- 03.10.2025, 14:45:02
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EEÖ: „Sanierungsoffensive neu“ wichtiger erster Schritt
Dachverband Erneuerbare Energie Österreich begrüßt Neuauflage der Förderung, sieht aber weiteren Handlungsbedarf
Der Dachverband Erneuerbare Energie Österreich (EEÖ) begrüßt die lang erwartete und heute von Bundesminister Norbert Totschnig im Rahmen der „Sanierungsoffensive“ vorgestellte Neuauflage der Förderungen für den Heizkesseltausch. Damit wird nach monatelangem Stillstand beim Heizungstausch wieder eine neue Dynamik in Gang gesetzt, so die Hoffnung der Heizungsbranche.
„Die Branche hat in den letzten Monaten eindringlich auf die fehlende Planungssicherheit hingewiesen: Aufträge blieben aus und selbst der Erhalt gut ausgebildeter Fachkräfte war in Frage gestellt. Nun gibt es wieder klare Rahmenbedingungen. Haushalte und Unternehmen können ihre Projekte endlich starten
“, erklärt Martina Prechtl-Grundnig, Geschäftsführerin des EEÖ.
Klimaziele werden verfehlt
Allerdings wurde nicht nur die Förderhöhe pro Anlage deutlich reduziert, auch die Zahl der möglichen Förderfälle wird stark eingeschränkt. So geht das Ministerium im kommenden Jahr von etwa 30.000 Förderfällen aus. Ersten Abschätzungen zufolge bedeutet dies einen Rückgang der geförderten Heizungstäusche um mehr als die Hälfte. Mit dieser Tauschquote werden die Klimaziele für Österreich bis 2040 jedoch nicht erreicht.
Prechtl-Grundnig warnt: „Sparen allein führt nicht zum Ziel – es darf dabei der Konjunkturimpuls nicht abgewürgt werden. Nicht nur im Interesse der Konsumentinnen und Konsumenten, sondern auch zum Erhalt der Kapazitäten in Betrieben und für die Arbeitsplätze in dem Bereich braucht es daher ergänzende Maßnahmen.“
Ordnungspolitik als Ergänzung gekürzter Förderungen
In Zeiten von knappen Budgets und gekürzten Förderungen braucht es vermehrt Schritte in der Ordnungspolitik, wie auch die von BMWET und BMLUK beauftragte Prognos-Studie zur Evaluierung der Klima- und Energieförderungen im Sommer 2025 bestätigte. Es sei nicht mehr genug Geld vorhanden, um wie bisher den fehlenden ordnungspolitischen Rahmen zur Umstellung fossiler auf klimafreundliche Heizsysteme allein durch Förderungen zu kompensieren, so die Studienautoren.
„Die Aufhebung des Förderstopps ist ein erster Schritt. Jetzt erwarten wir von der Bundesregierung, dass sie rasch für langfristige Stabilität sorgt – und das ist auch budgetschonend möglich. Wird allein auf die heute präsentierte Maßnahme gesetzt, droht die nächste Lücke. Das würde nicht nur den Heizungstausch verzögern, sondern auch regionale Wertschöpfung bremsen und Arbeitsplätze gefährden.
Wir riskieren mit angezogener Handbremse zu fahren und damit die Klimaziele zu verfehlen. Österreich braucht einen klaren, gesicherten Pfad mit verlässlicher und langfristiger Planungssicherheit für Haushalte, Betriebe und die gesamte Branche. Weniger Fördermittel dürfen nicht weniger Ambitionen bedeuten!
“, fordert Prechtl-Grundnig.
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Erneuerbare Energie Österreich
DI Martina Prechtl-Grundnig
Telefon: 0664-1465333
E-Mail: martina.prechtl@erneuerbare-energie.at
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