• 02.10.2025, 12:32:08
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„Klimaschutz durch Kraftstoffe“: Wissenschaftliche Fachwelt fordert Kurskorrektur in Europa

E-Fuels sind ein unverzichtbarer Baustein der globalen Klimastrategie

Nur mit Technologieoffenheit, Lebenszyklusbetrachtung und
entschlossenen politischen Weichenstellungen kann Europa eine
führende Rolle in der Energiewende einnehmen.
Wien (OTS) - 

Bei der dritten großen eFuel-Konferenz Klimaschutz durch Kraftstoffe diskutierten internationale Expert:innen, Politiker:innen und Industrievertreter:innen über die Rolle synthetischer Kraftstoffe für Klimaschutz, Versorgungssicherheit und Wettbewerbsfähigkeit. Ein zentrales Ergebnis des sektorübergreifenden wissenschaftlichen Diskurses: E-Fuels müssen als gleichwertige Option neben der Elektromobilität anerkannt werden. Erstmals wurde auch ausgesprochen, dass die europäischen Streitkräfte im Krisenfall auf eine unabhängige Kraftstoffversorgung angewiesen sind.

Bereits in der Eröffnungs-Keynote stellte Porsche Consulting klar: Trotz massiver Förderung der E-Mobilität werde auch im Jahr 2040 noch rund 55 Prozent des heutigen Bedarfs an flüssigem Kraftstoff bestehen. Selbst dann seien 37 Prozent aller Pkw, 62 Prozent der Lkw und Busse sowie nahezu alle Flugzeuge und Schiffe weiterhin auf Verbrennungsmotoren angewiesen. „Damit sind E-Fuels unverzichtbar, um weltweit signifikante CO₂-Reduktionen zu erzielen“, betonte Corentin Prié, Manager bei Porsche Consulting. Produktionskosten von 1,25 Euro pro Liter seien bei industrieller Skalierung realistisch.

Shena Britzen, Leiterin des Wasserstoffprogramms bei Rheinmetall, sieht in synthetischen Kraftstoffen „eine strategische Notwendigkeit“. Sie verweist darauf, dass in Krisen- oder Kriegsfällen das bestehende Stromnetz und die Ölimporte sehr verletzlich seien. Sie nennt die Produktion von synthetischen Treibstoffen über dezentrale Anlagen als wichtige Möglichkeit, die Versorgungssicherheit zu erhöhen und auch militärische und kritische Infrastruktur resilienter zu machen.

Bernhard Seyringer, AFUSS Consulting/AIEF stellte fest, dass die Innovationsgeschwindigkeit in der EU viel zu langsam sei. „China und die EU betreiben Planwirtschaft, aber China kann es besser.“ China werde Europa in allen Teilen des Automobilmarkts überflügeln, auch bei den Verbrennermotoren und Treibstoffen, wenn die EU nicht vom Verbrennerverbot abrückt.

Politisches Momentum für Technologieoffenheit

Die Konferenz fand zeitgleich mit einem Schulterschluss zwischen Österreich und Deutschland statt: Die Wirtschaftsminister dieser Länder sprachen sich klar für Technologieoffenheit und die Anerkennung CO₂-neutraler Kraftstoffe im Rahmen der EU-Flottenziele aus.

Jochen Danninger, Generalsekretär der Wirtschaftskammer Österreich, betonte: „Für den Standort Österreich ist die Energiewende nicht nur eine ökologische, sondern eine wirtschaftliche Frage. E-Fuels schaffen Wertschöpfung, sichern Arbeitsplätze und eröffnen Exportchancen in einem globalen Milliardenmarkt. Wenn wir als Industrienation wettbewerbsfähig bleiben wollen, müssen wir auf Technologieoffenheit setzen – bei Treibstoffen, Motoren und Antriebskonzepten.“ Der klimaneutrale Verbrenner ist keine Zukunftsmusik, sondern heute schon technisch möglich.

„Europa darf sich nicht durch ideologisch motivierte Verbote selbst schwächen. E-Fuels verbinden Klimaschutz mit Standort- und Industriesicherung – und das ist der Schlüssel für eine erfolgreiche Transformation“, so Jürgen Roth, Vorstandsvorsitzender der eFuel Alliance Österreich und Veranstalter der eKKon-Konferenz. „Wenn wir Wertschöpfung und Arbeitsplätze in Europa sichern wollen, braucht es jetzt Investitionsanreize, internationale Partnerschaften und einen klaren regulatorischen Rahmen. Nur mit einer verlässlichen industriepolitischen Strategie werden die geplanten Milliardeninvestitionen realisiert – und damit Versorgungssicherheit und Energieunabhängigkeit garantiert.“

Auch Stephan Schwarzer, Generalsekretär der eFuel Alliance Österreich, unterstrich die Dringlichkeit: „E-Fuels sind kein Nischenprodukt, sondern ein zentraler Baustein für Klimaschutz, Arbeitsplatzerhaltung und Versorgungssicherheit. Wer Klimaneutralität ernst meint, darf sich nicht allein auf Elektromobilität verlassen. Wir brauchen Technologievielfalt – und die Politik muss jetzt die regulatorischen Rahmenbedingungen schaffen, damit E-Fuels ihr volles Potenzial entfalten können.“

Klimaschutz braucht Vielfalt

Die Konferenz mit dem Motto „Klimaschutz durch Kraftstoffe“ zeigte klar: Ein reines Verbrenner-Aus greift zu kurz. Um die Klimaziele zu erreichen, braucht es ein Zusammenspiel aus Elektromobilität, E-Fuels und Wasserstoff. Alle drei müssen endlich hochgefahren werden, Technologieverbote kosten Tempo und Geld. Nur mit Technologieoffenheit, Lebenszyklusbetrachtung und entschlossenen politischen Weichenstellungen kann Europa eine führende Rolle in der Energiewende einnehmen.

Rückfragen & Kontakt

eFuel Alliance Österreich
Dr. Stephan Schwarzer
Generalsekretär
Telefon: +43 664 381 88 26
E-Mail: s.schwarzer@efuel-alliance.at
Website: https://www.efuel-alliance.at

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