• 01.10.2025, 09:21:02
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Arbeitsmarktentwicklung Ende September aufgrund der konjunkturellen Lage weiterhin verhalten

Positive Tendenz bei der Beschäftigung von älteren Arbeitnehmer:innen - Beschäftigungsquote 55+ steigt deutlich

Wien (OTS) - 

Die Arbeitslosigkeit liegt Ende September um +19.450 (+7,0% auf 299.180) über dem Wert von 2024. Die Register-Arbeitslosenquote beträgt 7,0% (+0,4 Prozentpunkte gegenüber September 2024). Im Gegensatz dazu wächst die Beschäftigung gegenüber dem Vorjahr aber wieder leicht (geschätzt +2.000 Beschäftigungsverhältnisse).

Der Zuwachs an Arbeitslosen und AMS-Schulungsteilnehmenden gegenüber dem Vorjahr bleibt über die letzten Monate weitgehend stabil und verbessert sich auch im September nicht signifikant. Die Zahl der Arbeitslosen und AMS-Schulungsteilnehmenden erreicht im September 2025 den Gesamtwert von rund von 375.120 (+20.455 oder +5,8% gg dem Vorjahr).

Ein positiver Trend ist bei den Beschäftigten 55+ zu verzeichnen: Immer mehr Menschen über 55 Jahre stehen in Beschäftigung. Besonders stark wächst die Erwerbsbeteiligung der 60- bis 64-Jährigen.

Die Arbeitslosigkeit von Frauen erhöht sich im September mit +8,8%, während bei den Männern ein Anstieg von +5,4% zu verzeichnen ist.

Die Jugendarbeitslosigkeit erhöht sich Ende September 2025 wieder unterdurchschnittlich (+4,4%). Die Zahl der beim AMS gemeldeten sofort verfügbaren Lehrstellensuchenden steigt jedoch deutlich (+11,0% oder +1.072), während die Zahl der beim AMS gemeldeten offenen Lehrstellen (-1.670) deutlich sinkt.

Die Arbeitslosigkeit von Personen mit ausländischer Staatsbürgerschaft steigt um +6,5% an, während die Arbeitslosigkeit von Inländer:innen sich mit +7,3% erhöht.

Da die Zahl der Arbeitssuchenden schon über viele Monate ansteigend ist, wächst auch die Zahl der Langzeitbeschäftigungslosen mit Status Arbeitslos und mindestens ein Jahr AMS-Vormerkung auf rund 93.800 (+10.811 oder +13,0%).

Die Bestandszahl der beim AMS gemeldeten sofort verfügbaren offenen Stellen sinkt Ende September 2025 gegenüber dem Vorjahr um -14,1% auf 78.677. Der Zugang an offenen Stellen beim Arbeitsmarktservice steigt jedoch im September gegenüber dem Wert des Vorjahres um +8,9% (+4.060).

Mehr ältere Menschen im Erwerbsleben – Beschäftigungsquote 55+ steigt deutlich

Die Beschäftigung älterer Arbeitnehmer:innen ab 55 Jahren nimmt sowohl absolut als auch relativ zu. Die Beschäftigungsquote der 55- bis 64-Jährigen – also der Anteil der Beschäftigten innerhalb dieser Altersgruppe – ist im ersten Halbjahr 2025 weiter um +1,6 Prozentpunkte auf 59,4% gestiegen.

„Die Bundesregierung hat im Regierungsprogramm bewusst ein gezieltes Beschäftigungspaket für ältere Arbeitnehmer:innen festgeschrieben. Mit Qualifizierungsmaßnahmen, altersgerechten Arbeitsplätzen, der „Aktion 55plus“ ab 2026 sowie einem Anreiz- und Monitoringsystem für die Beschäftigung von Personen ab 60 Jahren sollen die Jobchancen weiter verbessert werden. Es liegt noch ein weiter Weg vor uns, um die Arbeitsmarktsituation für Arbeitnehmer:innen über 55 nachhaltig und auf Dauer zu verbessern. Es braucht vor allem auch ein Umdenken bei den Arbeitgebern. Ältere Arbeitnehmer:innen dürfen nicht primär als reiner Kostenfaktor gesehen werden, sondern tragen durch ihr Know-how, ihre Erfahrung und ihre Betriebstreue wesentlich zum langfristigen Erfolg eines Unternehmens bei“, macht Arbeitsministerin Korinna Schumann die Bedeutung von altermäßig gemischten Teams deutlich.

Starke Branchenunterschiede bei der Beschäftigung Älterer

Der Anteil unselbständig Beschäftigter ab 60 Jahren liegt im ersten Halbjahr 2025 bei durchschnittlich 5,7% – jedoch mit deutlichen Unterschieden:

  • Den höchsten Anteil verzeichnen private Haushalte mit Hauspersonal (13,5%).

  • Unter den großen Branchen sind die Interessenvertretungen (8,2%), Öffentliche Verwaltung (8,0%) und Versicherungen (7,9%) führend bei der Beschäftigung ab 60.

  • Deutlich unterdurchschnittlich liegen die Anteile Älterer in der Herstellung Pharmazeutischer Erzeugnisse, in der Telekommunikatiosbranche sowie bei Werbung & Marktforschung (je 3,4%), IT-Dienstleistungen (3,5%), Luftfahrt und Veterinärwesen (3,6%). Auch große Sektoren wie Bau, Tourismus und Einzelhandel liegen bei der Beschäftigung 60+ unter einem Anteil von 5%.

Von rund 250.000 Betrieben hatten im ersten Halbjahr 2025 nur 21% mindestens eine Mitarbeiterin bzw. einen Mitarbeiter über 60 Jahren. Besonders hohe Anteile finden sich dabei in der

  • Metallerzeugung: 74,2% (98 von 132 Betrieben),

  • Stationären Pflege: 69,1% (398 von 576 Betrieben),

  • Papierproduktion: 63,5% (87 von 137 Betrieben),

  • Öffentlichen Verwaltung: 61,9% (1.734 von 2.802 Dienstgebern)

Rückfragen & Kontakt

Bundesministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Pflege und
Konsumentenschutz (BMASGPK)
E-Mail: pressesprecher@sozialministerium.gv.at
Website: https://www.sozialministerium.gv.at

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