- 26.09.2025, 10:07:32
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Gemeinsam gegen Kinderarbeit: Ministerin Holzleitner und Bündnis Kinderarbeit stoppen drängen auf Umsetzung der EU-Lieferkettenrichtlinie
Vertreter*innen der Initiative Kinderarbeit stoppen trafen am gestrigen Donnerstag gemeinsam mit Schüler*innen aus der AHS Wien West Frauenministerin Eva-Maria Holzleitner, um über Schritte gegen die Ausbeutung von arbeitenden Kindern, insbesondere Mädchen, weltweit zu sprechen.
Die Schüler*innen der AHS Wien West eröffneten den Termin mit einem Tanz gegen Kinderarbeit und luden die Ministerin ein, gemeinsam mit ihnen zum Song gegen Kinderarbeit, einer Coverversion des Welthits Live is Life von Opus, Tanzschritte gegen Kinderarbeit zu setzen.
Die Initiative wies auf die Dringlichkeit hin, das UN-Ziel für Nachhaltige Entwicklung SDG 8.7 konsequent umzusetzen. Es besagt, dass bis 2025 jede Form von Kinderarbeit beendet werden muss. Dieses Ziel wird jedoch offensichtlich verfehlt. Um es bis 2030 zu erreichen, müsste Kinderarbeit elfmal schneller zurückgehen als in den letzten vier Jahren.
Im Gespräch mit Ministerin Holzleitner stand besonders die Situation von Mädchen im Mittelpunkt. Diese sind in vielen Regionen mehrfach benachteiligt – durch harte Arbeit, verwehrte Bildungschancen und strukturelle Diskriminierung. Häufig sind sie im informellen Sektor tätig und verrichten verdeckte Kinderarbeit: Sie leisten Hilfsarbeiten wie Wasserholen, arbeiten in der Landwirtschaft, und übernehmen vor allem in überproportional starkem Ausmaß Haushaltstätigkeiten. Laut Weltarbeitsorganisation liegt Kinderarbeit vor, wenn 5- bis 14-Jährige mehr als 21 Stunden pro Woche im Haushalt arbeiten müssen.
Ministerin Holzleitner betonte: „Der richtige Ort für Kinder ist die Schulbank und der Spielplatz – nicht harte Arbeit im Haushalt oder auf Feldern. Es ist unsere gemeinsame Verantwortung, dass Kinder überall auf der Welt Zugang zu Bildung, Schutz und Zukunftsperspektiven bekommen. Denn Gerechtigkeit heißt, dass jedes Kind frei und selbstbestimmt aufwachsen kann. Das Lieferkettengesetz ist eine wirksame Maßnahme, die Kinder schützt, und ich stehe nach wie vor voll und ganz dahinter.“
Auch junge Menschen meldeten sich zu Wort: “Ich mache mit, weil ich Kinderarbeit nicht gut finde”, erklärt die elfjährige Marie. “Ich möchte nicht, dass Kinder zum Beispiel mit gefährlichen Chemikalien arbeiten müssen oder unter schrecklichen Bedingungen leben müssen.”
Kernforderung der Initiative Kinderarbeit stoppen bleibt die konsequente Umsetzung des europäischen Lieferkettengesetzes (CSDDD) in Österreich. Sigrid Kickingereder, Geschäftsführerin der Katholischen Jungschar und ihrer Dreikönigsaktion, betonte: „Die europäische Lieferkettenrichtlinie ist ein wichtiger Beitrag, um Kinderarbeit und Ausbeutung weltweit zu beenden. Wir brauchen vollen Einsatz und das Mitdenken aller, die Richtlinie möglichst intelligent und wirkungsvoll umzusetzen. Was arbeitende Kinder bestimmt nicht brauchen, ist ein Abschwächen und Hinterfragen, wie es derzeit in Brüssel unter dem Schlagwort ‚Deregulierung‘ diskutiert wird.“
Auch eine kürzlich von der Österreichischen Forschungsstiftung für Internationale Entwicklung (ÖFSE) veröffentlichte Studie mit dem Titel “Ending Child Labour – Implementation of SDG 8.7” empfiehlt verbindliche Lieferkettenregulierungen mit entsprechenden Begleitmaßnahmen als wirkungsvolle Maßnahme zur Beendigung von Kinderarbeit.
Die Vertreter*innen der Initiative betonten, dass Kinderrechte, Gleichstellung, Bildung und faire Chancen für Mädchen weltweit Hand in Hand gehen müssen: „Wer Mädchen stärkt, bricht den Kreislauf von Armut und Ausbeutung,“ erklärt Manuela Hiegesberger, Mitarbeiterin der österreichischen Entwicklungsorganisation Jugend Eine Welt abschließend.
Die Initiative „Kinderarbeit stoppen” – bestehend aus der Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar, Jugend Eine Welt, Kindernothilfe Österreich, solidar Austria und FAIRTRADE Österreich – setzt sich seit Jahren für ein europäisches Lieferkettengesetz ein, das dazu beiträgt, Kinderarbeit und andere Menschenrechtsverletzungen wirksam zu stoppen. www.kinderarbeitstoppen.at
Fotos vom Besuch: https://flic.kr/s/aHBqjCvhxj
Rückfragen & Kontakt
Dreikönigsaktion, Hilfswerk der Katholischen Jungschar
Elisabeth Holzner
Telefon: 0676/88011-1000
E-Mail: elisabeth.holzner@dka.at
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