- 26.09.2025, 09:13:04
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Kooperatives Mediensystem als Antwort auf die Herausforderungen der KI-Informationsgesellschaft
APA-CEO Pig: „Ausbau von Kooperation im Kampf gegen Desinformation nötig“ – 32. Österreichische Medientage im Zeichen der Zusammenarbeit

Das herkömmliche Mediensystem und die liberale Demokratie stehen angesichts von Big-Tech-Plattformen, der "Verheiratung" von Social Media und Künstlicher Intelligenz (KI) zu "synthetischen Medien" und der zunehmenden Desinformation vor großen Herausforderungen. Um standzuhalten, plädiert Clemens Pig, geschäftsführender Vorstand der APA - Austria Presse Agentur, bei den 32. Österreichischen Medientagen in Wien dafür, den kooperativen Gedanken deutlich auszubauen. Im Gespräch mit Furche-Chefredakteurin Doris Helmberger-Fleckl skizzierte er unter dem Titel “Modus Co-Operandi” ein zukünftiges Betriebssystem für das neue, kooperative Mediensystem in einer entstehenden KI-Informationsgesellschaft.
"Für niemanden von uns ist es noch sofort nachvollziehbar, ob Inhalte fake oder echt sind", zeigte sich Pig am Donnerstag alarmiert. In einer KI-Informationsgesellschaft sei ein neues, kooperatives Mediensystem notwendig, um dieser Entwicklung, aber auch wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu begegnen. "Die Zusammenarbeit von konkurrierenden Unternehmen entwickelt sich gerade zum Motor dafür, wie Medien wirtschaftlich überleben", sagte der APA-Geschäftsführer. Man stehe bereits am Übergang vom dualen zum kooperativen Mediensystem. Medien müssten sich demnach zu einem neuen, kooperativen Ökosystem zusammenschließen, die Mechanismen und Logiken der Plattform-Ökonomie für sich nutzen, um sich in einer unübersichtlich gewordenen digitalen (Des-)Informationsgesellschaft zu behaupten. "Am Ende des Tages stehen öffentlich-rechtliche und private Medien zusammen auf einer Seite gegen Big Tech, die uns so massiv unter Druck setzen", hofft Pig. Er setzt sich für den Aufbau gemeinsamer Medienplattformen ein, die in kooperativer Eigentümerschaft betrieben werden. In einem "Horizont"-Gastbeitrag warf er etwa ein "GPT-Austria" als medienübergreifendes Angebot für Userinnen und User in den Ring. Ein solcher KI-Medien-Chatbot würde transparent und rechtssicher auf Basis von faktenbasierten Trainingsdaten und Nachrichten operieren. Auch ein "AI-Center" sieht er als Möglichkeit - eine kollaborative KI-Plattform der Medien zur Personalisierung von geprüften Inhalten. Ein Media-Lab könnte zur Finanzierung von Tools für Fake-News-Erkennung eingerichtet und IT-Infrastruktur geteilt werden, um Kosten zu senken.
Pig führt Nachrichtenagenturen als bereits etablierte Kooperationsmodelle an und nennt medienübergreifende Login-Lösungen wie MediaKey als Erfolgsbeispiel: „In Österreich greifen mittlerweile mehr als eine halbe Million Menschen über MediaKey auf unsere Medieninhalte zu – mit steigender Tendenz.“ Weitere internationale Blueprints für kooperatives Newsroom-Management sind etwa der European Newsroom in Brüssel, der Trusted AI-Hub europäischer Nachrichtenagenturen sowie länder- und branchenübergreifende Programme zur Bekämpfung von Desinformation. „Neben logistischen Rahmenbedingungen braucht es gut funktionierende Gefäße, um in die Zukunft investieren zu können und neue Lösungen anzubieten“, ist Pig überzeugt. „Modus Co-Operandi“ steht für ihn als zukünftiges Betriebssystem für das neue, kooperative Mediensystem, das sich von Sozialen und Synthetischen Medien abgrenzt und die Essenz von unabhängigem Journalismus für liberale Demokratien bewahrt.
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