• 01.10.2025, 15:46:32
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Neßler/Voglauer: SOS-Kinderdorf-Skandal zeigt Versagen des Systems – Verantwortung auf allen Ebenen notwendig

Grüner Antrag zwingt Bundesregierung zum Handeln – auch Kärntner Landesregierung gefordert

Wien (OTS) - 

„Berichte von Gewalt, Missbrauch und Vertuschung im SOS-Kinderdorf haben ein massives Systemversagen offengelegt. Diesen Berichten zu Folge wurden Kinder, die Schutz und Geborgenheit gebraucht hätten, über Jahre hinweg misshandelt, gedemütigt und alleine gelassen. Dass die Bundesregierung erst durch unseren Antrag im Familienausschuss in Bewegung kommt, zeigt, wie groß der Druck sein muss, damit überhaupt etwas passiert“, erklären Barbara Neßler, Familiensprecherin der Grünen, sowie die Kärntner Nationalratsabgeordnete Olga Voglauer.

„Die Regierungsfraktionen haben unseren Antrag nicht unterstützt, sondern einen eigenen Abänderungsantrag vorgelegt. Damit gesteht die Regierung zwar Handlungsbedarf ein – bleibt aber bei allgemeinen Prüfaufträgen und einem runden Tisch stehen. 2018 hat die damalige ÖVP-FPÖ-Regierung die Kinder- und Jugendhilfe in die Länder verschoben, trotz klarer Warnungen von Expert:innen. Heute sehen wir die Folgen: überforderte Einrichtungen, fehlende Kontrollen und mutmaßlich vertuschte Missbrauchsfälle. Deshalb braucht es verbindliche Standards, echte Aufsicht und eine Rückkehr der Verantwortung auf Bundesebene“, sagt Neßler zum Vorgehen der Regierungsparteien im heutigen Familienausschuss.

„Der Antrag der Regierungsfraktionen kann nur ein erster von vielen Schritten sein. Schade, dass die Regierungsfraktionen unseren Antrag offenbar nicht unterstützen wollen, in dem wir konkrete Schritte und weitergehende Lösungsansätze vorschlagen. Gerade in Kärnten gab es eindeutig ein Versagen der Landesregierung. Die für den Kinderschutz zuständige Abteilung 4 gehört auf neue Beine gestellt, denn hier wurde mutmaßlich im Wissen um die Missstände aktiv weggeschaut. Landesrätin Schaar hat hier endlich Verantwortung zu übernehmen. Sie muss die Fehler klar benennen und entsprechende Konsequenzen ziehen“, führt Voglauer weiter aus.

Auch die jüngsten Entwicklungen – vom Rücktritt von Aufsichtsratschef Cernko bis zur Einsetzung einer externen Kommission unter Irmgard Griss – machen deutlich, wie gravierend die Versäumnisse sind. „Es reicht nicht, einzelne Köpfe auszutauschen oder kosmetische Änderungen vorzunehmen. Die strukturellen Probleme in der Kinder- und Jugendhilfe müssen endlich angegangen werden – auf Bundesebene und in den Ländern. Es geht nicht um das Image einer Organisation, sondern um die Sicherheit und Würde der Schwächsten. Und die duldet keinen Aufschub“, stellen Neßler und Voglauer abschließend klar.

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