- 26.09.2025, 13:47:32
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eKKon-Konferenz 2025 in Wien: Fachwelt fordert Kurskorrektur in der EU-Flottenpolitik
CO₂-neutrale Elektrokraftstoffe müssen als gleichwertige Option zur Elektromobilität anerkannt werden
Die eFuel Alliance Österreich begrüßt die klare Positionierung von Bundesminister Wolfgang Hattmannsdorfer und seiner deutschen Amtskollegin Katherina Reiche für Technologieoffenheit und die Anerkennung CO₂-neutraler Kraftstoffe wie E-Fuels im Rahmen der EU-Flottenziele. Der Schulterschluss beider Minister erfolgt zeitgleich zur heutigen eKKon – Konferenz für Energie, Klima, Konversion und Nachhaltigkeit in Wien.
Politisches Momentum trifft technologische Realität
„Es ist ein wichtiges und längst überfälliges Signal, dass sich Österreich und Deutschland klar zur Technologieoffenheit bekennen
“, so Jürgen Roth, Vorstandsvorsitzender der eFuel Alliance Österreich. „Das pauschale Verbot des Verbrennungsmotors ab 2035 ignoriert das Potenzial CO₂-neutraler Kraftstoffe. E-Fuels sind ein entscheidender Baustein, um Klimaziele zu erreichen – nicht durch Verbote, sondern durch Innovation.
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Stephan Schwarzer, Geschäftsführer der eFuel Alliance Österreich, ergänzt: „Die Initiative der beiden Minister zeigt, dass es auch auf EU-Ebene dringend Bewegung braucht. Die Lebenszyklusbetrachtung von Fahrzeugen und die Anerkennung CO₂-neutraler Kraftstoffe sind unverzichtbar, wenn wir die Wende ökologisch und ökonomisch schaffen wollen.
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Fachwelt fordert Kurskorrektur in der EU-Flottenpolitik
Bei der eKKon-Konferenz in Wien diskutieren heute führende Vertreter:innen aus Wissenschaft, Industrie und Politik über praktikable Lösungen für eine nachhaltige Transformation des Verkehrssektors. Ein zentrales Thema: Die Rolle synthetischer Kraftstoffe im Mobilitätsmix der Zukunft – insbesondere für den Bestand von rund 5 Millionen Fahrzeugen in Österreich. „Der klimaneutrale Verbrenner ist keine Zukunftsmusik, sondern heute schon technisch möglich
“, so Jürgen Roth. „Wer es mit Klimaschutz ernst meint, muss auch E-Fuels ernst nehmen – alles andere wäre ideologisch motivierter Stillstand
.“
Klimaschutz braucht Systemdenken – keine Einzellösungen
Gerhard Christiner, CEO der Austria Power Grid, weist darauf hin, dass die Energiewende ganzheitlich koordiniert werden muss: „Wind und Sonne schicken keine Rechnung – aber das System dahinter tut es
.“ Netzkapazitäten, Engpassmanagement, Speicherlösungen: Das sind die echten Stellschrauben für eine nachhaltige Energieversorgung. Markus Mitteregger, CEO von RAG Austria, unterstreicht im Hinblick auf die zukünftige Versorgungssicherheit die zentrale Bedeutung von E-Fuels als Speichermedium für saisonale Stromüberschüsse: „Unser Ziel muss sein, Sommersonnenstrom 24 Stunden am Tag verfügbar zu machen. Dafür brauchen wir Moleküle – nicht nur Elektronen.
“ Auch beim Wasserstoff fordert Mitteregger verlässliche Infrastrukturplanung: „Im integrierten österreichischen Netzinfrastrukturplan (ÖNIP) ist Wasserstoff aktuell noch nicht mitgedacht – das muss sich dringend ändern.
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Elektromobilität: Nicht der einzige Weg
Uwe Dieter Grebe, Vorstand am Institut für Fahrzeugantriebe und Automobiltechnik (IFA) der TU Wien, plädiert ebenfalls für Technologieoffenheit und einen intelligenten Mobilitätsmix: „Elektromobilität ist das dominierende Thema der Zukunft – aber noch nicht 2035. Wir brauchen grüne Moleküle zur Energiespeicherung und echte Alternativen für alle Verkehrsträger
.“
Auch die Industrie warnt vor einem Ausstieg aus dem Verbrennerstrang. Hans-Jürgen Hitz von Bosch sieht ein großes Problem in einer einseitigen Betrachtung: „Nutzfahrzeuge, Schiffe und Flugzeuge werden auch in Zukunft auf Verbrennertechnik und synthetische Kraftstoffe angewiesen sein. Wenn der Verbrenner von der Straße verschwindet, fehlt diese Basis auch dort – das gefährdet ganze Wertschöpfungsketten.
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Für Jürgen Roth ist jetzt die Politik gefordert, die Weichen für eine rasche Energiewende zu stellen: „Wir fordern die rechtliche Gleichstellung CO₂-neutraler Kraftstoffe mit anderen emissionsfreien Technologien – insbesondere im Rahmen der EU-Flottenregulierung ab 2035.
“ Weitere Anpassungen betreffen unter anderem die Einführung einer Lebenszyklusbetrachtung („Well-to-Wheel“), denn Klimaschutz endet nicht am Auspuff: „Wir brauchen eine konsequente Lebenszyklusbetrachtung, die auch die Erzeugung und Herkunft der Energie einbezieht.
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Stephan Schwarzer hält fest: „Klimaneutralität erreichen wir nicht mit Ideologie, sondern mit Technologievielfalt. Die Politik muss endlich die regulatorischen Rahmenbedingungen schaffen, damit E-Fuels als gleichwertiger Teil der Lösung zum Tragen kommen können – für Klimaschutz, Versorgungssicherheit und industrielle Wertschöpfung
.“
Technologieoffenheit als Voraussetzung für Klimaschutz und Standorterhalt
Die aktuellen politischen Signale aus Wien und Berlin sowie die Diskussionen auf der eKKon-Konferenz zeigen klar: Ein reines Aus für den Verbrenner 2035 greift zu kurz. Was es braucht, ist Technologieoffenheit, Lebenszyklusbetrachtung und die Anerkennung CO₂-neutraler Kraftstoffe als gleichwertige Option zur Elektromobilität.
Rückfragen & Kontakt
eFuel Alliance Österreich
Dr. Stephan Schwarzer
Telefon: 0664/3818826
E-Mail: s.schwarzer@efuel-alliance.at
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