• 05.10.2025, 11:01:03
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Am Europäischen Tag der Depression – Psychotherapie als Schlüssel in der Behandlung von Depressionen

Wien (OTS) - 

Am Europäischen Tag der Depression rückt der Österreichische Bundesverband für Psychotherapie (ÖBVP) die Bedeutung der Psychotherapie in der Behandlung von Depressionen in den Fokus. Die aktuelle Forschungslage zeigt: Psychotherapie ist ein wirksames Mittel – nicht nur zur akuten Behandlung, sondern auch zur langfristigen Stabilisierung, Prävention von Rückfällen und zur Unterstützung von Lebensqualität.

Zahlreiche Metaanalysen belegen: Psychotherapie ist eine wissenschaftlich gestützte und effektive Behandlung bei Depressionen. So zeigte eine Metaanalyse aus dem Jahr 2021 (Cuijpers et al., 2021, World Psychiatry), dass bei Psychotherapie-Behandlungen eine Ansprechrate von etwa 48 % erreicht wird, während in Kontrollgruppen lediglich rund 19 % eine vergleichbare Besserung zeigten. Auch bei den Remissionsraten lagen die Werte in Therapiegruppen deutlich höher (ca. 43 %) als in Vergleichsgruppen (ca. 27 %) – ein klarer Hinweis darauf, dass Psychotherapie für viele Betroffene echte Heilungschancen eröffnet (PMC8457213).

Diese Ergebnisse verdeutlichen, wie groß der Bedarf an niederschwelliger psychotherapeutischer Unterstützung ist. Gerade jetzt, wo die dunklere Jahreszeit bevorsteht und saisonal bedingte depressive Symptome zunehmen, rücken ergänzende Ansätze wie die Lichttherapie verstärkt in den Fokus. Eine aktuelle Studie aus dem Jahr 2025 zeigt eindrucksvoll, dass unterstützende Bright Light Therapy (BLT) sowohl bei unipolaren als auch bei bipolaren Depressionen zu einem signifikanten Rückgang der Symptome führen kann.

Die Forschenden konnten nachweisen, dass durch den gezielten Einsatz von Lichttherapie ein signifikanter Rückgang depressiver Symptome in beiden Patient:innengruppen erreicht wurde. Damit wird deutlich, dass Lichttherapie als wirksame, gut verträgliche und ergänzende Behandlungsmethode in der modernen Depressionsbehandlung große Bedeutung hat – sowohl bei saisonalen als auch bei nicht-saisonalen Depressionen. Der ÖBVP sieht hierin einen wichtigen Hinweis, dass nicht-medikamentöse Interventionen künftig auch im österreichischen Versorgungssystem stärker berücksichtigt werden sollten (ScienceDirect, 2025).

„Psychotherapie ist weit mehr als Symptomreduktion – sie ermöglicht Menschen, wieder ins Gleichgewicht zu finden, sich selbst besser zu verstehen und Lebensperspektiven zu stabilisieren“, betont Mag. Barbara Haid, Präsidentin des ÖBVP.

Ein zentrales Anliegen des ÖBVP ist der flächendeckende Zugang zur Psychotherapie, da Menschen mit depressiven Symptomen unter hohen Belastungen leiden und gleichzeitig Barrieren bei der Versorgung erleben – wie eine 2024 im PubMed veröffentlichte Studie mit über 3.000 Befragten in Österreich zeigt. Viele wünschen sich professionelle Unterstützung, was den dringenden Ausbau leicht zugänglicher Angebote unterstreicht. (PMC11133677)

Der ÖBVP fordert daher:

  • Zugang zu qualifizierter psychotherapeutischer Behandlung ohne lange Wartezeiten

  • Finanzierung von Präventions- und Frühinterventionsprogrammen

  • Sensibilisierung von Politik und Gesellschaft für die vielfältigen Möglichkeiten der Psychotherapie

Depression bleibt in vielen Fällen unterschätzt, stigmatisiert oder unbehandelt. Daher ist es ein Anliegen des ÖBVP, am heutigen Tag nicht nur auf das Leid hinzuweisen, sondern auch Mut zu machen: Psychotherapie kann wirksam heilen, stabilisieren und Leben verändern.

Rückfragen & Kontakt

Österreichischer Bundesverband für Psychotherapie
Mag.a Ines Gstrein
Telefon: +43 676 3166721
E-Mail: oebvp.gstrein@psychotherapie.at

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