- 02.10.2025, 10:41:03
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Spektakuläre „Universum“-Reise führt ins „Tal der Schneeleoparden“
Am 7. Oktober um 20.15 Uhr in ORF 2 und auf ORF ON
Im Schatten der Gipfel des tibetischen Hochlandes gibt es in der chinesischen Provinz Qinghai ein verborgenes Tal, das eine ganz besondere Rarität zu bieten hat: Hier leben mehr Schneeleoparden als irgendwo sonst im zentralasiatischen Hochland. Kaum jemand bekommt die seltenen Raubkatzen je zu Gesicht – klettern sie doch fast lautlos in den steilen Gebirgshängen, durch die Tarnfarbe ihres Fells so gut wie unsichtbar. Schneeleoparden zu filmen zählt zu den großen Herausforderungen im Tierfilm. Einem Naturfilm- und Wissenschaftsteam ist es gelungen, eine Leopardin und ihre beiden Jungen über einen Zeitraum von zwei Jahren mit der Kamera zu begleiten. Die „Universum“-Dokumentation „Im Tal der Schneeleoparden“ von Frédéric Larrey (ORF-Bearbeitung: Doris Hochmayr) bietet am Dienstag, dem 7. Oktober 2025, um 20.15 Uhr in ORF 2 und auf ORF ON einen seltenen Einblick in das Sozialverhalten der einzelgängerisch lebenden Großkatzen, zeigt spektakuläre Aufnahmen von ihren halsbrecherischen Jagdmethoden und vermittelt einen umfassenden Eindruck von den festverankerten Hierarchien der im rauen Gebirgsland lebenden Tierarten. Flug- und Drohnenaufnahmen führen in die beeindruckende Kulisse der zentralasiatischen Bergwelt – Heimat der letzten Schneeleoparden der Erde.
Eisiger Wind, eine Steinlandschaft, deren Gipfel mehrere tausend Meter in den Himmel ragen, dazwischen Grasebenen, deren Bewuchs in der Kälte erstarrt ist: Der zentralasiatische Winter hat auf den ersten Blick wenig Heimeligkeit zu bieten. Trotzdem haben es sich hier viele Tierarten gemütlich eingerichtet: Tibetische Füchse jagen nach Pfeifhasen, die bei Gefahr im Bruchteil einer Sekunde in ihren weitläufigen, unterirdischen Höhlen verschwinden. Steinadler ziehen ihre Runden in den Aufwinden der steilen Gebirgshänge, wo Schrauben- und Blauziegen elegant über das Geröll tänzeln. Geier und Elstern vertilgen die Reste jener Beute, die die kleinen Rudel Tibetischer Wölfe übriggelassen haben. Mitten unter ihnen ist ein Schneeleopardenweibchen auf der Suche nach einer sicheren Bleibe, wo es seinen Nachwuchs zur Welt bringen kann. Sein Weg führt in ein Tal, das alles zu bieten hat, was Schneeleoparden zum Leben brauchen: schwer zugängliche Höhlen in den Berghängen, um die Jungen gut verstecken zu können, einen Fluss mit kristallklarem Wasser und ausreichend Beutemöglichkeiten. Im Tal lebt auch eine Handvoll Menschen, die eine Yak-Herde betreuen. Einige Blauziegen haben sich den losen Yak-Gruppen angeschlossen. Schneeleoparden sind für das Vieh der Hirten eine reale Bedrohung. Ein Rudel Mastiffs, großgewachsene Hirtenhunde, sind der einzige Schutz für die Yaks, denn für Menschen ist das Töten der seltenen Raubkatzen längst verboten.
Schneeleoparden stehen seit Jahrzehnten auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN. Schätzungen zufolge gibt es heute nur noch etwa 4.000 bis 6.500 Exemplare in freier Wildbahn. Diese Großkatzenart bevorzugt unwegsame Bergregionen in Höhen von 2.000 bis 6.000 Meter. Sie ist kaum einen Meter lang und etwa 60 Zentmeter hoch, aber trotzdem ein gefährlicher Gegenspieler für mittelgroße Huftiere. Schneeleoparden überraschen ihre Beute gern aus nächster Nähe. Auf den letzten Metern verfolgen sie ihr anvisiertes Ziel mit hoher Geschwindigkeit. Ihr überlanger, buschiger Schwanz fungiert dabei als Steuerruder, um das Gleichgewicht im unwegsamen Terrain nicht zu verlieren. Und trotzdem gelingt nur jede dritte Jagd. Gelingt ein Beutezug, muss der Leopard seinen Fang gegen potenzielle Mitesser verteidigen: Tibetische Füchse und Wölfe lauern ebenso auf einen Happen wie die Geier – und Mastiffs. Die Hirtenhunde verrichten für den Menschen zwar ihre Arbeit, werden aber nicht gefüttert und müssen sich deshalb ebenso der rauen Nahrungskonkurrenz stellen.
Schneeleopardenweibchen mit Nachwuchs sind noch stärker gefordert als ihre männlichen Artgenossen. Fast zwei Jahre lang begleiten die Weibchen ihre Jungen ins Leben. Damit das Muttertier genügend Nahrung heranschaffen kann, sind die Kleinen oft viele Stunden sich selbst überlassen. Sie sind zwar gut getarnt, aber trotzdem leichte Beute für Greifvögel und Wölfe. Auch das Klettern im steilen Gelände will geübt sein, Abstürze sind unvermeidlich. Wissenschaftliche Schätzungen gehen davon aus, dass etwa 20 bis 30 Prozent der Jungtiere das erste Jahr nicht überleben. Besonders gefährlich ist die Paarungszeit: Kräftige Leoparden-Männchen dringen in das Territorium der Schneeleopardin ein. Wenn es ihnen gelingt, die Jungen zu töten, können sie sich mit dem Weibchen selbst paaren. Auf der Suche nach einer sicheren Bleibe ist das Schneeleopardenweibchen mit seinen beiden Jungen gegenüber dem „Herrn des Tals“ gefordert – einem alteingesessenen Schneeleoparden, der die kleine Familie auf Schritt und Tritt verfolgt. Schließlich bewegt sich die Schneeleopardin in seinem großen Revier. Die Heranwachsenden stellen für das Männchen eine kommende Konkurrenz dar – ein Kampf wird unvermeidlich.
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