- 26.09.2025, 12:03:34
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Diakonie warnt zum Tag der älteren Menschen vor zunehmender Altersdiskriminierung
Negative Altersbilder gefährden Gesundheit und lenken von politischen Lösungswegen ab
„Wir werden älter und das ist gut so,“ so Diakonie-Direktorin Maria Katharina Moser anlässlich des Tages der älteren Menschen (1. Oktober). „Wir beobachten aber mit Sorge, dass Menschen im Alter zunehmend als Problem und nicht zu bewältigender Kostenfaktor dargestellt werden. Das ist eine gefährliche Entwicklung, denn negative Altersbilder wirken sich schädlich auf die individuelle Lebensqualität und sogar nachweislich auf die Gesundheit aus.“
Beiträge älterer Menschen besser sichtbar machen
Kaum beleuchtet werden im öffentlichen Diskurs die Sorge-Leistungen der älteren Generation: Kinderbetreuung, Freiwilliges Engagement oder Pflege von Angehörigen. „Abwertende Bilder bergen die Gefahr, dass sich ältere Menschen zurückziehen aus der Gesellschaft,“ so die Diakonie-Direktorin. „Dieser Rückzug ist ein Risikofaktor für Einsamkeit und verminderte körperliche und geistige Aktivität. Und dies wirkt sich negativ auf die Gesundheit und sogar die Lebenserwartung aus“. Die Diakonie fordert daher, Menschen im Alter in möglichst vielen gesellschaftlichen Bereichen aktiv einzubinden – gerade auch, wenn altersbedingte Einschränkungen ihr Leben behindern.
Politische Lösungen statt Schwarzer Peter für die alternde Bevölkerung
Die meisten Prognosen setzen den künftigen steigenden Pflegebedarf gleich mit dem höheren Anteil älterer Menschen in der Gesellschaft. Die Diakonie weist aber darauf hin, dass sich vorteilhafte politische Rahmenbedingungen stark auf ein gesundes, selbständiges Leben im Alter auswirken. „Wir dürfen nicht einfach den alten Menschen den Schwarzen Peter zuschieben“, so Moser. „Unser Gesundheits- und Pflegesystem weist Lücken auf, die Prävention und Selbständigkeit erschweren.“
So kritisiert die Diakonie, dass die Community Nurses nur punktuell weitergeführt wurden, ebenso wie auch gesundheitserhaltende Therapien kaum finanziert werden. „Besonders fatal,“ so Moser, „ist es, wenn Menschen zu lange im Krankenhaus leben müssen, weil es keine Pflegeplätze gibt, oder wenn sie nur wegen fehlender mobiler Remobilisation ins Pflegeheim übersiedeln müssen.“
Die Diakonie fordert daher eine rasche flächendeckende Umsetzung von Unterstützungsangeboten, die Selbständigkeit erhalten und fördern. Dazu gehört für die Diakonie auch eine Anpassung des Pflegegeld-Systems, das derzeit erst bei vorhandenen Defiziten greift.
Die Diakonie setzt auf „Sozialräume“, in denen Unterstützung zwischen Familie und Institution stattfindet. Das sind etwa Wohnformen mit Sozialraumkoordination oder niederschwellige Angebote für den Alltag wie das Projekt „Allfred“ des Diakoniewerks oder freiwilliges Engagement etwa bei „Plaudertischerln“ oder Besuchsdiensten.
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Diakonie Österreich
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