- 08.10.2025, 15:32:36
- /
- OTS0147
Im medizinischen Reich für Tiere
Club Tirol besuchte die Veterinärmedizinischen Universität Wien: ein beeindruckendes Leistungsangebot

Schon die Ausmaße des Areals sind beeindruckend. Verteilt auf 15 Hektar Fläche stehen hier insgesamt 47 Gebäude. Darin untergebracht Hörsäle, Bibliothek, Mensa, Festsaal, verschiedene Zentren sowie die Universitätskliniken für Kleintiere, Pferde, Schweine, Wiederkäuer, Vögel, Reptilien. Es ist ein „medizinisches Reich für Tiere“, das seit 1996 am Campus in Wien-Floridsdorf Lehre, Forschung und die bestmögliche medizinische Versorgung für jährlich etwa 30.000 Nutz- und Haustieren an einem Ort versammelt. Der Club Tirol hatte nun die Gelegenheit, durch das Areal der Veterinärmedizinischen Universität zu wandern und sich über den aktuellen Stand der Dinge an Österreichs einziger Ausbildungsstätte für TierärztInnen zu informieren.
Vor dem Rundgang versorgte Matthias Gauly – seit April im Amt befindlicher Rektor der Vetmeduni – die von Club-Präsident Julian Hadschieff und Vizepräsidentin Renate Danler angeführte Besucherschar mit einigen Zahlen, Daten, Fakten und einem Ausblick auf künftige Herausforderungen. „Unsere Uni zählt zu den drei ältesten Institutionen ihrer Art weltweit“, so Rektor Gauly. Nach Lyon (1761) und der Schule in Alfort bei Paris war die von Kaiserin Maria Theresia 1765 als „Lehrschule zur Heilung der Viehkrankheiten“ gegründete Einrichtung die erste Veterinärschule im deutschsprachigen Raum. Derzeit gibt es 2.575 Studierende aus aller Welt (1.972 Frauen, 603 Männer) sowie 1.519 Mitarbeitende (42 Professor:innen, 807 Mitarbeitende im wissenschaftlichen Personal, 670 Angehörige des Allgemeinen Personals). „Die Ausbildung an den Kliniken ist sehr arbeitsintensiv“, erklärte Gauly den im Vergleich zu anderen Unis hohen Personalstand.
An der Vetmeduni wird nicht nur auf international höchstem Niveau ausgebildet, sondern auch europaweit führend geforscht. Und zwar nach dem „One-Health-Ansatz“, der Forschung für die Gesundheit von Tier, Mensch und Umwelt vorsieht. Gerade die Auswirkungen des Klimawandels bergen für die Tierwelt neue Gefahren wie Hitze oder bis dato hierzulande unbekannte Seuchen.
Zukunft
Zu den künftigen Herausforderungen zählt unter anderem die Frage, wie sich die österreichweit notwendige Zahl an im Nutztierbereich tätigen Tierärzten erhalten lässt. Die hohe Arbeitsbelastung ebenso wie die starke emotionale Belastung, die ständige Rufbereitschaft, die mitunter schwierige Einkommenssituation, das wachsende ethische Dilemma zwischen Tierschutz und wirtschaftlichen Interessen – all das schreckt zusehends Uni-Absolventen davon ab, in diesem Bereich tätig zu werden. Eine auf die Behandlung von Haustieren abgestellte Tierarztpraxis im städtischen Bereich zu eröffnen, scheint vielen die auch finanziell bessere Wahl zu sein. Schwindende staatliche Budgets machen es dazu nicht einfach, das Studium weiter entsprechend zu optimieren oder überhaupt mehr Ausbildungsplätze zu schaffen.
Um diese das Berufsbild schädigenden Belastungen zu beseitigen wäre es auch wichtig, Land-Tierärzte besser miteinander zu vernetzen. Was bereits in Tirol über die dortige Vetmed-Außenstelle „Wiederkäuer im Alpenraum“ initiiert wurde. „Wir haben vier kooperierende Tierarztpraxen, an denen Studierende ihre praktische Ausbildung absolvieren können“, ließ Außenstellen-Leiter Lorenz Khol sein Tirol-Publikum wissen. So lasse sich das Interesse für den Tierarztberuf im Alpenraum wie generell der Beruf „Nutztiermediziner“ steigern und damit der schon bestehende Nachfolgermangel beheben. Nebenbei, so Khol, betreiben „wir mit den Kooperationen auch viel angewandte Forschung.“
Um bei jungen Menschen generell das Interesse an einem Studium der Veterinärmedizin zu wecken bzw. zur Vorbereitung auf ein vielleicht schon angedachtes Studium, veranstaltet die Vetmeduni in Kooperation mit dem Land Tirol seit drei Jahren jeweils einwöchige „Summer Schools“ (Titel: VetINNsights) an der Landwirtschaftlichen Lehranstalt Rotholz. Die Jugendlichen erhalten dabei einen guten Einblick in Theorie und Praxis zum Berufsbild Tierärztin und Tierarzt mit Schwerpunkt landwirtschaftliche Nutztiere.
