- 01.10.2025, 11:00:34
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Vom Stall bis zum Teller und darüber hinaus: „Fleisch“ im Wien Museum
Die heutige Eröffnung der neuen Sonderausstellung fällt auf den Weltvegetariertag
Beim Thema Fleisch gehen die Emotionen hoch: Für die einen ist es als Nahrungsmittel und Kulturgut unverzichtbar. Für die anderen machen Haltungs- und Schlachtbedingungen, Tiertransporte und Klimawandel das Essen von Tieren unvertretbar. Fleisch bewegt die Gesellschaft aber nicht erst seit heute. Es war nie nur ein Lebensmittel, sondern immer auch Ausdruck von Identität und Status.
„Indem wir die Vergangenheit des Fleischkonsums in Wien verstehen, können wir auch Antworten auf die Zukunft finden: Wie wir essen wollen, wie wir mit Tieren umgehen – und welche Verantwortung wir für Umwelt und Gesundheit tragen. Eine wichtige Ausstellung für die Stadt und für unsere Gesellschaft“, bestärkt Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler
Besser als in Wien lässt sich diese Geschichte kaum erzählen. Schon im Mittelalter wird am zentralen Umschlagplatz der Rinder-Handelsrouten mehr Fleisch gegessen als anderswo, später prägen die großen Schlachthallen von St. Marx und eine schier unendliche Zahl von Fleischhauereien die Stadt. Doch gleichzeitig ist Wien ein Ort großer sozialer Unterschiede beim Fleischkonsum und schon im 19. Jahrhundert eine frühe Hochburg des Tierschutzes und vegetarischer Bewegungen.
„Zum Thema Fleisch haben fast alle eine Meinung. Doch wahrscheinlich ist vielen nicht bewusst, wie sehr die Entwicklungen der Vergangenheit heutige Diskussionen prägen. Die Ausstellung lädt dazu ein, die Wiener Fleischgeschichte zu erkunden und damit vielleicht auch neue Perspektiven auf die Gegenwart zu gewinnen“, so Kuratorin Sarah Pichlkastner
Die Ausstellung verfolgt die Geschichte des Wiener Fleisches vom Stall bis zum Teller und darüber hinaus, berichtet über verschwundene Berufe und Gerichte und beleuchtet Werbung und Geschlechterrollen. Sie verknüpft dabei die Vergangenheit mit den Herausforderungen der Gegenwart und stellt die Frage: Wie wird es mit dem Fleischessen weitergehen?
„Fleisch war immer mehr als nur ein Nahrungsmittel. Es ist bis heute ein Gradmesser von Identität, Status und gesellschaftlichem Wandel. Die Ausstellung erzählt die Kulturgeschichte Wiens aus einer für viele sicher ungewohnten Perspektive und verknüpft dabei Objekte aus ganz unterschiedlichen Kontexten miteinander“, ergänzt Kurator Jakob Lehne.
Zur heutigen Eröffnung singt der Männergesangsverein der Wiener Fleischer. Auf der Speisekarte des Museumsrestaurants trude finden sich zusätzliche fleischlose Angebote, darunter gebackene Wiener Austernpilze und ein veganes Blunzngröstl. Ab Donnerstag, 02. Oktober, ist die Ausstellung zu den Öffnungszeiten des Wien Museums zu sehen.
Fleisch
02. Oktober 2025 bis 22. Februar 2026
Wien Museum, Karlsplatz 8, 1040 Wien
Kurator:innen Jakob Lehne, Sarah Pichlkastner
Ausstellungsarchitektur Robert Rüf
Ausstellungsgrafik Nofrontiere Design
Ausstellungsproduktion Karina Karadensky
Hauptsponsor Wiener Stadtwerke
Publikation
Jakob Lehne, Sarah Pichlkastner: 40 dag Fleisch
Ausgehend von Objekten und ihren Geschichten verknüpft „40 dag Fleisch“ die Debatten der Gegenwart mit den Entwicklungen der Vergangenheit.
144 Seiten, mit zahlr. Abb., 170 × 240 mm, Broschur, Ꞓ 28,–
Residenz Verlag, ISBN 9783701736447
Begleitprogramm
Stadterkundungen führen zu früheren Fleischproduktionsstätten. Im Atelier am Donnerstag sind Experten wie Roman Thum, Hersteller des traditionellen Wiener Beinschinkens, Thomas Wittmann, der Küchenchef von trude & töchter, Prof. Wolfgang Adler, ehemaliger Inhaber der Fleischwaren-Industrie Josef Adler oder Petra Lehner, Lebensmittelexpertin der Arbeiterkammer, zu Gast. Es gibt Tastführungen, Führungen in Einfacher Sprache u.v.m. Das gesamte Begleitprogramm finden Sie hier.
Kooperation
Film Food for Profit mit anschließendem Gespräch im Stadtkino mit Jakob Lehne und Sarah Pichlkastner, Kurator:innen der Ausstellung Fleisch, am 03.11., 20:00
Pressefotos und -Information finden Sie hier
Rückfragen & Kontakt
Wien Museum
Konstanze Schäfer
Telefon: 0043 664 5457800
E-Mail: konstanze.schaefer@wienmuseum.at
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