- 30.09.2025, 10:55:33
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Handelsverband zur Unimarkt-Entwicklung: Ein dramatisches Signal an die Politik, das die schwierige Lage im Lebensmittelhandel aufzeigt!
Übermächtiger Verhandlungsdruck der Industrie, volatile Weltmarktpreise, Fokus auf Billigstpreise, hohe Kosten und Bürokratielawine gefährden Nahversorgung in Österreich.
Mit Unimarkt verliert Österreich einen traditionsreichen Lebensmittelhändler und ein wichtiges Stück regionaler Nahversorgung. Für den Handelsverband ist dieses Aus ein dramatisches Signal, das die prekäre Lage im heimischen Lebensmittelhandel aufzeigt.
„Die Entwicklungen bei der Unimarkt-Gruppe sind ein Alarmzeichen für die gesamte Branche und vor allem für die Politik“, betont Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will. „Explodierende Energie-, Personal- und Mietkosten, volatile Weltmarktpreise und immer neue bürokratische Auflagen der Politik haben die ohnehin knappen Margen aufgezehrt. Selbst Traditionsbetriebe können unter diesen Rahmenbedingungen nicht mehr bestehen.“
Verhandlungen mit der Industrie verliefen für Unimarkt leider ergebnislos – vor allem die maßgeblichen internationalen Lieferanten waren zu keinerlei Entgegenkommen bereit. Die höheren Einkaufspreise und der "Österreich-Preisaufschlag" multinationaler Markenartikelhersteller machten ein kostendeckendes Wirtschaften immer aussichtsloser, wie Andreas Haider im persönlichen Gespräch mit Rainer Will bestätigte.
Von Teilen der SPÖ angestoßene Debatte um Billigstpreise als Sargnagel für Unimarkt
Die aktuellen Entwicklungen verdeutlichen: Der heimische Lebensmittelhandel steht unter massivem Druck. Neben den genannten Kostensteigerungen belasten insbesondere komplexe Meldepflichten, zusätzliche Umwelt- und Verpackungsvorgaben sowie regulatorische Eingriffe, die oftmals ohne praxisgerechte Übergangsfristen eingeführt werden, die gesamte Branche.
Erschwerend hinzu kommt die aktuelle Debatte über die hohe Inflation. Wenn in Österreich über hohe Preise diskutiert wird, rückt der Lebensmitteleinzelhandel (LEH) reflexartig ins Zentrum der Kritik. Schlagzeilen, die Supermärkte als "Preistreiber" brandmarken, machen sich gut. Aber sie sind falsch.
Die nackten Zahlen belegen: Der Handel ist nicht Verursacher, sondern selbst Betroffener der Teuerungskrise. Das hat auch die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) in ihrer Branchenuntersuchung der gesamten Lebensmittelwertschöpfungskette bestätigt. Ungeachtet dieser Fakten ist die unsägliche Debatte um Billigstpreise, Shrinkflation und einer ‚Aktion scharf‘ gegen den Handel für Unimarkt der Sargnagel. Die Politik trägt mit ihrem ständigen Händler-Bashing zumindest eine Mitschuld.
„Die von Teilen der SPÖ angestoßene Billigstpreis-Diskussion kosten den Qualitätsstandort Österreich viele Arbeitsplätze. Gegenwärtige Regulierungspläne haben den Rest verursacht und zu konsumentenseitigen Konsumrückgängen geführt “, stellt Rainer Will klar.
Shrinkflation-Kennzeichnungspflicht am Regal würde Kostendruck der Branche befeuern
Natürlich wissen wir: Für viele Menschen sind die Budgets knapp, jede Preiserhöhung schmerzt. Umso wichtiger ist es, die Verantwortung dort zu verorten, wo sie wirklich liegt. Der österreichische Lebensmittelhandel sichert Nahversorgung, Vielfalt und Qualität. Wer die Inflation bekämpfen will, muss die richtigen Stellschrauben drehen: Energiekosten runter, faire Spielregeln gegenüber Fernost-Plattformen und insb. weniger Bürokratie. Seit Jahren wird nur darüber geredet, es müssen jetzt endlich Taten folgen.
„Wenn wir die Nahversorgung in Stadt und Land langfristig sichern wollen, braucht es jetzt gezielte Maßnahmen. Dringend notwendig sind Entlastungen bei Energie und Abgaben, vereinfachte Regularien und vor allem nicht noch mehr Bürokratie in Form einer Shrinkflation-Kennzeichnungspflicht am Regal. Ohne schnelle Korrekturen drohen weitere Insolvenzen und ein Verlust an regionaler Vielfalt, der nicht mehr rückgängig zu machen ist“, so Will abschließend.
Der Handelsverband dankt Andreas Haider und dem gesamten Leitungsteam von Unimarkt, dass bis zuletzt alles unternommen wird, um Arbeitsplätze, Filialen und damit die Nahversorgung für die Menschen zu sichern. Der Handelsverband steht als bundesweite Interessenvertretung mit aller Kraft zur Seite.
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