- 25.09.2025, 11:28:03
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Medientage: Die KI-gestützte Zukunft von Redaktionssystemen
Expert:innen-Talk zu KI-unterstützten Newsroom-Workflows – „First by APA“ gießt Know-how aus jahrelanger Redaktionserfahrung in ein System

Wie lassen sich zentrale redaktionelle Workflows übersichtlich und effizient in einem Tool abbilden? Dieser Frage widmete sich eine Expert:innenrunde in einer „Breakout-Session“ am Mittwochnachmittag im Rahmen der Österreichischen Medientage 2025 in Wien. APA-IT-Geschäftsführer Clemens Prerovsky, APA-PictureDesk-Leiterin Luzia Strohmayer-Nacif und der stellvertretende APA-Chefredakteur Christian Kneil präsentierten die Lösungen für redaktionelle Inhaltserstellung, die die APA-Gruppe aktuell im Einsatz hat und kontinuierlich weiterentwickelt. Unter dem Titel „First by APA“ entsteht dabei ein 360-Grad-System für Newsrooms – sowohl in Medienhäusern als auch für Corporate Communication.
Die zentrale Idee hinter der Entwicklung von First by APA ist der Content Life Cycle, der aus Planung, Recherche, Content-Erstellung, Distribution, Analyse und Monitoring besteht. All diese Schritte soll das neue System abdecken. „Wir haben festgestellt, dass jede Form von Content ihren Ursprung in der Planung hat. Auch bei spontanen Ereignissen gibt es definierte Abläufe, die geplant passieren“, so Prerovsky. Am Beginn des Projekts wiederum standen Workshops, die sich mit dem Content Journey Mapping beschäftigten – also mit den Fragen, woher Content kommt, wie er entsteht und welchen Weg er nimmt.
Vertrauenswürdige KI
Eine wichtige Rolle spielt dabei das Mit-Denken von möglicher KI-Unterstützung in allen Schritten der Contenterstellung. „Ein Redaktionssystem lässt sich heute nicht ohne den Einsatz von KI denken. Dabei sprechen wir in der APA von vertrauenswürdiger KI, die unseren eigens entwickelten Leitlinien entspricht“, betonte Prerovsky. Neben ethischen Aspekten und Datenschutz spiele dabei die Prämisse „Human in the Loop“ eine große Rolle. Damit ist gemeint, dass KI-generierte Inhalte nicht einfach übernommen, sondern von Menschen geprüft werden. Transparenz und Nachvollziehbarkeit sind unverzichtbare Elemente im KI-Ansatz der APA.
Künftig in First integriert werden soll auch das APA-Bildmanagement-System APA-PIX. Strohmayer-Nacif führte aus, wieso Automatisierungen und der Einsatz von KI gerade in diesem Bereich von großer Wichtigkeit sind: „Unser System wurde aus dem Anwendungsfall einer Bildagentur heraus entwickelt und ist konzipiert für große Bildmengen und umfassende Metadaten. Sogenannte Importregeln ermöglichen dabei teilautomatisierte Metadatenverbesserungen.“ Darüber hinaus ermögliche eine eigens in der APA entwickelte, rechtssichere, KI-gestützte Gesichtserkennung für Personen öffentlichen Interesses, dass diese unabhängig von der eingegebenen Bildbeschreibung gefunden werden können, führte Strohmayer-Nacif weiter aus.
Redaktionelle Nähe entscheidend
In Kürze live gehen soll außerdem eine LLM-generierte semantische Bildsuche, die weiter ins Detail geht als bisher: „Damit kann ich mir künftig beispielsweise alle Bilder anzeigen lassen, in denen Bundespräsident Alexander Van der Bellen ein Mikrofon hält“, so Strohmayer-Nacif. Aktuell seien solche komplexen Suchanfragen nicht oder nur eingeschränkt möglich. Asset der APA ist bei all diesen Diensten die enge Abstimmung mit der täglichen redaktionellen Arbeit. „Es steckt sehr viel Workflow-Erfahrung aus der APA-Redaktion in diesen Systemen und wir sind intensiv an der Entwicklung beteiligt“, erläuterte Kneil.
Die Entwicklung von First sei unter anderem auch deshalb notwendig geworden, weil Redakteurinnen und Redakteure heute bei der Contenterstellung eine Vielzahl von Formaten abdecken müssen. Auch verschiedene Textlängen und Tonalitäten, etwa für den Einsatz auf Social Media, sollen in dem neuen Redaktionssystem erstellt werden – wiederum mit der Unterstützung von KI im integrierten „Text-Assistant“. „Wir können uns im neuen Redaktionssystem aus einer klassischen APA-Meldung einen Vorschlag für einen sprechfertigen Radiobeitrag generieren lassen. Dieser Vorschlag kann dann natürlich korrigiert werden, auch hier ist der ‚Human in the Loop‘ ein wesentlicher Punkt“, nannte Kneil ein weiteres Beispiel für den Effizienzgewinn, den KI liefert.
Service: Blogbeitrag Journalismus mit KI-System | APA
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