• 29.09.2025, 20:55:02
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AREA SÜD: Jahrhundertchance Koralmbahn muss genutzt werden

Wien/Graz/Klagenfurt (OTS) - 

Rund zweieinhalb Monate vor dem Start der Koralmbahn präsentieren sich die Steiermark und Kärnten als neue dynamische Wirtschaftsregion „AREA SÜD“, die künftig noch stärker über alle Grenzen hinaus auftreten will. Das zeigte sich auch bei einer Veranstaltung in Wien, wo – auf Einladung der Wirtschaftskammern Steiermark und Kärnten – Größen aus Wirtschaft, Politik, Verwaltung, Wissenschaft und Sozialpartnerschaft die Chancen dieses Jahrhundertprojekts ausloteten, darunter auch ÖBB-Vorständin Manuela Waldner – in Vertretung von ÖBB-Vorstandsvorsitzendem Andreas Matthä – sowie die Landesräte Willibald Ehrenhöfer (Steiermark) und Sebastian Schuschnig (Kärnten), weiters die Unternehmerinnen Daniela Müller-Mezin und Sabine Herlitschka (CEO Infineon Technologies). „Ziel ist es, den durch die Bahn entstehenden Ballungsraum als gemeinsamen Wirtschaftsraum international zu positionieren“, so die beiden WKO-Präsidenten Josef Herk (Steiermark) und Jürgen Mandl (Kärnten). Ein Schulterschluss, der von 90 Prozent der Unternehmen positiv gesehen wird, wie eine aktuelle Umfrage zeigt.

Das Wiener Justizcafé über den Dächern des Parlaments bot den würdigen Rahmen für eine Präsentation der besonderen Art: nämlich der AREA SÜD. Sie entsteht durch die neue Koralmbahn und umfasst ein knappes Drittel der Fläche Österreichs, auf dem 1,8 Millionen Menschen und mehr als 150.000 Betriebe mit 770.000 Beschäftigten eine Wirtschaftsleistung von etwa 70 Milliarden Euro erbringen. Das Zusammenrücken der beiden Zentralräume Graz und Klagenfurt auf eine Fahrzeit von 45 Minuten löst WKO-Studien zufolge einen starken Impuls für die gemeinsame Standortentwicklung aus. Schließlich entsteht durch die Koralmbahn der zweitgrößte Ballungsraum Österreichs, der auch international neue Akzente setzen soll. Und zwar unter der Dachmarke „AREA SÜD“, initiiert von den beiden Wirtschaftskammern Steiermark und Kärnten.

Auch in den Unternehmen ist man sich der damit verbundenen Chancen bewusst, wie eine gemeinsame Umfrage der Wirtschaftskammern Steiermark und Kärnten unter 1.085 Mitgliedsbetrieben zeigt. Demnach bewerten 90 Prozent die verstärkte Kooperation zwischen den beiden Bundesländern „positiv“ oder zumindest „überwiegend positiv“. Als größte Chancen werden die höhere Arbeitskräftemobilität (61 Prozent), die bessere Erreichbarkeit des jeweiligen Bezirks (59 Prozent) und dessen wirtschaftlicher Bedeutungsgewinn (52 Prozent) gesehen. Eine engere Zusammenarbeit zwischen den beiden Bundesländern wird vor allem in den Bereichen Wirtschaft (75 Prozent), Bildung (64 Prozent), Verwaltung (60 Prozent) und Gesundheitsvorsorge (55 Prozent) als sinnvoll erachtet. In diese Richtung zielen auch die Vorschläge, wenn es um politische Maßnahmen geht. Nachgefragt, was es braucht, damit das Jahrhundertprojekt Koralmbahn ein Erfolg wird, antworten 67 Prozent mit einem rascheren Ausbau der Infrastruktur (Top3-Themen in diesem Bereich: Breitbandausbau, Photovoltaik und Pumpspeicherkraftwerke), 57 Prozent plädieren für eine Vereinheitlichung von Landesgesetzen und 51 Prozent bereits jetzt für einen gemeinsamen Markenauftritt. Aus diesem Grund haben die Wirtschaftskammern Steiermark und Kärnten bereits im Vorfeld die Dachmarke AREA SÜD ins Leben gerufen. Mit dieser soll nicht nur internationales Standortmarketing betrieben werden, sondern auch ein strategischer und operativer Austausch auf Politik-, Verwaltungs- und Wirtschaftsebene institutionalisiert werden. Ein bundesländerübergreifendes Bündnis mit definierten Themenbereichen und einem gemeinsamen Forderungspaket auf Bundesebene.

Ganz oben auf dieser Liste befinden sich laut Umfrage der neue Bosruck-Eisenbahntunnel (für 50 Prozent sehr dringlich bzw. dringlich), die Weiterentwicklung bzw. der Ausbau von Güterverkehrszentren (ebenfalls 50 Prozent), eine neue Güterverkehrstraße zur Wörthersee-Umfahrung (42 Prozent), der viergleisige Bahnausbau zwischen Graz und Bruck an der Mur (44 Prozent) sowie Lärmschutzmaßnahmen entlang der Wörthersee-Trasse (37 Prozent). Basierend darauf haben die Expertinnen und Experten der Wirtschaftskammern Steiermark und Kärnten in einem umfassenden Diskussionsprozess mit Unternehmerinnen und Unternehmern eine Maßnahmenagenda erarbeitet, die auch die Regionen über den AREA SÜD Kernraum hinaus beinhaltet und mit der sich die Spitzenvertreter der Wirtschaft in beiden Bundesländern nun an die Politik wenden.

