• 07.10.2025, 11:10:33
  • /
  • OTS0089

World Mental Health Day: Unterstützung in humanitären Notlagen

BÖP betont die Bedeutung psychischer Gesundheit in Krisenzeiten- mehr denn je

Wien (OTS) - 

Unter dem diesjährigen Motto des World Mental Health Day „Unterstützung in humanitären Notlagen“ macht der Berufsverband Österreichischer Psychologinnen und Psychologen (BÖP) darauf aufmerksam, dass psychische Erkrankungen längst keine Randerscheinung sind. Kriege, Naturkatastrophen und Armut hinterlassen weltweit tiefe Spuren - und auch in Österreich zählen psychische Erkrankungen zu den größten gesundheitlichen Herausforderungen. Rund jede dritte Person ist im Laufe ihres Lebens betroffen.

Humanitäre Krisen treffen Menschen doppelt: Neben der unmittelbaren Bedrohung durch Gewalt, Verlust oder Unsicherheit leiden viele an den psychischen Folgen. Depressionen, Angststörungen und Abhängigkeitserkrankungen gehören zu den häufigsten Diagnosen. Schätzungen zufolge leben allein in Österreich etwa 730.000 Menschen mit einer Depression. Angststörungen sind ebenso weit verbreitet und treten nicht selten gemeinsam mit Suchterkrankungen auf.

Kinder und Jugendliche berichten vermehrt über depressive Symptome, Ängste oder suizidale Gedanken. Diese Entwicklungen darf nicht aus den Augen verloren werden - denn die psychische Gesundheit der jungen Generation ist entscheidend für unsere gemeinsame Zukunft. Verschärft wird die Lage durch sozioökonomische Faktoren wie Armut, Arbeitslosigkeit und instabile Lebensverhältnisse - ebenso wie durch Gewalterfahrungen, von denen insbesondere Frauen betroffen sind.

„Psychische Gesundheit ist kein individuelles Schicksal, sondern ein Spiegel unserer Gesellschaft. Gerade zum Welttag der psychischen Gesundheit müssen wir erkennen: Belastungen wie Depression, Angst oder Suizidgedanken betreffen besonders jene, die ohnehin wenig Ressourcen haben. Wenn wir wirklich vorbeugen wollen, brauchen wir integrierte Strategien, die soziale Ungleichheit, Gewalterfahrungen und psychische Belastungen gemeinsam in den Blick nehmen“, betont BÖP-Präsidentin ao. Univ.-Prof.in Dr.in Beate Wimmer-Puchinger.

Psychische Gesundheit ist ein zentraler Pfeiler unseres gesellschaftlichen Zusammenhalts. Wer sie vernachlässigt, gefährdet nicht nur einzelne Betroffene, sondern auch die Stabilität der gesamten Gesellschaft. Gerade in humanitären Notlagen braucht es niederschwellige Angebote, die schnelle Entlastung und Orientierung geben.

Klinische PsychologInnen und GesundheitspsychologInnen leisten in diesen Situationen unmittelbare Hilfe, stabilisieren und begleiten Betroffene bei der Verarbeitung von Belastungen. Gleichzeitig stärken sie vorhandene Ressourcen und tragen entscheidend zur Prävention bei - mit dem Ziel, dass Menschen nicht nur eine Krise überstehen, sondern nachhaltig Lebensqualität und Teilhabe zurückgewinnen.

Primärversorgung und neue Wege wie „Social Prescribing“. Ein wichtiger Baustein dafür sind die Primärversorgungszentren. Sie sind der ideale Ort, um psychologische und gesundheitspsychologische Unterstützung frühzeitig einzubinden - sei es, um erste Belastungen zu erkennen oder um körperliche Folgeerkrankungen zu verhindern. Ein innovativer Ansatz ist das sogenannte „Social Prescribing“: ÄrztInnen verordnen dabei nicht nur Medikamente, sondern auch soziale, psychologische oder gesundheitspsychologische Unterstützung, etwa bei Lebensstilveränderungen.

Erste Hilfe und Wegweiser zu nachhaltiger Unterstützung. Die BÖP-Helpline ist kostenlos, anonym und bietet rasche Entlastung in belastenden oder akuten Situationen. Erreichbar ist sie von Montag bis Donnerstag, jeweils von 9 bis 13 Uhr, unter 01/504 8000 oder per Mail an helpline@psychologiehilft.at.

Die Helpline versteht sich nicht nur als erste Anlaufstelle für ein entlastendes Gespräch, sondern begleitet auch dabei, passende PsychologInnen für eine nachhaltige Unterstützung zu finden - individuell, wohnortnah und nach fachlichen Schwerpunkten.

Ein Tag zum Wachrütteln
Der World Mental Health Day soll nicht nur daran erinnern, wie wichtig psychische Gesundheit ist. Er soll uns wachrütteln. Denn psychische Erkrankungen betreffen uns alle - direkt oder indirekt. Entscheidend ist, dass jeder Mensch rechtzeitig die Hilfe bekommt, die er braucht.

Rückfragen & Kontakt

Berufsverband Österreichischer Psychologinnen und Psychologen (BÖP)
Christina Lenhard, BA
Telefon: 0670/35 41 296
E-Mail: presse@boep.at

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | PSY

Bei Facebook teilen
Bei X teilen
Bei LinkedIn teilen
Bei Xing teilen
Bei Bluesky teilen

Stichworte

Channel