- 29.09.2025, 11:46:02
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„Pflegeimport aus Indien“: Neues „kreuz & quer“ begleitet junge Inderinnen bei ihren ersten Schritten in ihrer neuen Heimat
Am 30. September um 23.00 Uhr in ORF 2 und auf ORF ON, danach: „Das Geheimnis der Gesundheit“
Überalterung der Gesellschaft, bevorstehende Pensionswelle und fehlende Fachkräfte: Die Pflegekrise in Ländern wie Österreich ist in aller Munde. Lösungsideen entstehen mitunter an überraschenden Orten: Unter der Leitung ihres Provinzials Saji Mullankuzhy entwickelte die österreichische Ordensprovinz der Barmherzigen Brüder ein Programm, um in Indien ausgebildete Pflegekräfte in Österreichs Spitäler zu holen. Doch die Hürden sind groß. Peter Beringer hat für seine neue „kreuz & quer“-Dokumentation „Pflegeimport aus Indien“ – zu sehen am Dienstag, dem 30. September 2025, um 23.00 Uhr in ORF 2 und auf ORF ON – junge Pflegerinnen getroffen und sie einen Teil des Weges und bei ihrer Arbeit in Österreich begleitet.
Um 23.35 Uhr geht Andrea Eders Film „Das Geheimnis der Gesundheit“ neuen Ansätze in der Medizin und dem Einfluss von Seele, Psyche, Lebenseinstellung und Religion auf die Gesundheit nach.
„Pflegeimport aus Indien“ – ein Film von Peter Beringer
Die österreichischen Zahlen sind düster: Anfang der 2020er waren mehr als 30 Prozent des Personals in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen über 50 Jahre alt. Diese unentbehrlichen Pflegekräfte werden ab 2030 in Pension gehen – bei wachsendem Bedarf. In Kürze könnten 75.000 Pflege- und Betreuungspersonen in Österreich fehlen. Die österreichische Ordensprovinz der Barmherzigen Brüder wollte nicht warten, bis in ihren sieben Krankenhäusern hierzulande der Pflegenotstand ausbricht. Unter der Leitung ihres Provinzials Saji Mullankuzhy besann sich der traditionsreiche Orden auf seine Ressourcen in anderen Erdteilen. Fündig wurde der Orden in Mullankuzhys Heimat, dem indischen Bundesstaat Kerala. Im Städtchen Kattappana hatten die Brüder gegen 1970 Jahren ein allgemeines Krankenhaus und später eine Pflegeschule aufgebaut. 2005 richtete der Orden vor Ort einen vierjährigen Universitätslehrgang ein. Hier erhalten Pflegekräfte eine Ausbildung nach internationalen Standards.
So wurde der Plan geboren, bis 2025 50 Absolventinnen und Absolventen dieser Schule nach Österreich zu holen. Eine große Zahl meldete sich und begann unter Aufsicht des Ordens Deutsch zu lernen – Voraussetzung dafür, in Österreich arbeiten zu dürfen. Doch erst im Herbst 2024, viel später als gedacht, kamen die ersten Krankenpflegekräfte aus Indien in den Häusern des Ordens in Österreich an. Das lag vor allem am österreichischen Nostrifizierungsprozess: Jeder College-Abschluss einer Pflegekraft aus Indien muss eigens an einer österreichischen Fachhochschule geprüft werden. Es gibt auch andere Schwierigkeiten: Die neuen Pflegekräfte können meist nicht als vollwertige Diplomkranken- und Gesundheitspflegekräfte eingesetzt werden. Die sprachlichen Hürden bleiben hoch. Zwar haben die Pflegekräfte aus Indien eine hervorragende medizinische Ausbildung. In Ihrer Heimat müssen sie oft in entlegenen Regionen die medizinische Grundversorgung sichern. Die pflegerische Versorgung der Patientinnen und Patienten wird dort aber meist von Angehörigen übernommen. Mit diesen unterschiedlichen Anforderungen müssen sich die Pflegekräfte aus Indien auseinandersetzen. Bei den Barmherzigen Brüdern werden sie deshalb zunächst als Pflegefachassistentinnen bzw. -assistenten eingestellt – und weitergebildet. Der neue Job ist dennoch attraktiv – sie verdienen im Vergleich zu Indien sehr gut. Die meisten haben in der Heimat für ihre Ausbildung Kredite aufgenommen. Hier haben sie gute Chancen, dieses Geld rasch wieder zu erwirtschaften.
Peter Beringer hat sieben junge Inderinnen bei ihren ersten Schritten in ihrer neuen Heimat begleitet und zwei von ihnen auch in ihrer Heimat in Indien besucht. Ausbildung und Krankenhausalltag in Kerala sind ebenso Thema wie die Möglichkeiten und auch Grenzen eines Neuanfangs in Österreich. Inzwischen sind fast alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Programms in Österreich eingetroffen. Sie haben auf Ihren Stationen die Arbeit aufgenommen – und damit begonnen, ihre neue Heimat zu erkunden. Ob der Plan der Barmherzigen Brüder zur Linderung der Pflegemisere aufgeht, werden erst die nächsten Jahre zeigen.
„Das Geheimnis der Gesundheit“ – ein Film von Andrea Eder
Seit Menschengedenken forschen Ärztinnen und Ärzte an den Ursachen von Krankheiten. Gesucht war die Gesundheit, aber ihre Ursachen standen viel seltener im Fokus. Ebenso wenig daher die Frage, was Gesundheit denn eigentlich ausmacht. Der Film geht neuen Ansätze in der Medizin nach und dem Einfluss von Seele, Psyche, Lebenseinstellung und Religion auf die Gesundheit.
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