtet stehen Pilze dem Tierreich in mancher Hinsicht sogar näher als der Pflanzenwelt: Sie enthalten Chitin, das auch im Exoskelett vieler Insekten enthalten ist, Pflanzen aber völlig fehlt. Was nur wenig bekannt ist: Der größte Organismus der Erde ist ein Pilz. Im Malheur National Forest im US-Bundesstaat Oregon wächst ein „Dunkler Hallimasch“, dessen unterirdisches Geflecht sich über fast zehn Quadratkilometer erstreckt. Mit einem Alter von mindestens 2.400 Jahren ist dieser Pilz nicht nur ein Gigant, sondern auch ein Methusalem.

Christine Reiler entdeckt mit dem Pilzexperten Stefan Marxer die Vielfalt der Speisepilze im Wienerwald – ein Paradies nicht nur im aktuellen „Superpilzjahr“. Marxer, der als Pilz-Influencer Tausende Fans begeistert, teilt sein Wissen direkt im Wald. In der Küche trifft Reiler auf Ernährungswissenschafterin Andrea Ficala, die die gesundheitlichen Vorteile von Pilzen betont: „Sie sind kalorienarm, ballaststoffreich und als Fleischersatz immer gefragter.“ Auch innovative Zuchtbetriebe zeigen, wie nachhaltiger Pilzanbau funktioniert. Kein Wunder, dass Pilze die Supermarktregale und die heimischen Küchen erobern.

Christine Reiler nimmt das „G’sund in Österreich“-Publikum mit auf eine faszinierende Spurensuche. Im Tiroler Ötztal erfährt sie von Archäologen, dass schon Ötzi auf die Heilkraft von Pilzen setzte – ein Birkenporling am Gürtel sollte ihm einst helfen, Infektionen zu bekämpfen.

Doch die Bedeutung der Pilze reicht weit darüber hinaus: Ohne sie gäbe es keine Antibiotika, eine der größten medizinischen Errungenschaften. Österreich war hier Vorreiter – in Kundl entstand die erste Penicillinfabrik Europas, die bis heute aktiv ist. Reiler beleuchtet, wie Pilze nicht nur Krankheiten heilen, sondern auch Risiken bergen: Wildpilze können giftig oder radioaktiv belastet sein, Schimmelpilze sind eine unterschätzte Gefahr für die Gesundheit.

Das zeigt der Fall der Künstlerin Petra Forman eindrücklich. Zehn Jahre lang litt sie an schweren, immer wiederkehrenden Lungenentzündungen, bis schließlich Schimmelpilzsporen aus Erde und Laub als Ursache erkannt wurden. Die Diagnose: Allergische Aspergillose, eine seltene, durch eine Überreaktion auf Schimmelpilze ausgelöste Lungenerkrankung. „Pilzsporen sind als Auslöser von Atemwegserkrankungen viel zu wenig bekannt“, warnt Allergie-Experte Fritz Horak. Studien legen nahe, dass bis zu 15 Prozent aller Allergikerinnen und Allergiker mit Lungenproblemen auf Pilzsporen reagieren – doch nur ein Bruchteil erhält diese Diagnose. Petra Forman musste sich vor einigen Jahren einer Lungenoperation unterziehen. Heute verarbeitet die Niederösterreicherin ihre Krankengeschichte in der Malerei.

Auch die moderne Forschung ist für Christine Reiler ein Thema: Im Mushroom Research Center Austria werden die heilsamen Wirkstoffe von Pilzen untersucht, von traditionellen Heilpilzen wie Reishi bis zu neuen medizinischen Anwendungen.

So macht Christine Reiler deutlich: Pilze sind weit mehr als Schwammerln im Herbst – sie sind ein unterschätzter Schatz für Medizin, Ernährung und Wissenschaft.

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