• 26.09.2025, 08:50:02
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Tag der Industrie 2025: Jetzt ins Tun kommen! Industrie fordert entschlossenes Handeln für Österreichs Zukunft

Um Wohlstand, Arbeitsplätze und Innovationskraft zu sichern, braucht es jetzt weniger Bürokratie, stabile Rahmenbedingungen und mutige Investitionen in Zukunftstechnologien

Wien (OTS) - 

Unter dem Motto „Jetzt ins Tun kommen“ eröffnete Georg Knill, Präsident der Industriellenvereinigung (IV), den Tag der Industrie 2025 mit einem eindringlichen Appell: „Wir erleben eine stille De-Industrialisierung und einen stetigen Verlust an Wettbewerbsfähigkeit. Jeder verlorene Betriebsstandort bedeutet verlorenes Know-how, Wertschöpfung, Innovationskraft und am Ende verlorenen Wohlstand. Wenn wir nicht jetzt entschlossen gegensteuern, verspielen wir nicht nur unsere Gegenwart, sondern auch unsere Zukunft.“

Knill machte deutlich, dass Österreich über enorme Potenziale verfügt: Unternehmen mit weltmarktführenden Produkten, bestens ausgebildete Fachkräfte sowie Forschung und Innovation auf höchstem Niveau. „Doch wir nutzen dieses Potenzial nicht, wir behindern uns vielmehr selbst durch überbordende Bürokratie, hohe Kosten und fehlende Reformen. Das müssen wir ändern. Jetzt ist nicht die Zeit für weitere Analysen und Diskussion, jetzt ist die Zeit, um ins Tun zu kommen“, so Knill.

Befreiungsschlag für das Unternehmertum notwendig

IV-Vizepräsident F. Peter Mitterbauer zeichnete ein deutliches Bild der derzeitigen Standortprobleme: „Österreich ist zu teuer und zu kompliziert. Die Arbeitskosten steigen schneller als die Produktivität, die Energiepreise liegen über dem internationalen Schnitt und die Bürokratie wächst ungebremst. Verfahren dauern Monate bis Jahre, Regelungen überlappen sich, und neue Vorschriften werden schneller geschaffen als bestehende entrümpelt.“

Er forderte daher ein Belastungsmoratorium für die nächsten fünf Jahre: keine neuen Steuern, keine neuen Abgaben und keine zusätzliche Übererfüllung von EU-Vorgaben. „Unternehmerinnen und Unternehmer können nur dann investieren, wenn sie auf stabile Rahmenbedingungen vertrauen können. Wir brauchen einen Befreiungsschlag für das Unternehmertum, sonst wandern Investitionen ins Ausland ab, wo es schneller, günstiger und einfacher geht“, so Mitterbauer.

Innovation ist eine Überlebensfrage, kein Luxus

IV-Vizepräsidentin Sabine Herlitschka hob hervor, dass Entlastungen allein nicht ausreichen werden: „Wenn wir wieder an die Spitze wollen, müssen wir jetzt gezielt in Zukunftstechnologien investieren. Innovation ist kein Luxus, sie ist die Grundlage unserer Wettbewerbsfähigkeit und unserer Souveränität.“

In diesem Zusammenhang nannte sie konkrete Prioritäten: Digitaltechnologien und Mikroelektronik wie auch künstliche Intelligenz, Life Sciences, Mobilität, Space, Produktionstechnologien sowie der Sicherheitssektor. „Investitionen in diese Bereiche treiben Schlüsseltechnologien voran, schaffen neue industrielle Wertschöpfung und stärken Europas strategische Position und unsere Resilienz – eine Chance, die wir auch für Österreich entschlossen nutzen müssen“, betonte Herlitschka.

Internationale Partnerschaften und Sicherheit als Standortfaktor

IV-Vizepräsidentin Patricia Neumann forderte ein klares Bekenntnis zu Freihandel und internationaler Kooperation: „Österreich ist ein Exportland. Wir leben davon, dass Märkte offen sind und Transportrouten verlässlich funktionieren. Das Mercosur-Abkommen ist nur ein Beispiel: Schon heute hängen 32.000 Arbeitsplätze am Handel mit dieser Region, ein Zollabbau könnte unsere Industrie-Exporte fast verdoppeln.“

Doch selbst die besten Abkommen bleiben wirkungslos, wenn es nicht genügend Menschen gibt, die sie mit Wissen, Kreativität und Tatkraft umsetzen, angesichts dessen betonte Neumann auch die Notwendigkeit einer ambitionierten Fachkräftestrategie: „Wir brauchen mehr Fokus auf Zukunftskompetenzen, eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf, mehr Frauen in Vollzeit und eine moderne, unbürokratische Zuwanderung für internationale Spitzenkräfte. Sonst werden wir im internationalen Wettbewerb dauerhaft zurückfallen.“

Industrie als Rückgrat unseres Wohlstands stärken

Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer hielt fest: „Die Industrie ist das Rückgrat unseres Wohlstandes. Daher tun wir alles, um die Deindustrialisierung zu stoppen und die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Dazu müssen wir uns auf unsere Stärken besinnen: Leistung, Fleiß und Erfindergeist. Und dazu setzen wir kurzfristige Sofortmaßnahmen wie die Unterstützung der energieintensiven Industrie sowie strukturelle Reformen beispielsweise zur Beschleunigung von Genehmigungsverfahren. Mit der geplanten Industriestrategie wollen wir die Grundlagen schaffen, um unsere Industrie auch über eine Periode hinaus zu stärken und Österreich wieder auf die Überholspur zu bringen.“

Zum Tag der Industrie

Der „Tag der Industrie“ zählt seit mehreren Jahrzehnten zum Höhepunkt im industriellen Vereinsjahr. Mehr als 500 Gäste aus nationaler und internationaler Wirtschaft, Politik und Wissenschaft, tauschten sich im Haus der Industrie über aktuelle industriepolitische Themen aus.

Fotos der Veranstaltung finden Sie HIER.

Rückfragen & Kontakt

Industriellenvereinigung
Marlena Mayer, BA
Telefon: +43 (1) 711 35-2315
E-Mail: marlena.mayer@iv.at
Website: https://www.iv.at

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