• 02.10.2025, 09:39:02
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Label-Check Ei: Kein Label erfüllt alle Tierschutzkriterien – nur 5 von 33 Marken erfüllen neun von zehn Standards

Tierschutz Austria kritisiert enorme Legeleistung und unzureichende Standards vieler Gütesiegel und Marken

Vösendorf/Wien (OTS) - 

Anlässlich des Welttierschutztages präsentiert Tierschutz Austria einen exklusiven Label-Check: Kein einziges der in Österreich geprüften Eiersiegel erfüllt alle Tierschutzkriterien. Ein exklusiver Label-Check von Tierschutz Austria zeigt: Von 33 untersuchten Marken und Gütesiegeln erreichen lediglich fünf neun von zehn zentralen Tierwohl-Standards. „Die große Mehrheit erfüllt die Kriterien nur unzureichend – besonders Eier aus Bodenhaltung schneiden miserabel ab und erreichen maximal zwei Kriterien“, erklärt Dr.in Madeleine Petrovic, Präsidentin von Tierschutz Austria.

Bio-Siegel setzen bessere Maßstäbe

Während in der Bodenhaltung – mit 56 Prozent die dominierende Haltungsform in Österreich die Bedürfnisse der Tiere kaum berücksichtigt werden, erfüllen alle Bio-Marken und Bio-Siegel zentrale Tierwohl-Standards wie mehr Platz, Beschäftigungsmaterial und kleinere Herden. Defizite bestehen jedoch bei den strukturierten Ausläufen, die im EU-Biosiegel nicht verpflichtend sind und deshalb nicht durchgehend umgesetzt werden.

Enorme Legeleistung überfordert die Tiere

Eine Legehenne in Österreich legt heute bis zu 320 Eier pro Jahr. Zum Vergleich: Das ursprüngliche Haushuhn legte höchstens 30 Eier jährlich. Diese Hochleistungszucht führt häufig zu Knochenbrüchen sowie Legedarm- und Eileiterentzündungen.

Die Hochleistungszucht überfordert die Tiere massiv. Alte Rassen wie das Sulmthaler-Huhn legen zwar weniger Eier, ermöglichen aber ein gesünderes Leben. Damit Konsument:innen trotzdem leistbare Produkte erhalten, braucht es politische Unterstützung und Subventionen für tierwohlverbesserte Eier“, so Petrovic.

Käfigeier gelangen durchs Hintertürchen zurück

Obwohl die Käfighaltung in Österreich seit Jahren verboten ist, wurden 2024 140,8 Tonnen Eipulver aus der Ukraine und 13,5 Tonnen aus China importiert – Länder, in denen Käfighaltung weiterhin erlaubt ist (1).Dieses Eipulver landet in der Gastronomie und Fertigprodukten im Handel – ohne Kennzeichnungspflicht. Konsument:innen verzehren so unwissentlich Eier aus Käfighaltung.

Der Konsum von Eiern steigt

Jährlich werden in Österreich rund 2,33 Milliarden Eier gelegt. Pro Jahr konsumieren die Menschen bereits 250 Eier pro Kopf – Tendenz steigend. Gleichzeitig importiert Österreich jährlich knapp 548 Millionen Eier und Eiprodukte (2). In Restaurants, Großküchen sowie in vielen Backwaren und Fertigprodukten fehlt jedoch die Kennzeichnung. Konsument:innen wissen also nicht, woher die Eier stammen – die Hintertür für Käfighaltung.

Tierschutz Austria fordert daher eine verpflichtende, leicht verständliche Haltungskennzeichnung – für den Einzelhandel, die Gastronomie und die Gemeinschaftsverpflegung.

Label-Check (honorarfrei): Labelcheck-Ei_02_10_doppelseitig.pdf

Hintergrundpapier zur Situation der Legehennen in Österreich (honorarfrei): Labelcheck-Ei-Hintergrundpapier_doppelseitig_01_10.pdf

Fotos (honorarfrei): https://flic.kr/p/2rwS8FG

Quellen: (1,2): Statistik Austria

Rückfragen & Kontakt

Tierschutz Austria
Mag. Martin Aschauer
Telefon: 069916604075
E-Mail: martin.aschauer@tierschutz-austria.at
Website: https://www.tierschutz-austria.at/

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