- 02.10.2025, 11:00:32
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Sicherheit und Vorsorge für unser Trinkwasser: Wien baut ein neues Wasserwerk auf der Donauinsel
Anfang Oktober starten Vorarbeiten mit notwendigen Verkehrsmaßnahmen – Trinkwasser-Strategie „Wiener Wasser 2050“ wurde aktualisiert
Mit der Trinkwasser-Strategie „Wiener Wasser 2050“ bereitet sich Wien auf den steigenden Wasserbedarf in den kommenden Jahrzehnten vor. Große Zukunftsprojekte wie etwa der weltweit größte geschlossene Trinkwasserspeicher in Neusiedl/Steinfeld sind bereits in Umsetzung. Auf der Donauinsel starten nun die Vorarbeiten für ein weiteres Leuchtturm-Projekt für eine sichere Wasserversorgung: Zwischen Nordbrücke und Steinitzsteg entsteht bis 2030 ein neues Wasserwerk, das bis zu 1.000 Liter Trinkwasser pro Sekunde liefern kann.
„Mit dem hochmodernen Wasserwerk Donauinsel erhöhen wir die Versorgungssicherheit für ganz Wien“, sagt Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky. Die Erhöhung der verfügbaren Wassermenge und der Speicherkapazitäten sind zwei Grundpfeiler für eine an den Klimawandel und das Bevölkerungswachstum angepasste Infrastruktur. „Mit unserer Strategie „Wiener Wasser 2050“ arbeiten wir konsequent daran, dass unsere Wasserversorgung langfristig sicher ist. Wir treffen jetzt die notwendigen Maßnahmen, damit auch für die nächsten Generationen zu jeder Zeit bestes Wasser da ist“, betont Czernohorszky.
„Die Wassermenge, die wir in Zukunft benötigen, wird vom Bevölkerungswachstum und vom Klimawandel beeinflusst. Wir können bereits einen Anstieg des Gesamt-Wasserverbrauches in Wien beobachten. Für die Versorgungssicherheit an Tagen mit Spitzenverbrauch ist es daher zentral, dass wir bei Quellen und Grundwasserbrunnen mehr Wasser ständig verfügbar machen. Daher starten wir im Frühjahr 2026 mit dem Bau des Wasserwerks Donauinsel. Darüber hinaus planen wir aktuell einen zusätzlichen Rohrstrang von der Höllbachquelle im Hochschwabgebiet“, so Wiener-Wasser-Chef Paul Hellmeier. Nach einer Prognose von Wiener Wasser wird der durchschnittliche Wasserbedarf von aktuell 400.000 bis 2050 auf etwa 450.000 Kubikmeter pro Tag zunehmen.
Kooperation mit Universitäten
Das Wasserwerk liefert künftig 1.000 Liter Trinkwasser pro Sekunde. Zum Größenvergleich: Das entspricht 18.000 gefüllten Badewannen in der Stunde. Das Wasser wird aus 17 Grundwasser-Brunnen in den Schutzgebieten Donauinsel und Nußdorf entnommen.
Das Wasserwerk enthält eine Aufbereitungsanlage, in der das Wasser mehrfach gefiltert wird – ähnlich wie der Berg das Hochquellwasser reinigt. Anschließend wird das Wasser mittels UV-Licht desinfiziert. Für eine Aufbereitung nach dem neuesten Stand der Technik kooperiert Wiener Wasser mit mehreren Universitäten. Das Wasserwerk wird ab dem Frühjahr 2026 gebaut. Mit Hilfe einer Pilotanlage werden einzelne Verfahrensschritte bereits während der Errichtung getestet. Nach vier Jahren Bauzeit soll bestes Trinkwasser ins Wiener Rohrnetz fließen. Der Bau wird begrünt, damit er sich gut in die Umgebung einfügt.
Notwendige Verkehrsmaßnahmen auf der Donauinsel
Um sicher bauen zu können, werden die Fußgänger*innen und Radfahrer*innen künftig auf der Donauinsel umgeleitet. Ab Anfang Oktober 2025 wird auf der Seite der Neuen Donau der Treppelweg zwischen Georg-Danzer-Steg (U6-Brücke) und Nordbrücke verbreitert und hochwassersicher ausgebaut. Ab Frühjahr 2026 werden die Radfahrer*innen und Fußgänger*innen über die bestehenden und ausgebauten Wege umgeleitet. Der bisherige Hauptweg ist dann gesperrt und für den Baustellenverkehr reserviert.
Trinkwasser-Strategie „Wiener Wasser 2050“ Neu: 120 Millionen pro Jahr für sichere Wasserversorgung
Mit dem Wasser aus den Quell- und Schutzgebieten verfügt Wien über die besten Voraussetzungen für die Wasserversorgung einer Millionenstadt. Um die Versorgung trotz der Herausforderungen Bevölkerungswachstum und der Klimawandel zu sichern, haben Bürgermeister Michael Ludwig und Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky die Strategie „Wiener Wasser 2050“ im Jahr 2022 präsentiert.
