• 02.10.2025, 15:11:02
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Zehetner gibt Einblicke in Tourismus-Strategie "Vision T"

Aktuelle Aussprache mit der Staatssekretärin im Tourismusauschuss

Wien (PK) - 

Tourismus-Staatssekretärin Elisabeth Zehetner informierte den Tourismusausschuss des Nationalrats im Rahmen einer aktuellen Aussprache über die nächsten Phasen zur Weiterentwicklung der Tourismus-Strategie. "Die Vision T" soll im Sommer 2026 stehen. Schon demnächst soll eine Erhöhung des Kontingents für Saisoniers aus dem Westbalkan präsentiert werden. Außerdem standen den Abgeordneten der Präsident der Österreichischen Hotelvereinigung (ÖHV) Walter Veit und ÖHV-Generalsekretär Markus Gratzer für Fragen zur Verfügung.

Weiterentwicklung des "Plan T" zur "Vision T"

Der österreichische Tourismus sei eine Erfolgsgeschichte, die weitergeschrieben werden soll, sagte Tourismus-Staatssekretärin Elisabeth Zehetner im Ausschuss. Der Tourismus bringe einen Mehrwert für die Wertschöpfung in ganz Österreich, daher werde in ihrem Ressort ambitioniert an der Weiterentwicklung der Tourismus-Strategie gearbeitet. Der Strategieprozess zur "Vision T" sei vor dem Sommer mit einer 360°-Analyse gestartet worden, an der sich unter anderem über 800 Beschäftigte aus der Tourismusbranche beteiligten, ließ sie wissen. Auf Basis der Ergebnisse seien ab Herbst fünf Gipfel mit Expertinnen und Experten geplant, die sich mit verschiedenen Aspekten beschäftigen. Die Themen reichen vom Mehrwert des Tourismus, über ökologische Nachhaltigkeit, Innovation und Digitalisierung, wirtschaftliche Resilienz bis hin zu Arbeitsmarkt und Fachkräfte. Es sollen konkrete Maßnahmen ausgearbeitet werden, die zur Stärkung des Standorts beitragen. Im Frühjahr sind Stakeholder-Dialoge in den Bundesländern geplant, bevor die Ergebnisse im Sommer 2026 konsolidiert als "Vision T" ein Zukunftsbild für Österreichs Tourismus zeichnen sollen.

Mit der Neuregelung der Trinkgeldpauschale soll es laut der Staatssekretärin demnächst zu mehr Rechtssicherheit und Planbarkeit für Mitarbeitende und Betriebe kommen. An der Saisonkontingent-Verordnung werde intensiv gearbeitet. Sie soll rechtzeitig vor der Wintersaison auf den Weg gebracht werden.

Erhöhung des Saisonkontingents für EU-Beitrittskandidaten

Bereits nächste Woche soll eine Einigung zur Erhöhung des Kontingents für Saisoniers aus den EU-Beitrittskandidatenländern am Westbalkan verkündet werden, lies Staatssekretärin Zehetner auf Nachfrage von ÖVP-Mandatar Franz Hörl wissen. So soll es sich ausgehen, dass in der Wintersaison genügend Arbeitskräfte zur Verfügung stehen, meinte sie. Die entsprechenden Fonds sollen im Gleichklang umgesetzt werden.

Dominik Oberhofer (NEOS) äußerte Unverständnis darüber, warum man den Arbeitsmarkt nicht auch für Saisoniers aus Albanien öffne. Generell sprach er sich für mehrjährige Vereinbarungen aus. Auch Barbara Neßler (Grüne) meinte, es brauche langfristige Lösungen. Die Streichung des Ersatzkraftverfahrens würde sofort wirken, ebenso könnte man die Rot-Weiß-Rot-Karte für die EU-Beitrittsländer öffnen, schlug sie vor.

