• 09.10.2025, 09:58:32
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Ludwig Boltzmann Gesellschaft feiert 45 Jahre Spitzenforschung am LBI Trauma in Kooperation mit der AUVA

Wien (OTS) - 

Das Ludwig Boltzmann Institut für Traumatologie, das Forschungszentrum in Kooperation mit der AUVA (kurz: LBI Trauma) hat es sich zum Ziel gemacht, die Diagnose und Behandlung von Unfallverletzungen und deren Folgen nachhaltig und ganzheitlich zu verbessern. Heuer feiert das Vorzeigeinstitut sein 45-jähriges Bestehen.

Seit seiner Gründung 1973 als AUVA-Forschungszentrum und der Integration in die Ludwig Boltzmann Gesellschaft (LBG) im Jahr 1980 hat das LBI Trauma kontinuierlich Innovation und Wachstum in der Wissenschaft vorangetrieben: Seit 45 Jahren steht das Institut für exzellente, translational orientierte Forschung im Bereich der Unfall- und Regenerationsmedizin. Dabei stets im Fokus: Forschung mit und für Patient:innen.

Erfolgreiche Partnerschaft zwischen Wissenschaft und Anwendung

Das Forschungszentrum für Traumatologie der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt (AUVA) hat seine Wurzeln im Jahr 1973, als Wolfgang Krösl, damaliger medizinischer Direktor der AUVA, das Forschungsinstitut für Traumatologie gründete. Unter der Leitung von Günther Schlag wuchs die Einrichtung rasch: 1980 entstand als Erweiterung das Ludwig Boltzmann Institut für Experimentelle und Klinische Traumatologie. 1998 übernahm Heinz Redl als Direktor und baute das Institut zu einem international vernetzten und anerkannten Forschungszentrum aus. Seit 2019 leitet und erweitert Johannes Grillari das Institut, das 2021 seinen heutigen Namen: Ludwig Boltzmann Institut für Traumatologie – Das Forschungszentrum in Kooperation mit der AUVA, erhalten hat.

Das LBI Trauma gilt heute als Vorzeigeinstitut für interdisziplinäre Forschung an der Schnittstelle von Labor und klinischer Anwendung. Die enge Kooperation mit der AUVA ist beispielhaft für die erfolgreiche Verbindung von Forschung und Praxis. Die Nähe zur klinischen Versorgung in den AUVA-Einrichtungen ermöglicht es, Forschungsergebnisse rasch in die Anwendung zu bringen – von innovativen Behandlungsstrategien bis zu neuen Ansätzen im Bereich der Traumatologie.

„Unsere Partnerschaft mit der AUVA zeigt, wie wissenschaftliche Exzellenz und klinische Erfahrung zusammenwirken, um konkrete Verbesserungen für Patient:innen zu erzielen. Ohne die AUVA wären diese Erfolge der vergangenen Jahrzehnte nicht möglich gewesen“, betont Freyja-Maria Smolle-Jüttner, Präsidentin der Ludwig Boltzmann Gesellschaft. „Die Forschungsergebnisse des LBI Trauma verbessern heute nicht nur die Akutbehandlung von Unfallopfern, sondern auch deren ebenso wichtige Heilungsprozesse und Rehabilitation. Wir freuen uns, dass wir bereits seit 45 Jahren dazu beitragen dürfen, dass Forschung da ankommt, wo sie soll – nämlich bei den Menschen.“

„Die Forschung am LBI Trauma widmet sich der bestmöglichen Behandlung von Unfallpatient:innen in allen Phasen ihrer Genesung – von der Intensivmedizin bis zur vollständigen Regeneration. So kann die AUVA ihren Versicherten mit allen geeigneten Mitteln jene Versorgung bieten, die eine rasche Rückkehr in Alltag und Berufsleben ermöglicht“, berichtet Thomas Hausner, ärztlicher Leiter des AUVA Traumazentrum Lorenz Böhler und Co-Direktor des LBI Trauma.

Spitzenforschung mit internationaler Sichtbarkeit

Die Mission des LBI Trauma ist es, diagnostische, therapeutische und regenerative Forschungsstrategien zu entwickeln und voranzutreiben, um eine vollständige und nachhaltige Genesung von Traumapatient:innen zu ermöglichen.

