• 08.10.2025, 10:18:32
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RSV: Wer sich gegen das Virus impfen lassen sollte

Bester Impfzeitpunkt: jetzt

Wien (OTS) - 

Die gute Nachricht zuerst: Für gesunde Erwachsene ist eine RSV-Erkrankung üblicherweise nicht viel mehr als ein Schnupfen. Die schlechte: Für alle Säuglinge und ältere Menschen ab 60 Jahren kann sie problematisch werden, insbesondere dann, wenn sie Vorerkrankungen haben. Das spiegelt sich auch im Impfplan Österreich wider. Für alle Säuglinge wird im Rahmen des kostenfreien Impfprogramms die passive Immunisierung mittels Antikörpergabe empfohlen. Eine RSV-Impfung ist für Schwangere empfohlen, wenn der Geburtstermin zwischen Oktober und März liegt. Außerdem gibt es eine Impfempfehlung für Personen ab 60, insbesondere bei Vorliegen von Risikofaktoren.

Folgenreiche Tröpfchen

In der U-Bahn, am Arbeitsplatz, bei einem Konzert: Die Liste der Orte, an denen man sich mit dem Respiratorischen Synzytial-Virus (RSV) anstecken kann, ist lang. Im Grunde kann es überall dort passieren, wo Menschen Tröpfchen durch Husten, Niesen oder Sprechen auf andere übertragen oder Oberflächen damit kontaminieren.

Ähnlich wie bei Influenza (Grippe) gibt es bei RSV eine Saison, in der das Virus gehäuft auftritt. In Österreich ist das der Zeitraum von Oktober bis März. [1]

Säuglinge und Kleinkinder müssen besonders oft ins Spital

Neugeborene und Babys sind durch das Virus besonders gefährdet, da ihre kleinsten Atemwege durch Entzündungen schnell blockiert sind und ihr Immunsystem noch nicht gelernt hat, mit derartigen Erregern umzugehen“, erläutert Assoz. Prof. Priv.-Doz. Dr. med. univ. Volker Strenger von der klinischen Abteilung für allgemeine Pädiatrie, MedUni Graz. Aktuell erkrankt beinahe jedes Kind innerhalb der ersten beiden Lebensjahre an RSV. [1] Die Spitze des Eisbergs: Während der vergangenen RSV-Saison mussten knapp 1.300 Kinder unter vier Jahren im Spital aufgenommen werden, 44 davon auf der Intensivstation. [2] Wohlgemerkt: Das sind die Daten einer moderaten RSV-Saison. [3] „Bisher haben uns die vielen erkrankten Kinder immer wieder an die Grenzen unserer Kapazitäten gebracht“, beklagt der Pädiater.

Ältere rücken zunehmend in den Fokus

Probleme mit RSV gibt es auch am anderen Ende des Altersspektrums. „Bei älteren Erwachsenen wurde RSV lange unterschätzt. Aufgrund der verbesserten Diagnosemöglichkeiten mehren sich auch in dieser Gruppe die Daten zu Häufigkeit und Schwere der Erkrankung“, berichtet Prim. Priv.-Doz. Dr. Arschang Valipour, Vorstand der Abteilung für Innere Medizin und Pneumologie, Klinik Floridsdorf. Knapp 660 Personen ab 60 Jahren mussten in der vergangenen Saison wegen RSV im Krankenhaus behandelt werden. [2] „Je mehr Komorbiditäten vorhanden sind und je älter eine Person ist, desto größer ist das Erkrankungs- und Sterberisiko“, so Valipour.

Einer australischen Studie mit Personen ≥ 75 Jahren zufolge ist die Hospitalisierungsrate aufgrund von RSV etwa gleich groß wie die von Influenza. Die Sterblichkeit im Spital war mit 7 % sogar deutlich über jener von Kleinkindern. [1]

Säuglinge: Alle Säuglinge benötigen Schutz vor RSV

Der Impfplan Österreich trägt dieser hohen Krankheitslast nun Rechnung und empfiehlt im Rahmen des kostenfreien Kinderimpfprogramms die passive RSV-Immunisierung für alle Säuglinge in der ersten RSV-Saison: [1]

  • Kinder geboren zwischen 1. April 2025 und 30. September 2025: passive Immunisierung vor der ersten RSV-Saison (in der Regel beim Pädiater)

  • Kinder geboren zwischen 1. Oktober 2025 und 31. März 2026 (RSV-Saison): passive Immunisierung ehestmöglich, innerhalb der ersten Lebenswoche nach der Geburt, vor Entlassung aus dem Krankenhaus

Die passive Immunisierung ist im kostenfreien Kinderimpfkonzept enthalten und steht somit für alle Säuglinge unentgeltlich zur Verfügung.

Wenn die Geburt zwischen Oktober und März liegt, kann auch die werdende Mutter spätestens 4 Wochen vor der Geburt in der Schwangerschaft gegen RSV geimpft werden, um das Kind zu schützen. Bei dieser Form der Impfung werden die Antikörper über die Plazenta der Mutter auf das ungeborene Kind übertragen. Das Neugeborene erhält so einen sogenannten Nestschutz, der es während der ersten Monate nach der Geburt schützt. Risikokinder und Frühgeborene erhalten unabhängig von der Impfung der Schwangeren die passive RSV-Immunisierung. [1]

Der Abstand zur ebenfalls in der Schwangerschaft empfohlenen Impfung gegen Pertussis sollte allerdings mindestens 2 Wochen betragen, wobei zuerst gegen Pertussis geimpft werden sollte. [1]

Impfung für ältere Erwachsene empfohlen

Die RSV-Impfung wird auch und besonders für ältere Erwachsene empfohlen – ab 60 Jahren, egal ob mit oder ohne Risikofaktoren. Je älter und kränker, desto nachdrücklicher ist die Impfempfehlung. [1] „Wir sind sehr froh, dass es diese Möglichkeit gibt, da sie viele Personen vor langfristigen Schäden bewahren kann“, betont Valipour. „Als Lungenärzt:innen empfehlen wir unseren Patient:innen daher, sich gegen RSV impfen zu lassen.

Wer jünger als 60 Jahre ist und wegen Vorerkrankungen ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf hat, sollte gemeinsam mit seinen Ärzt:innen klären, ob eine RSV-Impfung für ihn/sie geeignet ist. [1]

Bis Ende März läuft eine Apothekenaktion, bei der RSV-Impfstoffe stark vergünstigt erhältlich sind.

Impfempfehlungen sind im Österreichischen Impfplan nachzulesen, Impfberatung bieten Ärzt:innen und Apotheker:innen im österreichischen Gesundheitswesen.

[1] Impfplan Österreich 2025/2026, Version 1.0 vom 01.10.2025.

[2] https://www.sari-dashboard.at/, zuletzt abgerufen am 29.9.2025.

[3] Zentrum für Virologie, MedUni Wien, „VIRUSEPIDEMIOLOGISCHE INFORMATION” NR. 06/25.

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