- 26.09.2025, 12:42:33
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Verbesserung der Verkehrssicherheit und des Tierschutzes
100.000 Euro Investition in Wildwarngeräte
Vor 16 Jahren wurde das Projekt „Wildtiere & Verkehr“ ins Leben gerufen. Ziel ist es, durch die Zusammenarbeit der Jägerschaft mit dem Straßendienst in Niederösterreich Wildwarnreflektoren entlang von Landesstraßen anzubringen. Die Kooperationspartner – der NÖ Straßendienst, der NÖ Jagdverband und die Land&Forst Betriebe Österreich (LFBÖ) – ziehen eine äußerst positive Bilanz: Das Erfolgsprojekt „Wildtiere und Verkehr – Reduktion von verkehrsbedingtem Fallwild“ zeigt deutliche Wirkung. Auch im Jahr 2025 wurden in der Straßenmeisterei Krems wieder 7.390 optische Wildwarnreflektoren und 330 optisch/akustische Wildwarngeräte ausgegeben. Begleitmaßnahmen wie etwa eine höhere Mähfrequenz der Straßenränder tragen ebenfalls zur Reduktion der Wildunfälle bei.
Jährlich verenden rund 30.000 Wildtiere auf Niederösterreichs Straßen infolge von Wildunfällen. Das Land Niederösterreich, der NÖ Jagdverband und die LFBÖ arbeiten kontinuierlich daran, diese Zahl zu senken. Im Rahmen des Projekts werden im Jahr 2025 in 82 Revieren insgesamt 7.720 Wildwarngeräte und Reflektoren sowie zusätzliche Schutzmaßnahmen wie Duftstoffe installiert. Damit werden 89,7 Kilometer Landesstraße neu ausgestattet, während 31 Kilometer bestehender Teststrecken ein technisches Upgrade erhalten. Insgesamt wurden bereits 1.963 Kilometer Landesstraße – insbesondere neuralgische Streckenabschnitte – mit Wildwarngeräten versehen. Dies führte zu einer Reduktion der Wildunfälle um bis zu 70 Prozent.
„Nach den Montagen im Herbst sind insgesamt 516 Jagdreviere mit knapp 140.000 Wildwarnreflektoren und 7.000 Wildwarngeräten auf einer Länge von 1.963 Kilometern Landesstraße ausgestattet. Damit erhöhen wir die Verkehrssicherheit in Niederösterreich maßgeblich und retten sowohl Menschen- als auch Tierleben“, informiert Verkehrslandesrat und LH-Stellvertreter Udo Landbauer. Landesrätin Susanne Rosenkranz übergab kürzlich die neuen Wildwarngeräte an die Straßenmeisterei Krems und meint: „Die Zusammenarbeit von Jägerschaft und NÖ Straßendienst ist ein großer Erfolg für den Schutz von Mensch und Tier. Ich danke allen Projektpartnern für ihr großartiges Engagement. Heuer werden allein 7.390 optische Reflektoren, 330 kombinierte Warngeräte und weitere Schutzmaßnahmen wie Duftstoffe in 27 neuen und 55 bestehenden Revieren installiert.“
Rainer Irschik, stellvertretender Straßenbaudirektor, betont jedoch die wichtige Rolle der Verkehrsteilnehmer: „Wir appellieren an alle Autofahrer, besonders auf Strecken durch Wälder oder entlang landwirtschaftlicher Flächen aufmerksam zu fahren. Die Wildwarngeräte an den weiß-schwarzen Leitpflöcken sind für alle sichtbar und ein klares Signal, das Tempo zu reduzieren und die Straßenränder im Blick zu behalten.“
Die Investitionskosten von 100.500 Euro sowie jährliche Servicekosten von 7.200 Euro im Jahr 2025 werden von der Jägerschaft sowie dem Land Niederösterreich getragen. Die Planung der Maßnahmen und die wissenschaftliche Begleitung des Projekts erfolgen durch den NÖ Jagdverband. Die LFBÖ übernehmen in Abstimmung mit den Revierjägern die Umsetzung vor Ort. „Die Jäger übernehmen Verantwortung für Wild und Lebensraum – zum Wohl der gesamten Gesellschaft. Mit Maßnahmen gegen Wildunfälle vermeiden wir Tierleid und senken gleichzeitig das Risiko für Autofahrer erheblich. Daher unterstützt der NÖ Jagdverband das Projekt seit Beginn an. Die bisherige Bilanz ist beachtlich: 1.963 Kilometer Straße wurden ausgestattet – das entspricht in etwa der Strecke von Wien bis Barcelona“, so Gerald Friedl, stellvertretender Landesjägermeister.
Doch damit ist es nicht getan: Neben technischen Schutzmaßnahmen ergreifen die Jäger auch jagdwirtschaftliche und wildökologische Maßnahmen. Nach einem Unfall kommen im Bedarfsfall speziell ausgebildete Jagdhunde zum Einsatz, um verletzte Tiere schnell zu versorgen und unnötiges Tierleid zu verhindern. Mit dem ORF Niederösterreich werden Autofahrer durch TV-Spots rund um die Sendung „NÖ Heute“ sensibilisiert. In Zusammenarbeit mit der Exekutive wird im Rahmen des Projekts „Gemeinsam. Sicher“ eine schnellere Nachsuche und Versorgung verletzter Tiere ermöglicht.
LFBÖ-Präsident Konrad Mylius unterstreicht: „Wir feiern nicht nur einen bedeutenden Fortschritt für die Verkehrssicherheit, sondern auch die erfolgreiche Zusammenarbeit aller Beteiligten über mehr als ein Jahrzehnt. Dieses Projekt ist ein Paradebeispiel für ganzheitliches Natur- und Lebensraummanagement.“
Projektleiter Dr. Wolfgang Steiner ergänzt:„Effektiver Wildunfallschutz kann nur im Schulterschluss gelingen – Politik, Verwaltung, Straßendienst, Jagd, Tierschutz, Wissenschaft und Sponsoren müssen gemeinsam an einem Strang ziehen. Genau das haben wir mit dem Projekt ‚Wildtiere und Verkehr Niederösterreich‘ erreicht.“
Verhalten bei drohendem Wildunfall: Sollte ein Wildtier auf die Fahrbahn laufen, gilt: stark bremsen, Lenkrad festhalten – keinesfalls ausweichen! Ausweichmanöver bergen hohe Risiken für Fahrzeuginsassen und andere Verkehrsteilnehmer. Kommt es zu einem Unfall, muss das Fahrzeug gesichert abgestellt und die Unfallstelle abgesichert werden. Verletzte Personen sind zu versorgen, Polizei und gegebenenfalls Rettung zu verständigen. Jeder Wildunfall – auch wenn das Tier flüchtet – ist der Polizei zu melden. Diese informiert die Jägerschaft, die für die Bergung zuständig ist. Das Mitnehmen des Tieres ist verboten.
Nähere Informationen beim NÖ Straßendienst unter 0676/812-60141, Gerhard Fichtinger, und E-Mail gerhard.fichtinger@noel.gv.at
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Mag. Ing. Johannes Seiter
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