• 04.10.2025, 10:47:32
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SPÖ-Bundesbildung trauert um Dr. Anton Pelinka

Prof. Dr. Gerhard Schmid: „Anton Pelinka war mahnende Stimme für Demokratie und Freiheit – ein Aufklärer im besten Sinne des Wortes“

Wien (OTS) - 

Mit dem Tod von Dr. Anton Pelinka am 3. Oktober 2025 verliert Österreich eine seiner bedeutendsten Stimmen der Politikwissenschaft und einen leidenschaftlichen Verteidiger der Demokratie. Sein Wirken reichte weit über den Hörsaal hinaus – als Forscher, Lehrender und öffentlicher Intellektueller hat er über Jahrzehnte das politische Denken in Österreich und Europa geprägt.****

Anton Pelinka war nicht nur langjähriger Professor an der Universität Innsbruck, wo er das Institut für Politikwissenschaft aufbaute und prägte, sondern später auch Lehrender an der Central European University in Budapest und Wien. Er verstand Wissenschaft immer als gesellschaftliche Verantwortung – als Beitrag zu Aufklärung, Vernunft und Demokratie. Seine Vorlesungen und Seminare waren nicht bloß Wissensvermittlung, sondern Anregung zum Denken, Widersprechen und Mitgestalten.

Kaum jemand hat die Ausbildung von Studierenden der Politikwissenschaft in Österreich so nachhaltig geprägt wie er. Generationen von Studierenden sind mit seinen Lehrbüchern groß geworden. Werke wie „Grundzüge der Politikwissenschaft“, „Vergleich politischer Systeme“ oder „Österreichische Politik. Grundlagen – Strukturen – Trends“ gehören zum festen Bestandteil des Faches. Diese Bücher bilden bis heute das Fundament politikwissenschaftlicher Ausbildung und tragen seine Handschrift: Klarheit, Präzision, argumentative Stärke und unerschütterliche Demokratieüberzeugung. Anton Pelinka war ein außergewöhnlich fleißiger Schreiber, der es verstand, komplexe Sachverhalte in zugänglicher Sprache zu vermitteln – eine Kunst, die er als akademischer Lehrer wie als öffentlicher Denker meisterte.

Sein schriftliches Werk reicht weit darüber hinaus: In „Die gescheiterte Republik“, „Die unheilige Allianz. Die rechten und die linken Extremisten gegen Europa“, „Europa. Ein Plädoyer“, „Wir sind alle Amerikaner“ oder „Israel. Ausnahme- oder Normalstaat“ verknüpfte er wissenschaftliche Genauigkeit mit gesellschaftspolitischer Verantwortung. Seine Texte bleiben Grundlagen für das Verständnis von Politik, Macht und Demokratie in einer komplexen Welt.

Prof. Dr. Gerhard Schmid würdigte ihn mit den Worten: „Anton Pelinka war eine mahnende Stimme für Demokratie und Freiheit – ein Aufklärer im besten Sinne des Wortes. Er forderte stets einen offenen, direkten und zugleich kritischen Umgang mit unserer Geschichte, ohne je die Grundprinzipien von Demokratie und Menschenwürde aus den Augen zu verlieren. Als großer Pionier der politischen Bildung hat er in Österreich Maßstäbe gesetzt. Sein Name steht für den Aufholprozess, den unser Land in diesem Bereich gegenüber anderen westlichen Staaten gemacht hat, in denen die Bedeutung der politischen Bildung früher erkannt wurde. Er hat entscheidend dazu beigetragen, die Politikwissenschaft als eigenständige und anerkannte Disziplin in der österreichischen Universitätslandschaft zu verankern – und damit ein Fundament gelegt, auf dem wir bis heute aufbauen.“

Auch Wolfgang Markytan von der Wiener Bildungsakademie erinnert sich mit großer Wertschätzung: „Lieber Dr. Pelinka, wir vermissen dich. Du warst ein Vorbild in der politischen Bildung, an Universitäten ebenso wie in der gesellschaftlichen Bildungsarbeit. Du hast uns gezeigt, dass Wissen erst dann lebendig wird, wenn es geteilt, diskutiert und mit Verantwortung verbunden wird. Wir danken dir für deine klare Stimme, deine Leidenschaft für Bildung und Demokratie und dafür, dass du uns immer wieder daran erinnert hast, was politische Bildung im Kern bedeutet: Haltung, Respekt und Teilhabe.“

Unser Mitgefühl gilt seiner Familie, seinen Freundinnen und Freunden. In dieser schweren Zeit stehen wir zusammen – in Trauer, aber auch in großer Dankbarkeit für das, was Anton Pelinka hinterlässt: das Vermächtnis eines Lebens für Demokratie, Wissenschaft und politische Bildung. (Schluss) bö

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