Grundsätzlich soll sich Österreich zu einer Ganzjahresdestination entwickeln, da es auch eine Chance für Ganzjahresarbeitsplätze sei, sagte die Staatssekretärin zu Peter Manfred Harrer (SPÖ). Mit einem Kulinarik-Schwerpunkt werde schon jetzt versucht, die Nebensaisonen zu beleben.

Trinkgeldpauschale: Lösung für Härtefälle geplant

Angesichts der Neuregelung der Trinkgeldpauschale fragte Michael Fürtbauer (FPÖ) nach dem Umgang mit Härtefällen. Der Gesetzesvorschlag, der derzeit begutachtet werde, sehe eine Amnestie für laufende Prüfverfahren vor, sagte Zehetner. Es soll auch eine Lösung für diejenigen gefunden werden, die bereits Nachzahlungen getätigt haben. Man sei auf der Suche nach rechtlichen Spielräumen.

Sebastian Schwaighofer (FPÖ) wollte wissen, ob angesichts unrealistischer Abschreibungen geplant sei, die Absetzung für Abnutzung (AfA) im Tourismus zu ändern. Auch Elisabeth Götze (Grüne) interessierte sich dafür. Die Staatssekretärin stellte unter Verweis auf das Regierungsprogramm eine Änderung in Aussicht, konnte allerdings keinen Zeitplan nennen. ÖHV-Präsident Veit schlug das Modell der funktionellen Abschreibung vor, wie es in Deutschland üblich sei.

Gegenüber den Mandataren Schwaighofer und Hörl gab Zehetner außerdem zu verstehen, dass sie sich auf EU-Ebene dafür einsetze, eine Verordnungs-Änderung zugunsten eines einheimischen Tarifs zu erwirken. Wenn die Heimat mit Gästen geteilt wird, sollte den Einheimischen etwas zurückgegeben werden, wovon sie profitieren, meinte sie.

Über Attraktivierungs-Kampagnen zur Förderung des Images der Tourismusbranche informierte sich Melanie Erasim (SPÖ). Die bereits von ihrer Vorgängerin auf den Weg gebrachte Kampagne "Team Tourismus" laufe laut Zehetner gut. Bei der Lehrlingsbefragung der ÖHV würden die Betriebe gut wegkommen, sagte Veit. Wichtig sei aus seiner Sicht, den Stellenwert der Lehre innerhalb der kleinstrukturierten Branche zu heben.

Katrin Auer (SPÖ) erhielt von der Staatssekretärin die Auskunft, dass es sich bei 85 % aller Fördermittel der Tourismusförderung um Kleinkredite handle und Franz Jantscher (SPÖ) erfuhr, dass im Rahmen der "Vision T" Indikatoren erarbeitet werden sollen, um nachhaltiges Wachstum im Tourismus sowohl quantitativ als auch qualitativ zu messen. Aus Sicht von ÖHV-Generalsekretär Gratzer geht es um wirtschaftliche, aber auch soziale und ökologische Faktoren.

Klimaveränderungen müssten mit Alternativkonzepten vorbeugend begegnet werden, meinte Zehetner zu Tina Angela Berger (FPÖ), die sich nach Maßnahmen zur Unterstützung von Betrieben erkundigte, um einen Strukturverlust im Wintertourismus zu verhindern.

Christoph Steiner (FPÖ) sprach das Problem von "Fake Reviews" auf Buchungsplattformen an. Dieses beschäftige den ÖHV intensiv, so der Generalsekretär. Obwohl einiges in diesem Bereich reguliert sei, gäbe es Lücken, um die Plattformen in die Verantwortung zu nehmen, meinte er. Staatssekretärin Zehetner bezeichnete das Anliegen als nachvollziehbar, es handle sich aber nicht um ein Tourismus-Problem, sondern um eine Herausforderung für alle Branchen. Sie befände sich im Austausch mit den Buchungsplattformen und werde sich bemühen, die jeweiligen Meldestellen für die Betriebe transparenter zu machen. (Fortsetzung Tourismusausschuss) fan


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