Die wichtigsten 10 Punkte dieses Programms:

Infrastrukturmaßnahmen:

  • Ausbau der wichtigsten Schienenbereiche entlang der Koralmbahn: Abschnitt Graz – Bruck & Gütertrasse Klagenfurt- Villach

  • Ausbau der zentralen Bahnstrecken abseits der Koralmbahn: InterRegio-Verbindung Klagenfurt – Bruck/Mur

  • Ausbau der Neben- und Zubringerverbindungen zur Koralmbahn: ÖV-Ausbau im Bereich Oberkärnten & Ausbau der Schienenbahnen in der Süd-/Oststeiermark

  • Ausbau bundeslandübergreifender Straßeninfrastruktur: Sicherheitsausbau S36/37

  • Anbindung Flughafen Graz an Koralmbahn & Erhalt bzw. Revitalisierung der Güterverladestation Kühnsdorf

Attraktivierung des Wirtschafts- und Lebensstandorts:

  • Deregulierungsoffensive auf Länderebene

  • Energiepreise & Energieinfrastruktur am Puls der Zeit: Netztarife senken & Ausbau Energienetze

  • Ausbau des schulischen Angebots im Bereich HTL & Kooperation im Hochschulbereich

  • Vereinbarkeit Familie & Beruf: flächendeckendes Betreuungsangebot in Stadt und Land

  • Gemeinsame Vermarktung des touristischen Angebots der AREA SÜD

STATEMENTS:

Josef Herk, Präsident Wirtschaftskammer Steiermark: „Für den Süden Österreichs ergibt sich durch die Koralmbahn eine Jahrhundertchance. Schließlich entsteht entlang der Achse Graz-Klagenfurt der - neben Wien - zweitgrößte Ballungsraum des Landes, der auch im internationalen Maßstab eine Größenordnung darstellt. Nun gilt es, eine gemeinsame regionalpolitische Agenda umzusetzen, um den Wirtschaftsraum zu einem Vorzeigestandort in Europa zu machen. Diese Agenda beginnt beim Arbeitsmarkt - Stichwort Skills - und führt über den weiteren Infrastrukturausbau sowie den F&E- und Innovationsbereich bis hin zu einer gemeinsamen Vermarktung mit der neuen Dachmarke AREA SÜD.“

Jürgen Mandl, Präsident Wirtschaftskammer Kärnten: „Mit der Koralmbahn wächst zusammen, was zusammengehört. Kärnten und die Steiermark bilden künftig einen wirtschaftlichen Ballungsraum, der in dieser Form einzigartig in Österreich ist. Das schafft neue Chancen für Kooperationen, für Betriebsansiedlungen, für Innovation. Für Kärnten ist das ein echter Quantensprung – wir sind nicht länger peripher, sondern mittendrin in einem neuen Zentrum wirtschaftlicher Dynamik. Darum sehen wir in der Koralmbahn mehr als ein Verkehrsprojekt: Sie ist ein Standortimpuls mit enormem Potenzial.“

Willibald Ehrenhöfer, Wirtschaftslandesrat Steiermark: „Die Steiermark und Kärnten arbeiten bereits seit vielen Jahren in den unterschiedlichsten Bereichen eng zusammen – in der Wirtschaft ebenso wie in der Wissenschaft und Forschung. Diese Kooperationen gilt es für die Zukunft weiter zu forcieren, da unsere beiden Länder durch die Fertigstellung der Koralmbahn noch stärker zusammenwachsen. Wir können damit neue gemeinsame Projekte auf den Weg bringen, mit denen wir auch die internationale Sichtbarkeit des Wirtschaftsraums sowie der Forschungsregion Südösterreich erhöhen wollen.“

Sebastian Schuschnig, Wirtschaftslandesrat Kärnten: „Mit der Eröffnung der Koralmbahn beginnt für Kärnten und die Steiermark eine neue Ära. Diese Hochleistungsstrecke ist weit mehr als nur eine Verkehrsachse. Sie ist die Verbindung zweier Lebens- und Wirtschaftsräume und eröffnet neue Chancen für unsere beiden Bundesländer. Die Koralmbahn wird ein kräftiger Impuls für unsere wirtschaftliche Entwicklung, für den öffentlichen Verkehr und für unseren Tourismus. Wir haben in Kärnten wichtige Vorarbeiten geleistet – jetzt gilt es, gemeinsam an einem Strang zu ziehen, um den Impuls der Koralmbahn in spürbare Erfolge umzusetzen. Die AREA Süd ist eine sehr wichtige Initiative, die genau jene Zusammenarbeit beinhaltet, die es jetzt braucht.“

Andreas Matthä, Vorstandsvorsitzender ÖBB: „Die Koralmbahn ist nicht nur ein Jahrhundertprojekt, sondern auch eine Jahrhundertchance: für Kärnten, die Steiermark und für ganz Österreich. Zwischen Graz und Klagenfurt sind künftig 29 Verbindungen pro Tag geplant statt der bisher acht mit dem Bus. Und die Reisezeit von Wien nach Klagenfurt verkürzt sich um eine Dreiviertelstunde. Damit ist die Bahn jetzt auch auf der Südstrecke gegenüber dem Auto klar im Vorteil!“

Mehr Informationen finden Sie unter www.area-sued.at, weiters finden Sie Fotos (Credit Florian Wieser) von der Veranstaltung unter diesem Link: https://www.dropbox.com/scl/fo/shxuiur5fgid851qkhfoo/AIfXUbhgv1gnjXFx0ApKciE?rlkey=e9dtils45ue410y6h6gc33n89&dl=0

Rückfragen & Kontakt

WKO Steiermark
Mag. Mario Lugger
Telefon: 0316/601-652
E-Mail: mario.lugger@wkstmk.at
Website: https://wko.at

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