• 30.09.2025, 09:19:32
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Parlamentsforschung: Wie Parlamentsarchitektur die Schaffung von Nähe zwischen Institution und Gesellschaft fördert

Kunsthistorikerin Julia Rüdiger startet am 1. Oktober ihr Forschungsjahr im Parlament

Wien (PK) - 

Das dritte "Forschungsjahr im Parlament" trägt dazu bei, das Bewusstsein für die Wirkung parlamentarischer Räume zu stärken. Unter dem Titel "Resonanzräume der Demokratie" wird sich die promovierte Kunsthistorikerin Julia Rüdiger im kommenden Jahr mit der Parlamentsarchitektur im 21. Jahrhundert auseinandersetzen. Sie plant unter anderem partizipative "Citizen Science"-Workshops mit politischen Akteur:innen und Bürger:innen und verbindet in ihrer interdisziplinären Forschung Architekturgeschichte, Raumsoziologie und Wahrnehmungsforschung. Der von der Parlamentsdirektion für die wissenschaftliche Forschungsarbeit ausgelobte Werkvertrag ist dieses Jahr mit einem Honorar von insgesamt 28.500 Ꞓ dotiert.

Parlamentsarchitektur: Neue Form der Resonanz

Julia Rüdiger, die auch zur Architektur von EU-Gebäuden in Brüssel forscht, stellte in ihrer bisherigen wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit Parlamentsarchitektur einen Paradigmenwechsel fest: Während im 20. Jahrhundert in der Parlamentsarchitektur Repräsentation und Würde als zentrale Leitmotive galten, seien heute bei Architekturausschreibungen Aura, Atmosphäre und Poesie entscheidend. Dies stehe für eine "Wiederverzauberung" oder eine neue Form der Resonanz, so die Forscherin. Mit ihrem für das "Forschungsjahr im Parlament" eingereichten Projekt untersucht sie die These eines neuen Resonanzwillens und will Gestaltungsentscheidungen in der Parlamentsarchitektur als Ausdruck eines gewandelten Verständnisses von Demokratie nachvollziehbar machen.

Das österreichische Parlamentsgebäude bietet insbesondere aufgrund der erst kürzlich abgeschlossenen Sanierung einen idealen Ausgangspunkt für Rüdigers Forschung. Mit ihrer Arbeit will sie zu einer tiefergehenden Einordung der jüngsten Transformation beitragen und neues Material für die Demokratievermittlung bereitstellen. Zudem will die Kunsthistorikerin die Architektur des Hohen Hauses durch ihre Forschungsergebnisse "lesbar" machen, indem sie aufzeigt, wie Architektur parlamentarische Kultur prägt und Resonanz zwischen Institution und Gesellschaft fördert.

Vernetzung von Wissenschaft und parlamentarischer Praxis

Im Jahr 2023 rief die Parlamentsdirektion eine Reihe von Initiativen ins Leben, um die Vernetzung von Wissenschaft und parlamentarischer Praxis weiter zu vertiefen. Dazu zählen das "Forschungsjahr im Parlament" und der Tag der Parlamentsforschung.

Forscherinnen und Forscher aller Disziplinen sind seither jährlich eingeladen, ihre Projekte für ein "Forschungsjahr im Parlament" einzureichen. Das Forschungsvorhaben soll einen Beitrag zur Weiterentwicklung aktueller wissenschaftlicher Debatten leisten und die für das Projekt gewählten Forschungsfragen sollen für den parlamentarischen Betrieb relevant sein. Die Auswahl eines besonders innovativen und exzellenten Projekts erfolgt durch den Wissenschaftlichen Beirat. Erste Forschungsergebnisse werden jährlich am Tag der Parlamentsforschung präsentiert und sind auf der Website des Parlaments abrufbar.

In den vergangenen beiden Jahren absolvierten das "Forschungsjahr im Parlament" Bianca Winkler mit ihrem Projekt zu Wissenschaftsdiskursen im Parlament und Josef Lolacher mit seinem Projekt zum Thema Entscheidungsfindung von Abgeordneten. (Schluss) bea

HINWEIS: Details zum Forschungsjahr sind im Webportal des Parlaments abrufbar.


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