- 30.09.2025, 16:25:32
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Schwarzenegger im Vatikan: Menschenfischer für den Klimaschutz
Hollywoodstar, Ex-Gouverneur von Kalifornien und Klimaaktivist nimmt an Tagung zum Jubiläum der Umweltenzyklika "Laudato si" teil - Schwarzenegger: "Die Welt besser zu machen, ist
Selbst der brasilianische Kardinal Jaime Spengler war sichtlich beeindruckt von seinem Nachbarn auf dem Pressepodium: "Arnold, ein Idol unserer Jugend, aus dem Kino ..." begrüßte Spengler den Hollywoodstar, Ex-Gouverneur von Kalifornien und Klimaaktivisten Arnold Schwarzenegger. Um dann zu ergänzen: "Ich dachte, Sie seien größer, aber das kann an der Darstellung auf der Leinwand liegen."
Wie viele Zentimeter an Körpergröße Schwarzenegger (78) auch messen mag - am Dienstag im Vatikan zeigte sich der als "Terminator" berühmt gewordene Filmstar aus der Steiermark als Titan, Menschenfischer für den Klimaschutz und großer Kommunikator. Auf dem Podium des vatikanischen Pressesaals hielt er einen flammenden Appell für den beherzten Einsatz für einen "echten Wandel": Die Menschen sollten sich beim Thema Klimaschutz nicht auf ihre Regierungen verlassen, sondern selbst anpacken. "Nicht reden, sondern machen!"
Ausdrücklich lobte Schwarzenegger den Kirchenstaat für dessen Umweltpolitik und den Einsatz etwa von Solarenergie; damit werde der Vatikan bald einer der ersten klimaneutralen Staaten sein - "The True Action Heroes!", spielte der frühere Hollywoodstar auf eine seiner Rollen an.
"Absolut geehrt, den Papst zu treffen"
Schwarzenegger äußerte sich vor der internationalen Konferenz "Raising Hope for Climate Justice", die von Mittwoch bis Freitag in Castel Gandolfo anlässlich des zehnten Jahrestags der Veröffentlichung des Umwelt-Lehrschreibens "Laudato si" von Papst Franziskus (2013-2025) stattfindet. Die Auftaktfeier am Mittwoch leitet Papst Leo XIV., erster in den USA geborener Pontifex. Schwarzenegger, in Österreich geboren, aber seit 1983 ebenfalls US-Bürger, sagte, er fühle sich "absolut geehrt" durch diese Einladung und freue sich sehr darauf, Leo zu begegnen. Es sei so wichtig, dass sich die katholische Kirche und der Vatikan für Klimaschutz engagierten, "denn wir brauchen ihre Hilfe", so der Gründer der "Schwarzenegger Climate Initiative".
"1,4 Milliarden Katholiken, 200.000 Kirchen, rund 400.000 Priester: Stellen Sie sich die Macht vor, die Sie damit haben!" Jeder Einzelne könne ein Kämpfer für den Klimaschutz sein, gab der Politiker und frühere "Mister Universum" zu bedenken.
"Hasta la vista, Baby"
Eine von Schwarzeneggers Kernbotschaften: Die Menschen sollten sich nicht entmutigen lassen. Als er Gouverneur in Kalifornien war, habe die Bush-Regierung kein Interesse daran gehabt, seine Bemühungen um Umweltschutz zu unterstützen, im Gegenteil. Dennoch habe er ein verschärftes Umweltgesetz nach dem anderen erlassen. "Als sie uns stoppen wollten, gingen wir vor Gericht, auch an den Supreme Court" - mit Erfolg. "Hasta la vista, Baby!", zitierte Schwarzenegger lachend aus einem seiner Filmerfolge.
Seine Regierung habe für eine Million Solardächer gesorgt und Hunderttausende Jobs in der Photovoltaik-Branche geschaffen, stellte er klar. Damit sei es ihm gelungen, sowohl den Klimaschutz als auch die Wirtschaft zu fördern, unterstrich der frühere Gouverneur.
Nicht auf Neinsager hören
Schon als Bodybuilder und als Schauspieler habe er sich die Regel zu eigen gemacht, nie auf "Neinsager" zu hören, so der 78-Jährige. Daher sei er optimistisch, dass das Engagement für Klimaschutz zu einer weltweiten Bewegung werden könne, wenn es gelinge, die Herzen der Menschen zu berühren. "Das habe ich damals bei der Fitness-Bewegung vor 50 Jahren erlebt: Die Leute lachten zuerst darüber." Heute gebe es kein Hotel, keine Kaserne, keine Polizeistation oder Universität ohne Fitnessraum. "Jeder macht Workouts. So wird es auch mit der Bekämpfung der Umweltverschmutzung: zusammen werden wir das schaffen."
"Shop local!"
Schwarzenegger appellierte an das Kaufverhalten der Menschen: "Brauchst du wirklich Jeans, die in China hergestellt sind, einen Anzug aus den USA?" Cargoschiffe verursachten einen immensen Teil der weltweiten Umweltverschmutzung. "Shop local!", forderte er. "In Italien hast du doch von allem das Beste." Auch solle man den Kindern früh beibringen, das Licht auszuschalten, wenn sie den Raum verlassen. Das habe er auch mit seinen eigenen Kindern gemacht, so "Arnie", während er eine weitere kleine Anekdote zum Besten gab.
"Gott hat uns in die Welt geschickt, um sie als einen besseren Ort zu hinterlassen, als wir sie erbten", so Schwarzeneggers Motivation für sein Engagement und die Teilnahme an der Klimakonferenz, zu der rund 400 Fachleute aus Wissenschaft, Politik und Kirche in Castel Gandolfo erwartet werden. "Ich kriege übrigens keinen Dollar dafür, aber es ist für mich die größte Freude, die Welt besser zu machen."
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