• 04.10.2025, 07:00:32
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Europäischer Tag der Depression: Gesundheitsministerin Schumann betont Bedeutung von Prävention und Versorgung

Wien (OTS) - 

Der Europäische Tag der Depression am 5. Oktober macht jedes Jahr auf eine der häufigsten psychischen Erkrankungen aufmerksam: Depressionen betreffen Menschen aller Altersgruppen, Frauen dabei häufiger als Männer. Laut der letzten österreichischen Gesundheitsbefragung (ATHIS) berichteten 5,7 % der Männer und 9,2 % der Frauen, innerhalb der vergangenen zwölf Monate an Depressionen gelitten zu haben. Bei 77,9 % der Betroffenen erfolgte die Diagnose durch eine Ärztin oder einen Arzt. Besonders auffällig sind die Unterschiede zwischen den Geschlechtern und Altersgruppen: Während im jungen Erwachsenenalter vergleichsweise wenige Menschen betroffen sind (Männer: 3,2 %, Frauen: 4,6 %), steigt der Anteil im höheren Alter deutlich an (Männer: 7,4 %, Frauen: 14,2 %). Die nächste Erhebungswelle von ATHIS läuft derzeit, neue Daten werden Ende 2026 erwartet. Gesundheitsministerin Korinna Schumann betont: Hinter jeder Zahl steht ein Mensch – mit Sorgen, mit Leid, mit dem Wunsch nach Verständnis und Hilfe. Depression ist kein persönliches Versagen, sondern eine Erkrankung, die uns alle angeht. Wir müssen hinhören, entlasten und den Mut fördern, sich Hilfe zu holen – ohne Angst vor Stigmatisierung.

Kinder und Jugendliche besonders im Fokus

Depressive Störungen sind jene Erkrankung, die bei unter 19-Jährigen den größten Verlust an gesunden Lebensjahren unter allen psychiatrischen Störungen verursachen. In Österreich berichten rund 20 bis 25 % der Kinder und Jugendlichen bis zum 18. Lebensjahr von psychischen Beschwerden, bei 3 bis 10 % wird eine Depression vermutet. Umso wichtiger sind gezielte Maßnahmen für junge Menschen. „Gerade für Kinder und Jugendliche brauchen wir eine enge Zusammenarbeit zwischen Schule, Eltern und psychosozialen Fachkräften, um das Bewusstsein zu stärken und gleichzeitig konkrete Hilfsangebote anzubieten“, so Schumann.

Das Gesundheitsministerium arbeitet sowohl im Bereich der Vorbeugung und Ressourcenstärkung – etwa im Rahmen der Agenda Gesundheitsförderung – als auch an der Verbesserung der Regelversorgung. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Entwicklung eines gesamthaften psychosozialen Versorgungskonzepts, das derzeit im Rahmen der Gesundheitsreform (Zielsteuerung-Gesundheit) erarbeitet wird.

Der Europäische Tag der Depression ist eine Initiative der European Depression Association (EDA), um das Bewusstsein für Depressionen zu schärfen und die Versorgung zu verbessern. Im Jahr 2025 steht der Aktionstag unter dem Motto „Depression in einer rastlosen Welt“. In Europa sind etwa 50 Millionen Menschen mindestens einmal in ihrem Leben von einer Depression oder depressiven Phase betroffen (elf Prozent der Bevölkerung). Trotzdem wird diese Form der Erkrankung weiterhin stark unterschätzt: Lediglich ein Drittel der Erkrankten – so Expertenschätzungen – erhält professionelle Hilfe.

Rückfragen & Kontakt

Bundesministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Pflege und
Konsumentenschutz (BMASGPK)
E-Mail: pressesprecher@sozialministerium.gv.at
Website: https://sozialministerium.gv.at

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