- 02.10.2025, 14:31:02
- /
- OTS0141
BÖP begrüßt Vorstoß von Minister Wiederkehr, Ministerin Plakolm sowie Staatssekretär Leichtfried, Schulen sicherer zu machen
Ruf nach Stärkung der psychischen Betreuung an Schulen: mindestens 400 Planstellen für SchulpsychologInnen empfohlen.
Mit Sorge beobachtet der BÖP die Entwicklung, dass Zwischenfälle an Schulen zunehmen und sich Suspendierungen von Kindern und Jugendlichen, nachdem sie eine Gefahr für sich und/oder andere geworden sind, in den letzten vier Jahren verdreifacht haben. Um die Anzahl der Jugendlichen, die nicht in Ausbildung oder Beruf sind, zu verringern, begrüßt der BÖP den Vorstoß zur Rehabilitation von suspendierten Kindern und Jugendlichen mittels verpflichtender Begleitung durch Pädagogik und Schulpsychologie ausdrücklich. Die Psychologinnen und Psychologen stehen sehr gerne zur Verfügung, diesen Kindern und Jugendlichen wieder bessere Perspektiven aufzuzeigen und bei der Wiedereingliederung in den Klassenverband zu unterstützen, damit nach der Suspendierung wieder ein gutes Miteinander möglich wird. Schule und Ausbildung sind zentral für den weiteren Lebensverlauf. „Wir möchten jedoch betonen, dass zusätzliche Planstellen für SchulpsychologInnen notwendig sind“, so a.o. Univ.-Prof.in Dr.in Beate Wimmer-Puchinger. „Wir sind sehr dankbar über die zusätzlichen 140 Planstellen für SchulpsychologInnen, die bis 2026 realisiert werden sollen, diese können jedoch nur ein erster Tropfen auf dem heißen Stein sein. Es wären zumindest 400 Stellen österreichweit aufgrund der wichtigen Funktion der Schulpsychologie im Bildungssystem notwendig – und zwar mittels eines bedarfsgerechten, flächendeckend einheitlichen geregelten Ausbaus der schulpsychologischen Versorgung.“
Aktuell kommt eine Planstelle in der Schulpsychologie auf die extrem hohe Anzahl von 6.200 Schülerinnen und Schüler. Nach der geplanten Aufstockung der Planstellen im heurigen und kommenden Jahr um je 70 auf insgesamt 330 Stellen verbessert sich dieser Schlüssel dankenswerterweise laut Prognose auf 1:3.600. Jedoch spricht ein Vergleich für sich: In Italien liegt dieser Schlüssel bei 1:470, in Albanien bei 1:580, in Estland bei 1:690, in Dänemark bei 1:800, in den USA bei 1:1.000, in der Schweiz bei 1:1.300 und in Griechenland bei immer noch 1:2.500.
SchulpsychologInnen helfen bei Leidensdruck direkt in der Schule vor Ort. Sie sind für Kinder und Jugendliche, aber auch für Eltern, LehrerInnen und DirektorInnen wichtige Anlaufstellen für Beratung, Coaching und (gesundheits- und klinisch-)psychologische Interventionen – etwa bei Problemen im Miteinander, bei Angst, Depressionen, Suizidalität bzw. nach Kriseneinsätzen – oder in der Diagnostik, z.B. bei Verdacht auf ADHS, Legasthenie, Rechtschreib- bzw. Rechenschwierigkeiten oder Sonderpädagogischem Förderbedarf, nur um die wichtigsten zu nennen.
Der BÖP weist nachdrücklich auf die Notwendigkeit eines massiven Ausbaus der Schulpsychologie im "Yellow September" hin, dem internationalen Aktionsmonat für psychische Gesundheit, der vom Welttag der Suizidprävention am 10. September bis Mitte Oktober andauert.
Rückfragen & Kontakt
Berufsverband Österreichischer Psychologinnen und Psychologen (BÖP)
Mag. (FH) Karin Göls
Telefon: 0670 40 10 338
E-Mail: presse@boep.at
Website: https://www.boep.or.at/
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | PSY