• 01.10.2025, 11:10:03
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vida-Hebenstreit: „Löhne unter der Inflation? Dann streicht diese Berufsgruppen von der Mangelberufsliste!“

Über Fachkräftemangel jammern, aber Löhne kürzen: Das ist Lohndrückerei – Gewerkschaft fordert Konsequenzen für Branchen, die Kaufkraft vernichten

Wien (OTS) - 

„In einer funktionierenden Marktwirtschaft wird ein rares Gut teurer. Wenn die Löhne aber unter der Inflation bleiben, dann kann man in den betroffenen Branchen nicht von Fachkräftemangel sprechen. Es handelt sich hier vielmehr um einen massiven Preisverfall der Arbeit“, kritisiert Roman Hebenstreit, Vorsitzender der Gewerkschaft vida. „Wer auf diese Weise die Kaufkraft der Beschäftigten schwächt, setzt auf keine aktive Arbeitsmarktpolitik, sondern schlicht und einfach auf Lohndrückerei“, fügt Hebenstreit angesichts der erneut gestiegenen Zahl an Arbeitsuchenden hinzu.

„Der Preis der Arbeit ist der Lohn. Und wenn dieser Lohn kaufkraftbereinigt sinkt, dann ist das ein eindeutiges Signal, dass es keinen Arbeitskräftemangel, sondern nur einen fehlenden Willen gibt, faire Löhne zu zahlen. Interessanterweise gilt diese Marktwirtschafts-Logik nur für die schwächsten Glieder in der Kette: Auf der Managementebene gibt es nie einen Mangel und die Managergagen steigen munter weiter - die teuerste Arbeitskraft ist also scheinbar die knappste“, so der vida-Vorsitzende.

Kein Fachkräftemangel, sondern Lohnmangel

Die vida fordert daher eine radikale Kehrtwende in der Arbeitsmarktpolitik. „Branchen, die sich weigern, die Löhne ihrer Beschäftigten über der Inflation anzuheben, müssen von der Mangelberufsliste gestrichen werden. Wir können nicht zulassen, dass Millionen an Steuergeldern für die Anwerbung ausländischer Arbeitskräfte verschleudert werden, während in Österreich selbst das Lohnniveau durch die Decke fällt“, betont Hebenstreit. Die Mangelberufsliste, die eigentlich Knappheit abbilden sollte, verkomme so zur Subventionsliste für Lohndumping.

Konsequenzen für die Zukunft der Arbeit:

  • Mangelberufsliste neu denken: Streichung jener Berufsgruppen von der Mangelberufsliste, in deren Branchen Kollektivverträge unter der Inflation abgeschlossen werden.
  • Kaufkraft sichern: Löhne müssen künftig in jedem Fall über der Inflation liegen, um das Sozialsystem weiter abzusichern.
  • Fokus auf Ausbildung: Auf Investitionen in die Qualifizierung der heimischen Arbeitskräfte, statt auf Lohndumping durch Arbeitsmigration setzen!

„Es ist an der Zeit, dass die verantwortlichen Regierungsmitglieder aufhören, Märchen von einem flächendeckenden Fachkräftemangel zu erzählen und stattdessen die Realität zur Kenntnis nehmen: Wir haben keinen Fachkräftemangel, wir haben einen Lohnmangel! Und daraus müsse endlich die richtigen Konsequenzen gezogen werden!“, so Roman Hebenstreit abschließend.

Rückfragen & Kontakt

Gewerkschaft vida Öffentlichkeitsarbeit
Hansjörg Miethling
Telefon: +43 664 6145 733
E-Mail: hansjoerg.miethling@vida.at

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