- 03.10.2025, 10:42:02
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Grüne/Tomaselli: Klimaschutz im Schneckentempo: BIG muss Sanierungstempo massiv erhöhen
Ernüchternde Bilanz des Rechnungshofs zur Energieeffizienz der Bundesimmobiliengesellschaft ist alarmierend: Die öffentliche Hand ist nicht Vorbild, sondern Bremserin
„Eine Sanierungsrate von nur 0,5 Prozent der energieausweispflichtigen Gebäude ist ein klimapolitischer Offenbarungseid. Das bedeutet im Klartext, dass man Gebäude nur alle 200 Jahre saniert“, sagt die Sprecherin der Grünen für Wohnen, Finanzen, Rechnungshof und Kontrolle, Nina Tomaselli, zum heute veröffentlichten Rechnungshofbericht „Energieeffizienz von Gebäuden der BIG mit Schwerpunkt Sanierung“.
Der Bericht zeigt: Während die EU und Österreich eine Sanierungsrate von drei Prozent fordern, bleibt die BIG davon meilenweit entfernt „Wir sprechen hier ja nicht von irgendeinem Unternehmen. Die BIG ist das größte Immobilienunternehmen Österreichs und im Eigentum des Bundes. Die öffentliche Hand ist hier aber nicht Vorbild, sondern Bremserin der Energiewende. Für ein Land, dass seine Klimaziele ernst nehmen will, ist das eine Bankotterklärung“, kritisiert Tomaselli.
Die Wohnbau- und Kontroll-Sprecherin weist außerdem darauf hin, dass die Rechnungshof-Ergebnisse vor allem vor dem Hintergrund enormer finanzieller Mittel enttäuschend sind: „Mit einem Netto-Umsatz von 1,4 Mrd. Euro pro Jahr wäre bei der BIG genug Geld vorhanden. Doch anstatt es konsequent in thermische Sanierungen und Energieeffizienz zu investieren, pumpt sie gemeinsam mit ihrer Tochter ARE (Austrian Real Estate GmbH) lieber enorme Summen in Luxusimmobilien. Das ist nichts anderes als falsche Prioritätensetzung und eine fatale Fehlallokation von öffentlichen Mitteln. Ganz nach dem Motto: Luxus statt Klimaschutz“, sagt Tomaselli. Dass Milliarden in renditegetriebene Neubauten fließen, während bei den Bestandsgebäuden, die massiv Energie einsparen könnten, jahrzehntelang nichts passiert, ist für Tomaselli „absolut unnötig“. Denn gemeinnützige Wohnbauträger würden seit Jahren zeigen, dass es auch anders geht: Sie erfüllen die drei Prozent Sanierungsrate Jahr für Jahr kontinuierlich und erfolgreich - und das mit deutlich weniger finanziellen Möglichkeiten als die BIG.
Gebäude sind in Österreich für rund ein Drittel des Endenergieverbrauchs verantwortlich und verursachen mehr als zehn Prozent der jährlichen Treibhausgasemissionen. Anlässlich dieser enormen Bedeutung, die der Gebäudesektor für die Erreichung der Klimaziele hat, müssen Sanierungen ernst genommen werden: „Die Empfehlungen des Rechnungshofs sind daher nicht nur zu begrüßen, die BIG sollte sie schleunigst umsetzen, das Sanierungstempo enorm erhöhen und von der Bremserin zur Vorreiterin werden“, hält Tomaselli fest.
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