- 02.10.2025, 11:00:33
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Netzausbau als Schlüssel zur Energiewende: Verteilernetzbetreiber legen transparente Entwicklungspläne vor
Leistungsfähige Netze sichern die Versorgung - doch für den Ausbau braucht es passende rechtliche Rahmenbedingungen.
Die Energiewende stellt Österreich vor eine historische Herausforderung: Um das Stromnetz fit für die Anforderungen der Zukunft zu machen, steht der größte und umfassendste Umbau der Netze an. Notwendig wird das, weil der Strombedarf sich bis 2040 nahezu verdoppeln wird – von derzeit rund 70 TWh auf bis zu 140 TWh. Gleichzeitig sollen fossile Energieträger vollständig ersetzt werden. Strom aus Photovoltaik oder Windkraft und erneuerbare Gase wie Biogas oder Wasserstoff sollen zu den zentralen Bausteinen dieser Transformation werden. Doch ohne leistungsfähige Netze wird die Energiewende nicht zu schaffen sein. Das betonte der Geschäftsführer von Netz Oberösterreich, Michael Haselauer, beim Energiepolitischen Hintergrundgespräch des Forums Versorgungssicherheit am 2. Oktober 2025.
Die Verteilernetzbetreiber (VNB) investieren Milliarden in den Ausbau der Infrastruktur – vom Neusiedlersee bis zum Bodensee wird überwiegend mit österreichischer Wertschöpfung gebaut. Brigitte Ederer, Sprecherin des Forum Versorgungssicherheit: „Die Unternehmen wollen Milliarden in eine sichere Versorgung von Menschen und Unternehmen investieren. Dafür brauchen wir die entsprechenden gesetzlichen Rahmenbedingungen, allen voran das neue Elektrizitätswirtschaftsgesetz und das Erneuerbaren-Ausbau-Beschleunigungsgesetz, nur so kann der Ausbau zügig fortgesetzt werden.“
Um die gesetzten Ziele zu erreichen, ist ein transparentes Vorgehen oberstes Gebot: Das Elektrizitätswirtschaftsgesetz, das aktuell nach der Begutachtung für den parlamentarischen Diskussionsprozess vorbereitet wird, soll Regeln vorgeben, wie die Öffentlichkeit über die unterschiedlichen Netzausbaupläne informiert werden soll. Netz OÖ-Geschäftsführer Michael Haselauer, unterstützt dieses Ziel des Gesetzes: „Die Netzbetreiber im Land Oberösterreich (Anm: Netz Oberösterreich, Linz Netz, APG, EWW und Ennskraft) haben bereits seit 2016 mit dem Stromnetzmasterplan ein Instrument geschaffen, mit dem genau die Vorgaben des Gesetzes erfüllt werden.“ Doch damit nicht genug: Die Initiative des Gesetzgebers unterstützen alle Verteilernetzbetreiber mit Hochspannungsleitungen in ganz Österreich. Haselauer: „Alle betroffenen Netzbetreiber haben nach standardisierten Vorgaben alle wichtigen Netzausbauprojekte dargelegt und öffentlich und uneingeschränkt zur Verfügung gestellt. Wir sind schneller als das Gesetz und stellen transparent dar, was wann wo geplant ist!“
Diese sogenannten „Verteilernetzentwicklungspläne“ (VNEP) haben alle betroffenen Netzbetreiber im September 2024 erstmals veröffentlicht. Seitdem stehen sie auf hunderten Seiten vollumfänglich und frei zugänglich jedem zur Verfügung.
https://www.ebutilities.at/informationen/VNEP
Haselauer: „Auch wenn immer wieder anderes behauptet wird: Wir haben als Netzbetreiber mit Transparenz keine Probleme. Wir legen offen, wo wir Handlungsbedarfe sehen bzw. wie und wann wir sie lösen wollen.“ Haselauer fordert aber auch Verständnis ein, dass diese Transparenz handhabbar bleiben muss: In den Entwicklungsplänen sind Leitungen und Umspannwerke auf der 110-kV-Hochspannungsebene enthalten, dazu kommen wesentliche Mittelspannungsprojekte in den jeweiligen Versorgungsbereichen. Letztere sind allerdings nur ein Bruchteil aus der Gesamtliste der Netzbetreiber, die jährlich zehntausende Einzelprojekte umsetzen und die teilweise nur Planungs- und Umsetzungszeiträume von wenigen Monaten haben.
Diese Transparenz lässt sich nicht nur aus den veröffentlichten Plänen ablesen, sondern kann auf vielfältige andere Weise immer wieder von jedem Netzkunden in Österreich praktisch in Anspruch genommen werden. Viele weitere digitale Werkzeuge stehen den Kunden in den unterschiedlichsten Formen zur Verfügung. Die Bandbreite reicht von der Übersichtskarte der Umspannwerkskapazitäten in ganz Österreich über Planungsportale für PV-Großanlagen und Energiegemeinschaften bis hin zu Tools für die Integration von Biogas und Wasserstoff für Kunden und Planungsbüros. Zu diesen Transparenz-Leuchttürmen kommen auch „Pflichtaufgaben“, die die Netzbetreiber seit geraumer Zeit in den Online-Portalen anbieten. Zusammen mit dem Smart-Meter-Vollausbau, der sich dem Abschluss nähert, lassen sich so noch zusätzliche Funktionen für mehr Einblick in den eigenen Energieverbrauch schaffen.
Damit der Netzausbau Schritt halten kann, braucht es jedoch mehr als Technik: „Wir können uns keine jahrelangen Verfahren mehr leisten“, betont Haselauer im Namen der Netzbetreiber. Eine Hoffnung liegt bei Genehmigungserleichterungen und abgekürzten Verfahren für Verstärkungen und Erneuerungen von Netzen. Haselauer fordert klare Vorrangregeln für Projekte im öffentlichen Interesse, beschleunigte Genehmigungen und eine Regulierungswende, die vorausschauende Investitionen ermöglicht. Ebenso wichtig ist eine Akzeptanzwende: „Die Energiewende gelingt nur, wenn Politik, Wirtschaft und Gesellschaft an einem Strang ziehen.“ Denn: Netzausbau ist eines der wichtigsten Generationenprojekte Österreichs. Die Investitionen, die heute getätigt werden, sichern die Energieversorgung für kommende Jahrzehnte – er wird jedem in Österreich lebenden Menschen ein komfortables und angenehmes Leben ermöglichen und jedem in Österreich tätigen Unternehmen Rahmenbedingungen für wirtschaftlichen Erfolg bieten.
Das Forum Versorgungssicherheit ist die gemeinsame Plattform von fünf Verteilernetzbetreibern: Wiener Netze, Netz Niederösterreich, Netz Burgenland, Linz Netz und Netz Oberösterreich.
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