• 08.10.2025, 11:15:33
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Jugend stärken – psychische Gesundheit sichern

Psychosoziale Betreuung in Jugendbildungszentren

St. Pölten (OTS) - 

Das Land Niederösterreich und das AMS NÖ setzen seit Anfang 2025 in den beiden Jugendbildungszentren (JBZ) in Wr. Neustadt und Amstetten verstärkt auf präventive psychologische Begleitung. Ziel ist es, Jugendliche und junge Erwachsene in ihrer Ausbildungssituation, bei der Arbeitssuche und in ihrer persönlichen Stabilität zu unterstützen. In einer gemeinsamen Pressekonferenz im Jugendbildungszentrum Wr. Neustadt haben heute FPÖ-Landesrat Mag. Susanne Rosenkranz und AMS-NÖ Landesgeschäftsführerin Sandra Kern Einblicke in das Projekt gegeben.

Der Schwerpunkt liegt auf niederschwelligen Angeboten, die frühzeitig ansetzen, um Ausbildungsabbrüche zu verhindern und die Chancen auf einen erfolgreichen Einstieg in den Arbeitsmarkt zu erhöhen. Vorgesehen sind Gruppenangebote zur Aufklärung über mentale Gesundheit, begleitende Einzelgespräche sowie ein On-Demand-System, das in akuten Situationen innerhalb weniger Stunden werktags Gespräche mit Psychologinnen und Psychologen ermöglicht.

Jugendliche gelten als besonders sensible Gruppe, die mit vielfältigen Belastungen konfrontiert ist – von Identitätssuche und Unsicherheiten bis hin zu familiären Problemen. Die Corona-Pandemie und ihre Folgen haben diese Situation zusätzlich verschärft. Studien zeigen, dass mehr als die Hälfte der Jugendlichen in Österreich depressive Symptome aufweist und ein Viertel unter Schlafstörungen leidet. Auch die Trägerorganisationen der JBZ Wr. Neustadt und Amstetten berichten von einem überdurchschnittlich hohen Anteil an Jugendlichen mit psychischen Problemen.

Landesrat Mag. Susanne Rosenkranz betont: „Wir brauchen Lösungen, die nicht erst dann greifen, wenn es schon zu spät ist. Prävention bedeutet, rechtzeitig einzugreifen – bevor aus Sorgen Krisen werden. Mit diesem Projekt geben wir jungen Menschen Halt und Hoffnung zurück. Wenn wir heute in die psychische Gesundheit unserer Jugend investieren, investieren wir in die Zukunft unseres Landes. Jeder Jugendliche, der durchhält, seine Ausbildung schafft und im Leben Fuß fasst, ist ein Gewinn für uns alle.“ Mit der Initiative werde ein weiterer Baustein in der Bildungs- und Arbeitsmarktpolitik gesetzt, um Jugendliche frühzeitig zu begleiten und ihre Chancen auf Ausbildung und Arbeit in Niederösterreich zu verbessern.

Die Zahl der Jugendlichen mit gesundheitlichen Einschränkungen oder Behinderungen, die vom AMS betreut werden, ist seit dem Jahr 2000 bis 2024 um 41% gestiegen (Jahresdurchschnitt 2024 in NÖ insgesamt 658. AMS NÖ-Landesgeschäftsführerin Sandra Kern: „Um den Fachkräftebedarf der Zukunft zu decken, brauchen junge Einsteigerinnen und Einsteiger unsere Unterstützung, damit sie ihren Weg in die Berufs- und Ausbildungswelt finden. Die Mehrheit der jungen Menschen möchte eine gute Ausbildung und auch arbeiten! Ihre Erwerbsbeteiligung ist in den letzten 20 Jahren sogar um 2%-Punkte in Österreich gestiegen. Wir lassen in unseren Angeboten für Jugendliche nichts unversucht, um sie erfolgreich ins Erwerbsleben zu begleiten.“

Neben der direkten Begleitung der Jugendlichen entlastet das Projekt auch die Trainerinnen und Trainer in den JBZ, die regelmäßig mit stark belasteten Jugendlichen arbeiten. Sie erhalten Unterstützung im Umgang mit psychischen Problemlagen, was ihre pädagogische Arbeit nachhaltig erleichtert.

Zahlreiche Beispiele aus der Praxis zeigen die Wirkung bereits deutlich. Günzel Samen, PSZ-Therapeut berichtet: „Zahlreiche Beispiele zeigen uns, dass wir mit unseren Ansätzen richtig liegen. Wir konnten dadurch bereits vielen jungen Menschen helfen. Es geht darum, die Bedürfnisse der Jugendlichen wahrzunehmen - die verschiedensten Themen anzusprechen und gemeinsam zu bearbeiten.“

FPÖ-Landesrat Martin Antauer drückt als NÖGUS-Vorsitzender und Partner in der Finanzierung ebenfalls seine Überzeugung zu diesem Projekt aus: „Es freut mich außerordentlich zu sehen, wie stark dieses Angebot angenommen wird und wie ermutigend die bisherigen Ergebnisse sind. Gerade weil viele Jugendliche mit schwierigen Voraussetzungen starten, ist es ein großer Erfolg, dass rund 60 Prozent von ihnen den Schritt ins Erwerbsleben schaffen. Das gibt Hoffnung und soll uns Ansporn sein, noch besser zu werden. Mein Dank gilt allen Beteiligten – den Psychologen, den Trainern, dem AMS und allen, die mit großem Engagement junge Menschen auf ihrem Weg begleiten.“

Die Grundlage des Projekts bildet das Programm PRO4ME (Prävention, Resilienz und Orientierung) der PSZ gGmbH. Es kombiniert Gruppenmodule mit Einzelgesprächen und behandelt Themen wie Stress, Ängste, Überforderung, familiäre Belastungen, den Einfluss sozialer Medien, Suchtmittelkonsum oder soziale Isolation. Ziel ist es, alltagstaugliche Strategien zu vermitteln und so Ausbildungsabbrüche zu verhindern.

Rückfragen & Kontakt

Büro LR Mag. Susanne Rosenkranz

02742/900513733

buero.rosenkranz@noel.gv.at

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