• 25.09.2025, 15:32:32
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ekkon Konferenz: Porsche Consulting betont zentrale Rolle von eFuels für Klimaschutz – Entstehungskosten von 1,25 €/Liter realistisch

2040 wird der Bedarf an flüssigen Kraftstoffen noch bei rund 55 Prozent des aktuellen Bedarfs liegen – trotz massiver Förderung der E-Mobilität

Wien (OTS) - 

Im Rahmen der diesjährigen ekkon Konferenz, die am 25. und 26. September in Wien stattfindet, diskutieren Vertreter aus Politik und Wirtschaft mit internationalen Expert:innen über die zukünftige Rolle synthetischer Energieträger (Elektrokraftstoffe oder eFuels) für eine klimafreundliche Mobilität. Offiziell wurde das hochkarätige Treffen von Bundeskanzler Christian Stocker, Klima- und Umweltschutzminister Norbert Totschnig, Energie-Staatssekretärin Elisabeth Zehetner sowie Jochen Danninger, Generalsekretär der Wirtschaftskammer Österreich, und Jürgen Roth, Vorstandsvorsitzender der eFuel Alliance Österreich, eröffnet. Bereits im Rahmen der Begrüßung ging es um die Kernthemen Versorgungssicherheit und Energieresilienz, Technologievielfalt und Standortsicherung.

Corentin Prié vom Beratungsunternehmen Porsche Consulting betonte in der einleitenden Keynote die zentrale Beteutung von eFuels für eine rasche Transformation des Verkehrs: "Trotz Elektrifizierungsambitionen bleiben Verbrennungsmotoren (ICE) in allen Segmenten relevant. Auch im Jahr 2040 werden noch rund 37 Prozent aller PKWs mit Verbrennungsmotoren unterwegs sein.“ Bei LKW und Bussen werden es sogar rund 62 Prozent, bei Schiffen rund 83 Prozent und bei Flugzeugen rund 99 Prozent sein. Corentin Prié: „Damit sind eFuels insbesondere für die Bestandsflotte von Verbrennerfahrzeugen unverzichtbar, um weltweit signifikante CO₂-Reduktionen zu erzielen.“

Elektrokraftstoffe als wichtige Ergänzung zu E-Mobilität

Nach Einschätzung von Porsche Consulting werden Elektrokraftstoffe künftig dort eine entscheidende Rolle spielen, wo Elektromobilität an ihre Grenzen stößt. Dazu zählen insbesondere Bestandsfahrzeuge, Teile des Schwerlastverkehrs sowie Luft- und Schifffahrt. Als Brückentechnologie können Elektrokraftstoffe dazu beitragen, die Klimaziele schneller zu erreichen, indem sie bestehende Infrastruktur nutzen und zugleich die Abhängigkeit von fossilen Kraftstoffen reduzieren. Bei Porsche Consulting geht man davon aus, dass der Bedarf an flüssigen Kraftstoffen auch 2040 noch bei rund 55 Prozent des aktuellen Bedarfs liegt – trotz massiver Förderung der E-Mobilität. Und dieser Kraftstoff muss decarbonisiert werden.

Um den steigenden Bedarf zu decken, sind Investitionen in Produktion und Skalierung notwendig. Porsche Consulting verwies in Wien auf Projekte wie die Pilotanlage „Haru Oni“ in Chile, die zeigt, dass die Herstellung von eFuels technisch machbar ist und bei Nutzung günstiger Standortfaktoren – wie Windkraft – wirtschaftlich attraktiv werden kann. Entscheidend ist die industrielle Skalierung, um Angebot und Nachfrage in Einklang zu bringen. Aber auch hier ist man optimistisch. Corentin Prié: „Ein ehrgeiziger Ausbau der Elektrokraftstoffe ist möglich und könnte bis 2040 etwa 80 % des Kraftstoffbedarfs im Mobilitätsbereich decken. Bis 2030 könnten eFuels eine Multi-Milliarden-Euro-Industrie sein, dafür sind Investitionen von über 500 Milliarden Euro erforderlich.“ Aktuell befinden sich weltweit rund 300 Projekte mit einer Produktionskapazität von rund 20 Milliarden Liter in der Umsetzung – im Fokus der Produzenten steht derzeit eMethanol.

In Europa bieten vor allem zwei Regionen günstige Produktionsbedingungen für eFuels: Der Norden mit Norwegen und Schweden sowie der Süden mit Spanien und Portugal. Die meisten durchfinanzierten eFuels-Projekte gibt es derzeit in China, da dort die Regulatorik bereits tragfähige Rahmenbedingungen bietet.

Politik muss strategische Weichen setzen

Die Experten von Porsche Consulting räumten aber auch ein, dass eFuels aktuell noch vergleichsweise teuer sind und die Stückkostensenkung (Kosten pro Liter) ein wichtiger Hebel zur Steigerung der Profitabilität und Verbesserung der Finanzierung ist. Daher haben die Experten strategische Hebel entlang der Wertschöpfungskette identifiziert, die zur raschen Schließung von Finanzierungslücken beitragen können: Die Liste reicht von einer Anpassung der politischen Rahmenbedingungen bis hin zu Förderinstrumenten, um den Markthochlauf zu beschleunigen und die Wettbewerbsfähigkeit sicherzustellen. Nützt man alle verfügbaren Potenziale, seien Stückkosten von 1,25 pro Liter eFuel absolut realistisch.

Auch Jürgen Roth unterstreicht den politischen Handlungsbedarf: „Damit Österreich und Europa beim Thema eFuels nicht den Anschluss verlieren, müssen wir jetzt die Weichen stellen, denn wir haben noch die Chance, bei eFuels eine Vorreiterrolle einzunehmen. Wenn wir Wertschöpfung und Arbeitsplätze in Europa sichern wollen, braucht es Investitionsanreize, internationale Partnerschaften und einen klaren regulatorischen Rahmen. Eine verlässliche industriepolitische Strategie muss Investitionen in Produktion und Infrastruktur fördern, anstatt durch regulatorische Unsicherheit zu bremsen. Nur dann werden die geplanten Milliardeninvestitionen tatsächlich realisiert und können Versorgungssicherheit und Energieunabhängigkeit garantiert werden.“

Stephan Schwarzer, Generalsekretär der eFuel Alliance Österreich, ergänzt: „eFuels sind kein Nischenprodukt, sondern ein zentraler Baustein für Klimaschutz und Wettbewerbsfähigkeit. Für die Bestandsflotte von fünf Millionen Fahrzeugen gibt es kurzfristig keine Alternative. Wer Klimaneutralität ernst meint, darf sich nicht allein auf E-Mobilität verlassen. eFuels verbinden Klimaschutz, Arbeitsplatzerhaltung und Versorgungssicherheit – wenn wir mutig genug sind, sie jetzt groß zu denken.

Rückfragen & Kontakt

eFuel Alliance Österreich
Dr. Stephan Schwarzer
Telefon: 0664/3818826
E-Mail: s.schwarzer@efuel-alliance.at

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