Unterstützung durch Stiftung
Unterstützung für den Wissenschaftsbereich der Vetmeduni, für Tierschutzprojekte und für Abschlussarbeiten der Studierenden bietet die Forster-Steinberg-Stiftung, wie deren Vorstandsvorsitzender Josef Ebenbichler den Tirol-Besuchern schilderte. Club Tirol-Gründungsmitglied Ebenbichler – auch bekannt als einstiger „Aufbauer“ von Schloss Hof sowie Betreiber des Schönbrunnerbades in Wien – war in seiner Funktion als Vizerektor für Ressourcen (2009 - 2014) maßgeblich für den „Strukturwandel“ an der Vetmeduni verantwortlich. „Meine wirtschaftliche Expertise war mit ein Grund, warum mich die Stiftung im Vorstand, zuständig für die wirtschaftlichen Agenden, haben wollte“, so Ebenbichler. Zentrale Strategie der vom kinderlosen Ehepaar Eva und Franz Forster-Steinberg (beide mittlerweile verstorben) eingerichteten Stiftung ist es, gesundheitsrelevante Aspekte der Human-, Tier- und Umweltmedizin zu vereinen. Alle zwei Jahre werden Mittel in Form des „Forster Steinberg Preises“ für wissenschaftliche Projekte, Tierschutzprojekte und Abschlussarbeiten der Studierenden ausgeschüttet.
Rundum-die-Uhr-Tierklinik
Was für „Hund, Katz & Co“ an der Vetmeduni geleistet wird, das konnten die Club-Tirol-Besucher beim Rundgang staunend in Augenschein nehmen. „Hier haben wir auf 6000 m2 alles für die Behandlung unserer Patienten unter einem Dach“, erklärte Britta Vidoni, Tierärztliche Leiterin der erst 2022 neu eröffneten Kleintierklinik, begeistert. In den mit modernster Technik ausgerüsteten Räumen werden jährlich gut 25.000 Tiere behandelt, rund 6.500 davon auf der Intensivstation. Der Ablauf in der Universitätsklinik ist praktisch ident mit jenem in einem „Menschen-Spital“. Von der Aufnahmestation über die 21 Spezialambulanzen bis hin zu eigenen Bereichen für infektiöse Patienten ist alles vorhanden. Der Betrieb läuft 24 Stunden täglich, an jedem Tag des Jahres.
Stolz wird auch die jüngste Errungenschaft hergezeigt, das seit Juni in Betrieb befindliche Medienzentrum. Hier werden für die „Wissenskommunikation“ mit der Öffentlichkeit Podcast-Sendungen produziert, kürzlich ging die erste Studioaufnahmen „VetmedTalks“ via Social-Media-Plattformen OnAir. Ausgestattet mit modernster Technik, werden im Zentrum auch extrem genaue digitale Tierkörper-Modelle erstellt, als Lehrmaterial für die Studierenden. Was es in früheren Zeiten an (echten) Tiermodellen gab, das konnten die Besucher im Pathologiemuseum (mit über 6.000 Exponaten eines der größten seiner Art) und im Anatomiemuseum besichtigen.
Über den Club Tirol:
Rund 40.000 TirolerInnen leben in Wien und Umgebung. Seit nun mehr als sechzehn Jahren bietet ihnen der CLUB TIROL ein politisch unabhängiges Business-Netzwerk. Jährlich veranstaltet der CLUB TIROL für seine mittlerweile über 650 Mitglieder zahlreiche Veranstaltungen zu Themen aus Wirtschaft, Politik und Kultur. Aktueller Vorstand des CLUB TIROL ist Präsident Julian Hadschieff, Humanocare-Eigentümer, Vizepräsidentin Unternehmensberaterin Renate Danler - Renate Danler Consulting, Peter Kunz - Kunz Wallentin RAE GmbH, Barbara Kolm - Abgeordnete zum Nationalrat, Präsidentin des Hayek-Instituts und Direktorin des Austria Economics Center, Kommunikations-Beraterin Charlotte Sengthaler, Stefan Kirchebner - BMLV - Abtl. Zielgruppen-Kommunikation, Personalberaterin Martina Scheiber HR-SCOPE, Key Account Manager bei café+co und Organisator der Wirtschaftswanderung Herbert Rieser. www.clubtirol.net
Rückfragen & Kontakt
Club Tirol
Andrea Zöchling
Telefon: 066473504511
E-Mail: organisation@clubtirol.net
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | CTI