Nach drei Jahren ist bereits ein Drittel der Maßnahmen erfolgreich umgesetzt, ein weiteres Drittel befindet sich in Umsetzung. Die Strategie wurde daher umfassend aktualisiert und weitere Maßnahmen für eine sichere und klimafitte Wasserinfrastruktur festgelegt. Grundlage dafür ist ein Risikomanagementsystem. Dabei geht es vor allem darum, Risiken zu identifizieren und zu bewerten. So kann schnell auf neue Rahmenbedingungen reagiert werden.
Laut Prognosen wird Wien bis zum Jahr 2050 von derzeit rund 2 Millionen auf rund 2,3 Millionen Einwohner*innen wachsen. Zudem werden in Wien mehr heiße Tage und längere Hitzewellen erwartet. Langanhaltende Hitzewellen bedeuten für Wasserversorgungsunternehmen meist Spitzenverbräuche. Gleichzeitig führt der Klimawandel verstärkt zu Extremwetterereignissen wie Dürre und Starkregen. Das kann die Verfügbarkeit von Wasser beeinträchtigen.
Um die Versorgungssicherheit langfristig zu sichern, investiert die Stadt Wien daher jährlich rund 120 Millionen Euro in die Infrastruktur. Diese Investitionen stärken die Daseinsvorsorge und den Wirtschaftsstandort Wien.
Neue Maßnahmen: Erneuerung der Düker und Wasserqualitätslabor
Mit der überarbeiteten Trinkwasser-Strategie legt Wien einen verstärkten Fokus auf die Instandhaltung der II. Hochquellenleitung. „Wir haben die Düker entlang der II. Hochquellenleitung evaluiert und setzen auf die schrittweise Sanierung“, erklärt Hellmeier. Auf Grundlage des risiko-basierten Ansatzes erfolgt nun die Planung der Erneuerung der ersten vier priorisierten Düker (Druckleitungen).
Bis Ende 2029 wird zudem das Betriebslabor von Wiener Wasser neu gebaut. „In Wien legen wir hohen Wert auf die hervorragende Qualität unseres Trinkwassers. Mit dem Bau eines neuen Wasserqualitätslabors von Wiener Wasser werden höchste Standards bei Hygiene und Sicherheit für die Wiener*innen garantiert“, betont Czernohorszky.
Trinkwasser-Transportleitungen werden saniert und erweitert
„Wiener Wasser 2050“ umfasst den gesamten Weg des Wiener Trinkwassers – von der Wassergewinnung bis zu den Haushalten. Neben der Erhöhung der verfügbaren Wassermenge und dem Ausbau der Wasserbehälter bilden daher die Sanierung und Erweiterung des Wiener Rohrnetzes den dritten Grundpfeiler.
Das Trinkwasser wird mittels überregionaler Transportleitungen auf das gesamte Stadtgebiet verteilt. Um Stadtentwicklungsgebiete mit Hochquellwasser versorgen zu können, müssen Leitungen früh genug geplant und verlegt werden. Zusätzlich werden jährlich ca. 40 Kilometer der Rohrleitungen in Wien erneuert.
Ab April 2026 entsteht in Floridsdorf eine neue Leitung vom Haspingerplatz über die Brünner Straße bis zum Wasserbehälter Bisamberg. Die Leitung dient der Bewirtschaftung des Behälters und verbessert die überregionale Wasserversorgung. Dieser Großinvestition mit einem Kostenrahmen von rund 39 Millionen Euro hat der zuständige Gemeinderatsausschuss für Klima, Umwelt, Demokratie und Personal gestern, Mittwoch, einstimmig die Zustimmung erteilt. Die finale Beschlussfassung erfolgt in der Gemeinderatssitzung am 22. Oktober.
Wasserbehälter: Erhöhung des Speichervolumens um mehr als 400 Millionen Liter Wasser
In 31 Wasserbehältern (29 in Wien, 2 in Niederösterreich) werden derzeit rund 1,6 Milliarden Liter Wasser gespeichert. Um die Speicherkapazität zu erhöhen, werden weitere Wasserbehälter saniert und ausgebaut. Anfang 2025 startete die Erweiterung des Wasserbehälters in Neusiedl am Steinfeld in Niederösterreich. Im Endausbau können dort bis zu einer Milliarde Liter Wasser gespeichert werden. Damit entsteht hier der weltweit größte geschlossene Trinkwasserbehälter. Aktuell läuft zudem die Planung für die Erweiterung des Wasserbehälters Liesing. Insgesamt steigt das Speichervolumen der Stadt Wien auf mehr als 2 Milliarden Liter Wasser.
Alle Infos zur Trinkwasser-Strategie unter: wien.gv.at/wienwasser
Pressebilder zu dieser Aussendung sind in Kürze unter https://presse.wien.gv.at/bilder abrufbar. (Schluss)
Rückfragen & Kontakt
Philipp Lindner
Mediensprecher Stadtrat Jürgen Czernohorszky
Telefon: +43 1 4000 81853
E-Mail: philipp.lindner@wien.gv.at
Astrid Rompolt
Stadt Wien - Wiener Wasser
Telefon: +43 1 599 59 31071
E-Mail: astrid.rompolt@wien.gv.at
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