- 02.10.2025, 11:32:32
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- OTS0084
Holz-Lieferkettengesetz erneut um ein Jahr verschoben
Entscheidung fiel letztlich über die Erkenntnis unabschätzbarer Datenmengen und einem EU-IT-System, das dieser Datenflut nicht gewachsen sein soll
„Dutzende Male haben wir in den vergangenen Monaten unsere Einwände und Befürchtungen über das in vorliegender Form nicht umsetzbare Gesetz artikuliert. Den zu erwartenden Datentsunami und die völlig unnötige Bürokratieflut kann man nur durch eine radikale Vereinfachung der Verordnung in den Griff bekommen. Trotzdem hat die EU-Kommission das erste Jahr der Verschiebung völlig ungenutzt verstreichen lassen“, nennt Ök.-Rat Rudolf Rosenstatter, Obmann Waldverband Österreich, den Grund für die neuerliche Verschiebung der Umsetzung der EUDR.
Rosenstatter weiter: „Auch diesmal werden sich die Probleme nicht durch bloßes Zuwarten lösen. Es darf daher solange zu keiner Umsetzung kommen, bis grundlegende Vereinfachungen umgesetzt sind. Das heißt konkret, dass in Ländern wie Österreich, wo die Waldfläche seit Generationen zunimmt, es kein „sich vorab Freibeweisen“ braucht. Denn in Österreich gibt es das Problem der Entwaldung nachweislich nicht, im Gegenteil, mancherorts wachsen die Freiflächen sogar zu.“
Drastische Vereinfachung unumgänglich
„Im Rahmen eines EU-Omnibus-Verfahrens bietet sich die Gelegenheit, die EUDR praxistauglich zu machen, ohne an Substanz zu verlieren. Dies ist erstens: Einführung einer vierten sogenannten Null-Risiko-Kategorie, zweitens: Marktteilnehmer:innen in diesen Null-Risiko-Ländern brauchen sich nicht vorab freibeweisen und drittens: Eine landesweite Referenznummer für alle Marktteilnehmer:innen aus Null-Risiko-Ländern. Drei einfache und für Null-Risiko-Länder weltweit gültige Punkte, die die Datenflut massiv reduzieren würden“, erklärt der Obmann die der Kommission bereits seit einem Jahr bekannten praktischen Lösungsansätze. Rosenstatter weiter: „Dank gilt Herrn Bundeskanzler Stocker, der sich heute im Europäischen Rat für die Verschiebung und wesentliche Vereinfachungen einsetzt.“
EU-Kommission agiert verantwortungslos
„Die EU-Kommission agiert gegenüber uns Waldbesitzerinnen und Waldbesitzern, allen am Markt teilnehmenden Unternehmen und den Konsumenten verantwortungslos. Denn die Unternehmen haben bereits hohe Summen in die Umsetzung investiert. Das wird der Konsument zu bezahlen haben. Die Preissteigerungen betreffen vom Brennholz bis zum Klopapier, von Schokolade bis zum Kaffee, Rindfleisch- und Sojaprodukte sogar bis hin zu Autoreifen, viele Alltagsprodukte. Das wird die Teuerung weiter befeuern, daher ist die Politik gefordert, die Entwaldungsverordnung rasch und radikal zu vereinfachen oder besser noch, ganz aufzuheben“, fordert Rudolf Rosenstatter abschließend die EU-Kommission auf, endlich im Sinne der europäischen Bürger:innen zu Handeln.
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DI Martin Höbarth
Geschäftsführer Waldverband Österreich
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