Historisch besonders bedeutend ist die Entwicklung von Applikatorsystemen für Fibrin in den 1970er Jahren – ein Gewebekleber, dessen klinischer Einsatz heute weit verbreitet ist, nicht zuletzt dank der Forschungsarbeit am LBI Trauma. Ebenso prägend war 2010 die Einführung einer individualisierten Bluttransfusion anstelle eines „One-fits-all“-Ansatzes: Die Bestimmung des Gerinnungsstatus innerhalb weniger Minuten kann Leben retten und hat die Akutversorgung entscheidend verbessert. Diese Methode des LBI Trauma wurde in die europäischen Guidelines zur Blutstillung nach Traumata integriert. Auch eine aktuelle klinische Studie, in der die Gabe von Zoledronsäure das Risiko wiederholter Sehnenrisse erheblich senkte, zeigt, wie erfolgreich Forschung am LBI Trauma in die Klinik zurückfließt.

Als international sichtbares Forschungszentrum prägt das Institut heute die Entwicklung der modernen Traumatologie: über 1.800 wissenschaftliche Publikationen, darunter 25 Habilitationen und 97 Dissertationen, sowie die Veranstaltung internationaler Kongresse wie der Wiggers-Bernard Conference, deren Ergebnisse in zahlreichen wissenschaftlichen Journalen publiziert werden. Der TERMIS Weltkongress 2012, der Jubiläumskongress der European Shock Society 2023 sowie die Co-Organisation der ISEV2025 unterstreichen den Erfolg. Mit dem „Günther Schlag Award“ zeichnet das Institut zudem seit 25 Jahren junge Wissenschaftler:innen für innovative Traumaforschung aus.

„Seit 45 Jahren steht das LBI Trauma für Spitzenforschung im Dienst unserer Patient:innen“, freut sich LBI Trauma Direktor Johannes Grillari. „Traumata können jeden treffen und Lebenswege tiefgreifend verändern. Unser Ziel ist es, durch enge klinische Zusammenarbeit und wissenschaftliche Exzellenz immer bessere Therapien zu entwickeln – für eine schnellere Heilung und ein selbstbestimmtes Leben. Viele unserer Projekte entstehen aus klinischen Fragestellungen, werden in der Grundlagenforschung vertieft und münden erfolgreich in die Praxis zurück – etwa in einer aktuellen Studie, die das Risiko wiederholter Sehnenrisse an der Schulter deutlich senken konnte.“

Das LBI beschäftigt aktuell über 80 Wissenschaftler:innen aus verschiedensten Disziplinen: Darunter Biologie, Chemie, Biochemie, Biotechnologie, Medizin, Physik, Medizin- und Elektrotechnik. Dieses multidisziplinäre Team erlaubt es ein großes Spektrum angewandter Forschung abzudecken.

Ausblick: Forschungs- und Innovations-Hub Brigittenau & Fokus auf Alterungsforschung

Mit dem geplanten Forschungs- und Innovations-Hub im 20. Wiener Gemeindebezirk, Brigittenau, wird der erfolgreiche Weg konsequent fortgesetzt. Das neue Zentrum soll die wichtige Stellung des LBI Trauma weiter sichern und ausbauen. Ganz im Sinne der Interdisziplinarität werden dort das Ludwig Boltzmann Institut für Osteologie (LBIO) angesiedelt und Flächen für Start-ups sowie für translational orientierte Projekte bereitgestellt.

Das LBI Trauma wird sich künftig auch verstärkt den Herausforderungen einer alternden Gesellschaft widmen. Mit zunehmendem Lebensalter nehmen Gebrechlichkeit und die eingeschränkte Fähigkeit zur Heilung nach Verletzungen zu. Dies ist ein zentrales medizinisches und gesellschaftliches Thema. Das Institut entwickelt dafür neue therapeutische Ansätze: So soll etwa der Einsatz von Senolytika die gezielte Entfernung alternder Zellen ermöglichen, während biophysikalische Therapien die Regeneration von Gewebe fördern sollen.

Rückfragen & Kontakt

Ludwig Boltzmann Gesellschaft
Mag. Werner Fulterer
Telefon: +43 1 513 27 50-28
E-Mail: werner.fulterer@lbg.ac.at

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