• 06.10.2025, 16:07:33
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Gemeinsam gegen Antisemitismus

Außenministerin Beate Meinl-Reisinger lädt zu Arbeitsgespräch über Herausforderungen und Entwicklungen im Kampf gegen Antisemitismus

Wien (OTS) - 

Angesichts der weiterhin steigenden Fälle antisemitischer Übergriffe in Österreich und aus Anlass des traurigen Gedenkens an den Terrorangriff der Hamas vom 7. Oktober 2023 lud Außenministerin Beate Meinl-Reisinger gemeinsam mit Staatssekretär Alexander Pröll, Bildungsminister Christoph Wiederkehr, Staatssekretärin Michaela Schmidt und Staatssekretär Sepp Schellhorn am 6. Oktober 2025 zu einem informellen Arbeitsgespräch zum Thema „Gemeinsam gegen Antisemitismus“.

Am Gespräch nahmen Vertreterinnen und Vertreter der Israelitischen Kultusgemeinde sowie Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Bildung und Zivilgesellschaft teil.

Im Mittelpunkt des Gesprächs stand der gemeinsame Kampf gegen Antisemitismus vor dem Hintergrund der bestehenden Herausforderungen und aktuellen Entwicklungen weltweit, sowie in Österreich. Ziel war es, den Erfahrungen der jüdischen Gemeinschaft Gehör zu schenken und Erwartungen an die Politik offen zu diskutieren, um Antisemitismus gemeinsam wirksam entgegenzutreten.

„Hass gegen Jüdinnen und Juden darf in unserer Gesellschaft niemals Platz finden. Antisemitismus ist mit unseren Grundwerten von liberaler Demokratie, Menschenwürde und Grundrechten nicht vereinbar. Eine wehrhafte Demokratie, eine offene Gesellschaft muss in der Lage sein, den Schutz, die Freiheit und die Würde jedes und jeder Einzelnen sicherzustellen“, betonte Außenministerin Meinl-Reisinger.

Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Oskar Deutsch schilderte: „Seit dem 7. Oktober erleben wir eine unfassbare Belastungsprobe durch tägliche antisemitische Übergriffe, Hetze und Hass, sowohl online als auch auf unseren Straßen, begleitet von Empathielosigkeit in großen Teilen der Gesellschaft. Die jüdische Gemeinde steht unter enormem Druck, und es braucht dringend wirksame Maßnahmen, die spürbare Entlastung bringen. Jeder Bereich von Legislative, Judikative und Exekutive muss alles tun, um Antisemitismus zu bekämpfen – es geht um die Existenz des jüdischen Lebens in Österreich. Wir brauchen keinen Boykott des jüdischen Staates, wir brauchen einen Boykott des Antisemitismus.“

Ein zentrales Instrument der Bundesregierung werde dabei die überarbeitete Nationale Antisemitismusstrategie:


„Mit der Nationalen Strategie gegen Antisemitismus 2.0 wird die Österreichische Bundesregierung ein klares Zeichen setzen: Wir nehmen jede Form des Antisemitismus ernst – ob von rechts, von links oder aus islamistischen Milieus. Die Strategie bündelt Prävention, Bildung, Sicherheit und konsequente Rechtsdurchsetzung. Unser Ziel ist klar: Jüdisches Leben in Österreich muss nicht nur geschützt, sondern in seiner ganzen Vielfalt sichtbar und frei möglich sein. Das ist nicht nur eine Frage der Sicherheit – es ist eine Frage unserer Identität als demokratischer Rechtsstaat“, so der zuständige Staatssekretär im Bundeskanzleramt Alexander Pröll.

Ein wichtiges Thema des Gesprächs war auch die Bedeutung der Bildungspolitik, so betonte Bildungsminister Christoph Wiederkehr: „Antisemitismus hat weder an unseren Schulen, noch sonst irgendwo in Österreich Platz. Wenn jüdische Schülerinnen und Schüler gemobbt werden, müssen Lehrkräfte sofort reagieren und sich schützend an ihre Seite stellen. Dafür stellen wir konkrete Unterstützungsmaßnahmen, wie Fortbildungen und Lernmaterialien bereit. Unser Ziel ist klar: Alle Schülerinnen und Schüler müssen sich in unseren Schulen sicher fühlen – ohne Diskriminierung, ohne Antisemitismus.“

Staatssekretärin Michaela Schmidt machte deutlich: „Die Formen mögen sich zwar in ihrer ideologischen Ausgestaltung und in den Parolen, die skandiert werden, unterscheiden. Ihr Ursprung ist aber immer derselbe: Hass. Dagegen müssen wir vorgehen – mit wissenschaftlicher Aufarbeitung und einer aktiven Erinnerungskultur. Wir müssen dabei auch offen mit unserer eigenen Geschichte umgehen, und Verantwortung übernehmen in dem Wissen, dass es keine Wiedergutmachung gibt.“

Staatssekretär Sepp Schellhorn erinnerte daran, dass „Kunst und Kultur auch dort eine Brücke sind, wo die Politik keinen Weg mehr findet. Sie sind Mittlerinnen und Vermittlerinnen. Sie schaffen einen interkulturellen Dialog, der Verständigung über kommunikative, kulturelle, politische, gesellschaftliche und geografische Grenzen hinweg ermöglicht. Gerade in Zeiten wie diesen ist das wichtiger denn je.“

„Verlieren wir den Kampf gegen den Antisemitismus, und können unsere jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger nicht frei von Angst leben, verlieren wir am Ende uns selbst – und somit das Fundament, auf dem unsere Gesellschaft ruht“, betonte Außenministerin Meinl-Reisinger abschließend.

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